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MDR-Fernsehen

Mo, 27.03. 12:30 Uhr 88:50 min

Der Kotzbrocken

Spielfilm Deutschland 2015

Komplette Sendung

MDR FERNSEHEN | 10.04.2016 | 23:50 Uhr Der Kotzbrocken

So harmonisch vereint sind Sophie Brand (Aglaia Szyszkowitz, o. r.), Laura (Emilie Neumeister, o. 2. v. re.), Jacques (Martin Rapold, o. li.), Georg (Roeland Wiesnekker, u. re.) und Linus (Arsseni Bultmann, u. li.) selten. Denn Sophie führt ein chaotisches Leben – alleinerziehend mit zwei Kindern und zwischen zwei Männern. Bildrechte: MDR/Degeto/Marion von der Mehden
Georg hat nicht um die Betreuung von Sophie gebeten. Doch sie wurde wortwörtlich dazu verurteilt. Sie muss im Heim von Georg Sozialstunden ableisten und sich um den verbitterten Patienten kümmern. Bildrechte: MDR/Degeto/Marion von der Mehden
Aus anfänglicher Antipathie erwächst Vertrauen und Freundschaft. Sophie überzeugt Georg, für einen Marathon zu trainieren. Sie hofft, ihm so neuen Lebensmut einimpfen zu können. Bildrechte: MDR/Degeto/Marion von der Mehden
Sophie und Georg kommen sich langsam näher. Sie entdeckt seine sensible Seele voller persönlicher Schuldgefühle. Bildrechte: © MDR/ARD Degeto/Marion von der Mehden, honorarfrei
Georg erreicht sein Ziel und nimmt an einem Marathon teil. Aber wie steht es um das andere Ziel – nämlich Sophie für sich zu gewinnen? Bildrechte: MDR/Degeto/Marion von der Mehden

Sophie Brand (Aglaia Szyszkowitz) hat als alleinerziehende Mutter alles bestens im Griff - glaubt sie jedenfalls. Doch ihr kleiner Sohn Linus (Arsseni Bultmann) und ihre pubertierende Tochter Laura (Emilie Neumeister) sehen das ganz anders. Denn neben dem Haushalt muss sie auch noch zwei Jobs wuppen: Zweimal in der Woche räumt sie im Supermarkt die Regale ein, zudem arbeitet sie im Edelrestaurant von Jacques (Martin Rapold), der zielstrebig auf eine gemeinsame Zukunft hinarbeitet. Sich in all dieser selbstgemachten Hektik auch noch um reguläre Parkplätze zu kümmern, ist da zu viel verlangt.

So landet Sophie wegen eines Berges unbezahlter Strafzettel vor Gericht. Das Urteil: 300 Sozialstunden in einer stationären Pflegeeinrichtung für Behinderte. Der Richter höchstpersönlich empfiehlt ihr das Pflegeheim "Haus am Park", wo ein ganz besonderer Patient auf die temperamentvolle Parksünderin wartet: sein eigener Bruder Georg (Roeland Wiesnekker), seit einem schweren Autounfall an den Rollstuhl gefesselt. Dieser ist im Heim für seine Wutausbrüche und sein abweisendes Verhalten berüchtigt. Auch Sophie bekommt bei ihrem Antrittsbesuch eine erste Kostprobe von Georgs aggressiver Verbitterung. Genervt beginnt sie, ihre Pflichtstunden zu absolvieren und sich von Georgs beleidigendem Zynismus nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Als er es jedoch zu weit treibt, gibt sie dem Provokateur klar zu verstehen, dass er eine Grenze überschritten hat. Eine Reaktion, die Georg beeindruckt, denn das Letzte, was er in seiner Situation braucht, sind Mitleid und geheucheltes Verständnis. So öffnet er sich endlich und lässt seine neue "Betreuerin" an sich heran.

Aus langsam wachsender Freundschaft wird tiefe Zuneigung. Sophie entdeckt seine sensible Seele voller persönlicher Schuldgefühle. Sie erfährt auch, dass es sich bei ihrem faszinierenden Gegenüber um einen ehemaligen Triathlon-Profi handelt. Um ihn zu neuem Lebensmut zu motivieren, schlägt sie ihm die Teilnahme am Hamburger Stadtmarathon vor. Nur durch gemeinsames Training und einen sehr persönlichen Wetteinsatz lässt sich Georg darauf ein: Wenn er gewinnt, dann bekommt er sie! Eigentlich hatte sich Sophie gerade dafür entschieden, zu Jacques zu ziehen, um endlich Ruhe in ihr Leben zu bringen. Doch nun weiß sie nicht mehr, wohin mit ihren Gefühlen.


Das Thema "Behinderung" ist inzwischen weitestgehend in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen. Sich diesem sensiblen Sujet vorurteilsfrei und ohne Berührungsängste zu widmen und es ins Zentrum einer ebenso unterhaltsamen wie dramatischen, aber auch überraschenden Liebesgeschichte zu stellen, dieses Wagnis nimmt die von Tomy Wigand einfühlsam inszenierte Tragikomödie auf sich - und überquert ganz locker-leicht die selbst gesteckte Ziellinie. Vor allem gelingt es auch den beiden Hauptdarstellern Aglaia Szyszkowitz und Roeland Wiesnekker, die ungewöhnliche, zu Herzen gehende Entwicklung ihrer eigentlich so disparaten Figuren dem Zuschauer glaubhaft nahezubringen.

Mitwirkende

Musik: Alex Komlew
Kamera: Egon Werdin
Buch: Uli Brée
Regie: Tomy Wigand

Darsteller

Sophie Brand: Aglaia Szyszkowitz
Georg Mair: Roeland Wiesnekker
Jacques Greuel: Martin Rapold
Linus Brand: Arsseni Bultmann
Laura Brand: Emilie Neumeister
Frau Marold: Eva Löbau
Barbara: Annika Kuhl
Richter Mair: Felix Vörtler
Martin: Patrick Schorn
Dr. Hesselmann: Enno Kalisch
Herr Siebert: Michael Schönborn
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