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Do, 28.09. 22:40 Uhr 29:45 min

Diagnose unheilbar

Was am Ende zählt

Film von Mandy Lehm

Komplette Sendung

Bildergalerie: Diagnose unheilbar - Was am Ende zählt

Im Februar 2016 bekommt Ines Volkmann mit 47 Jahren die Diagnose Gebärmutterhalskrebs im fortgeschrittenen Stadium.  Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
12 Stunden dauert die Operation. Alles wird ihr aus dem Unterleib entfernt - nur den Krebs bekommen die Ärzte nicht zu fassen. Der medizinische Status lautet: Unheilbar!  Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Das heißt: Ines Volkmann wartet auf den Tod. Doch niemand kann ihr sagen, wann der Krebs wiederkommt, wann sie sterben muss. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Der Tumor hat auch Nieren und Harnleiter in Mitleidenschaft gezogen. Alle sechs Monate muss Ines seitdem operativ ein neuer Katheder eingesetzt werden. Bildrechte: MDR/WERKBLENDE GbR
Der Film begleitet Ines Volkmann mehrere Monate. Wir erleben sie zwischen den CT-Untersuchungen, wie sie versucht, so etwas wie Alltag zu leben und ihre Todesangst zu verdrängen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Sie geht arbeiten, macht Sport, verbringt Zeit mit Familie und Freunden, lenkt sich ab, so gut sie kann.  Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Ines hat keine Wahl. Sie muss ihr Schicksal annehmen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Pragmatismus hilft. Sie recherchiert und plant ihre eigene Beerdigung. Mit Unterstützung einer Bestatterin sucht sie eine passende Grabstelle für sich selbst auf dem Südfriedhof in Leipzig aus. Bildrechte: MDR/WERKBLENDE Gb
Ihr Mann lebt an der Küste. Ines in Leipzig. Sie vermisst den ganz normalen Alltag in ihrer Ehe. Bildrechte: MDR/WERKBLENDE GbR
Mindestens ein Wochenende im Monat fährt Ines nach Trassenheide auf Usedom zu ihrem Mann. Der Krebs macht ihr immer wieder Angst. Bildrechte: MDR/WERKBLENDE GbR
Zum ersten Mal in ihrem Leben setzt sich Ines bewusst mit sich selbst auseinander und konfrontiert auch den Ehemann und die Familie mit ihren Erkenntnissen, Fragen und Gefühlen.  Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

"Wenn es mir lange gut geht, dann schöpfe ich Hoffnung und denke, vielleicht haben sich die Ärzte ja doch geirrt und ich bin geheilt." Im Februar 2016 bekommt Ines Volkmann mit 47 Jahren die Diagnose Gebärmutterhalskrebs im fortgeschrittenen Stadium. 12 Stunden dauert die Operation. Alles wird ihr aus dem Unterleib entfernt - nur den Krebs bekommen die Ärzte nicht zu fassen. Der medizinische Status lautet: Unheilbar! Das heißt: Ines Volkmann wartet auf den Tod. Doch niemand kann ihr sagen, wann der Krebs wiederkommt, wann sie sterben muss. In drei Monaten, in einem Jahr, in zwei Jahren? "Ich fühle mich wie eine tickende Zeitbombe, die irgendwann hochgeht."

Der Film begleitet Ines Volkmann mehrere Monate. Wir erleben sie zwischen den CT-Untersuchungen, wie sie versucht, so etwas wie Alltag zu leben und ihre Todesangst zu verdrängen. Sie geht arbeiten, macht Sport, verbringt Zeit mit Familie und Freunden, lenkt sich ab, so gut sie kann. "Ein halbes Jahr ist verdammt kurz. Du hast dich kaum rumgedreht, da musst du schon wieder zur CT-Untersuchung und liegst in der Röhre und hast Angst. Ist der Krebs zurück oder darf ich noch ein bisschen weiterleben?"

Ines hat keine Wahl. Sie muss ihr Schicksal annehmen. Pragmatismus hilft. Sie recherchiert und plant ihre eigene Beerdigung. Doch der Krebs zwingt sie auch, ihr bisheriges Leben zu reflektieren. Es war nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Bleibt noch genug Zeit, es besser zu machen? "Manchmal mache ich mir Vorwürfe, weil ich früher nie gesagt habe, was ich wirklich will. Ich habe immer alles hingenommen, meine Bedürfnisse hinten angestellt. Jetzt frage ich mich, ob es sich überhaupt noch lohnt, sich Gedanken darüber zu machen."

Zum ersten Mal in ihrem Leben setzt sich Ines bewusst mit sich selbst auseinander und konfrontiert auch den Ehemann und die Familie mit ihren Erkenntnissen, Fragen und Gefühlen. Sie wird mutiger, selbstbewusster, gelassener und toleranter. Der Film zeigt, wie der unvermeidliche, zu frühe Tod eine Frau herausfordert, sie verändert und sie lehrt, sich selbst und ihr Leben anzunehmen - ganz egal wieviel Zeit ihr noch bleibt.

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