Die Themen:
* Canceln? Eine Streitschrift über Sprachsensibilität und das Umarbeiten von Kinderbuch-Klassikern
In Leipzig ist bald Buchmesse, aber diskutiert wird zurzeit nicht nur über Literatur, sondern vor allem über die Sprache selbst: N-Wörter, Z-Wörter, Gebärende und Mehrgewichtige sorgen für mediale Aufregung. Aber warum eigentlich? Sprache, das ist bekannt, verändert sich ständig. Warum also ist der Widerstand gegen eine sensiblere, gerechtere Sprache, so groß? Ist es ein Generationenproblem, das letzte Aufbäumen alter weißer Männer oder ein Alarmsignal, dass das Ende der Redefreiheit ankündigt? Und warum stehen so häufig Kinderbücher im Mittelpunkt der Auseinandersetzung? Im jüngst erschienenen Buch ‚Canceln' werden beide Seiten der Debatte von verschiedenen Autorinnen und Autoren beschrieben - ein notwendiger Streit. "artour" spricht unter anderem mit der Autorin Mithu Sanyal, dem Essayisten Konrad Paul Liessmann und dem österreichischen Kabarettisten Josef Hader.
Autorin: Petra Böhm
* Buchvorstellung "Prana Extrem" von Joshua Groß, nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse
Es ist der vielleicht heißeste Sommer, den das Inntal so erlebt hat. Hauptsächlich hier spielt der Roman "Prana Extrem" - vor Alpenkulisse, im Hochsommer, die Libellen sind wahrscheinlich mutiert, es sind Riesenlibellen, alles schwitzt. In einer Welt, die uns täglich um die Ohren fliegen kann, versucht Joshua, der eigenartigerweise wie der Autor heißt, einen Platz zu finden. Aber aus Prana, also der Lebenskraft, wird in diesem Roman Prana Extrem: Er will sich nicht einfügen in vorgefertigtes Denken, bereitgestelltes Leben, er will alles ändern - die Natur, die Landschaft, das Denken, sich selbst und nicht zuletzt die Sprache. Um viel weniger geht es in diesem Roman nicht. Die Handlung ist überschaubar: Ein Pärchen lernt ein paar Leute kennen und sie verbringen zusammen den Sommer. Aber eigentlich geht es hier darum, in einer bedrohten Welt seinen Platz zu finden, sich selbst zu finden ohne sich an die Straße zu kleben. Joshua Groß erzählt im Interview, dass es ihm um eine höhere Form der Realität geht, in der die innere Wahrnehmung mit einfließen kann. Er selbst empfindet sein Schreiben als ein In-den-Abgrund-stürzen, ähnlich wie es Skispringer empfinden: sich in das Nichts fallen zu lassen, um wieder aufgefangen zu werden. Dazu ruiniert er seinem Helden die Zähne durch exzessiven Lolli-Genuss, lässt einen Meteoriten klauen, um einige Jahrmillionen intergalaktische Bewegung zu spüren und rast mit einem SUV durchs überhitzte Inntal und genießt dabei die Bässe der Stereoanlage. Wir haben Joshua Groß getroffen, und er zeigt uns, wie man eine Landschaft verändert. Ein wenig. Für seinen Roman "Prana Extrem" wurde er für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.
Autor: Hans-Michael Marten
* Verfilmung des Buches "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" von Daniela Krien
Sommer 1990: Auf einem abgeschiedenen Dreiseitenhof lebt die 19-jährige Maria gemeinsam mit ihrem Freund bei den Schwiegereltern. Wie in Zeitlupe sickert die Wende auch in ihr beschauliches Leben in der thüringischen Provinz ein. Doch statt endlich loszulegen und die neuen Möglichkeiten zu nutzen, zieht sich Maria zurück, sie bricht die Schule ab, träumt vor sich hin und stürzt sich schließlich nicht in die neue Welt, sondern in eine unerhörte Liebesaffäre mit dem 20 Jahre älteren Besitzer des Nachbarhofes. Der Film "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" wiederholt nicht die Geschichte von Aufbruch und Hoffnung der Wendejahre - er setzt die leidenschaftliche und raue Liebesbeziehung dieses ungleichen Paar ins Zentrum. Daniela Kriens gefeiertes Romandebut von 2011 erzählt von der Neugier und den inneren Kämpfen der jungen Frau und ihrer Suche nach Halt in einer einstürzenden Welt. Jetzt ist die Verfilmung in den Kinos zu sehen.
Autorin: Anett Friedrich
* "Depeche Mode" – neues Album "Memento Mori"
Depeche Mode ist die populärste elektronische Band aller Zeiten. Mit Krachern wie "Master and Servant" wurde die Band berühmt, es folgten Superhits wie "Personal Jesus". Ein Gespräch zu ihrem 15. Studioalbum "Memento Mori", das nach dem plötzlichen Tod ihres langjährigen Bandmitglieds Andrew Fletcher aufgenommen wurde.
Autor: Andreas Krieger
Kulturkalender
* Der Film "Wie Weimar wohnt" ab 13.4. in der ARD Mediathek
* Filmfest Dresden, 18.4 - 23.4.
* Streit. Menschen, Medien, Mechanismen im 18. Jahrhundert und heute, Jahresausstellung Franckesche Stiftungen in Halle
Autorin: Ulrike Reiß
* Canceln? Eine Streitschrift über Sprachsensibilität und das Umarbeiten von Kinderbuch-Klassikern
In Leipzig ist bald Buchmesse, aber diskutiert wird zurzeit nicht nur über Literatur, sondern vor allem über die Sprache selbst: N-Wörter, Z-Wörter, Gebärende und Mehrgewichtige sorgen für mediale Aufregung. Aber warum eigentlich? Sprache, das ist bekannt, verändert sich ständig. Warum also ist der Widerstand gegen eine sensiblere, gerechtere Sprache, so groß? Ist es ein Generationenproblem, das letzte Aufbäumen alter weißer Männer oder ein Alarmsignal, dass das Ende der Redefreiheit ankündigt? Und warum stehen so häufig Kinderbücher im Mittelpunkt der Auseinandersetzung? Im jüngst erschienenen Buch ‚Canceln' werden beide Seiten der Debatte von verschiedenen Autorinnen und Autoren beschrieben - ein notwendiger Streit. "artour" spricht unter anderem mit der Autorin Mithu Sanyal, dem Essayisten Konrad Paul Liessmann und dem österreichischen Kabarettisten Josef Hader.
Autorin: Petra Böhm
* Buchvorstellung "Prana Extrem" von Joshua Groß, nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse
Es ist der vielleicht heißeste Sommer, den das Inntal so erlebt hat. Hauptsächlich hier spielt der Roman "Prana Extrem" - vor Alpenkulisse, im Hochsommer, die Libellen sind wahrscheinlich mutiert, es sind Riesenlibellen, alles schwitzt. In einer Welt, die uns täglich um die Ohren fliegen kann, versucht Joshua, der eigenartigerweise wie der Autor heißt, einen Platz zu finden. Aber aus Prana, also der Lebenskraft, wird in diesem Roman Prana Extrem: Er will sich nicht einfügen in vorgefertigtes Denken, bereitgestelltes Leben, er will alles ändern - die Natur, die Landschaft, das Denken, sich selbst und nicht zuletzt die Sprache. Um viel weniger geht es in diesem Roman nicht. Die Handlung ist überschaubar: Ein Pärchen lernt ein paar Leute kennen und sie verbringen zusammen den Sommer. Aber eigentlich geht es hier darum, in einer bedrohten Welt seinen Platz zu finden, sich selbst zu finden ohne sich an die Straße zu kleben. Joshua Groß erzählt im Interview, dass es ihm um eine höhere Form der Realität geht, in der die innere Wahrnehmung mit einfließen kann. Er selbst empfindet sein Schreiben als ein In-den-Abgrund-stürzen, ähnlich wie es Skispringer empfinden: sich in das Nichts fallen zu lassen, um wieder aufgefangen zu werden. Dazu ruiniert er seinem Helden die Zähne durch exzessiven Lolli-Genuss, lässt einen Meteoriten klauen, um einige Jahrmillionen intergalaktische Bewegung zu spüren und rast mit einem SUV durchs überhitzte Inntal und genießt dabei die Bässe der Stereoanlage. Wir haben Joshua Groß getroffen, und er zeigt uns, wie man eine Landschaft verändert. Ein wenig. Für seinen Roman "Prana Extrem" wurde er für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.
Autor: Hans-Michael Marten
* Verfilmung des Buches "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" von Daniela Krien
Sommer 1990: Auf einem abgeschiedenen Dreiseitenhof lebt die 19-jährige Maria gemeinsam mit ihrem Freund bei den Schwiegereltern. Wie in Zeitlupe sickert die Wende auch in ihr beschauliches Leben in der thüringischen Provinz ein. Doch statt endlich loszulegen und die neuen Möglichkeiten zu nutzen, zieht sich Maria zurück, sie bricht die Schule ab, träumt vor sich hin und stürzt sich schließlich nicht in die neue Welt, sondern in eine unerhörte Liebesaffäre mit dem 20 Jahre älteren Besitzer des Nachbarhofes. Der Film "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" wiederholt nicht die Geschichte von Aufbruch und Hoffnung der Wendejahre - er setzt die leidenschaftliche und raue Liebesbeziehung dieses ungleichen Paar ins Zentrum. Daniela Kriens gefeiertes Romandebut von 2011 erzählt von der Neugier und den inneren Kämpfen der jungen Frau und ihrer Suche nach Halt in einer einstürzenden Welt. Jetzt ist die Verfilmung in den Kinos zu sehen.
Autorin: Anett Friedrich
* "Depeche Mode" – neues Album "Memento Mori"
Depeche Mode ist die populärste elektronische Band aller Zeiten. Mit Krachern wie "Master and Servant" wurde die Band berühmt, es folgten Superhits wie "Personal Jesus". Ein Gespräch zu ihrem 15. Studioalbum "Memento Mori", das nach dem plötzlichen Tod ihres langjährigen Bandmitglieds Andrew Fletcher aufgenommen wurde.
Autor: Andreas Krieger
Kulturkalender
* Der Film "Wie Weimar wohnt" ab 13.4. in der ARD Mediathek
* Filmfest Dresden, 18.4 - 23.4.
* Streit. Menschen, Medien, Mechanismen im 18. Jahrhundert und heute, Jahresausstellung Franckesche Stiftungen in Halle
Autorin: Ulrike Reiß
Links in MDR.de
Anschrift
-
MDR-Fernsehen
Redaktion "artour"
04360 Leipzig
Tel.: 0341 3007227
Fax: 0341 3007285