Die Themen:
* 22 populäre Mythen über Migration und was dahintersteckt
* "Micha denkt groß" - ein Film über Wassermangel in Sachsen-Anhalt
* Kunst aus Asche - vor 20 Jahren brannte die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar
* Die Schriftstellerin Charlotte Gneuß als Stadtschreiberin in Dresden
* Kulturkalender
Mehr zu den Themen:
* 22 populäre Mythen über Migration und was dahintersteckt
Sowohl die AfD als auch das BSW punkten vor den Landtagswahlen mit dem Thema Migration. Das Attentat in Solingen und die Debatte um die gescheiterte Abschiebung des Tatverdächtigen führen vor Augen, dass das Thema Asyl eine riesige Herausforderung für dieses Land ist. Dass die Politik etwas tun muss, steht fest. Seit langem beklagen viele Landräte in Mitteldeutschland, dass sie mit der Zahl der Migranten überfordert sind. Lösungsansätze wie zum Beispiel Abkommen mit Drittstaaten wie Afghanistan oder Ländern in Nordafrika sind umstritten.
Der niederländische Migrationsforscher Hein de Haas beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Thema. In seinem neuen Buch "Migration - 22 populäre Mythen und was wirklich dahinter steckt" liefert er Fakten statt Emotionen, zeigt sowohl die Chancen als auch die Probleme weltweiter Migration auf. "artour" stellt das Buch vor und spricht mit den Wissenschaftlern Gerald Knaus und Hans Vorländer über die Gefahr, das Thema Migration extremen Parteien zu überlassen.
(Autorin: Petra Böhm)
* "Micha denkt groß" - ein Film über Wassermangel in Sachsen-Anhalt
Micha hat als Spieleprogrammierer Geld gemacht und will damit den verfallenen Gasthof seiner Eltern zu einer Wellness-Oase umbauen. Dazu braucht er vor allem Wasser. Nur das ist in dem kleinen Straßendorf im Norden Sachsen-Anhalts gerade mehr als knapp - aus dem Wasserhahn kommt nichts, der Brunnen im Dorf ist trocken. Soweit die Prämisse der Tragik-Komödie "Micha denkt groß" mit Charlie Hübner, die gerade auf großer Kino-Tour durch Deutschland ist.
Und nicht nur in der Altmark ist der Wassermangel längst keine Fiktion mehr. Hauptursache des Grundwasserverlusts: Flächenversieglung, Tagebau, Chemieindustrie, Landwirtschaft. Die Gemeinde Burgstall in der Börde spürt das besonders. Allein im Dürrejahr 2022 ist der Grundwasserspiegel hier um 850 Millionen Liter gesunken. Rund um den Ortsteil Cröchern pumpen 13 Brunnen Wasser für die Landeshauptstadt aus dem Boden. Und nun soll auch noch die Chipfabrik von Intel kommen - mit einem täglichen Wasserverbrauch von der Hälfte Magdeburgs. Der Bürgermeister von Burgstall fürchtet, dass seine Gemeinde irgendwann zur Wüste wird.
"artour" geht mit Carsten Miehe und seinen Mitstreitern zur trockengefallenen Buschmühle und den immer durstigen Brunnen in Cröchern und spricht mit den Regisseuren Lars Jessen und Jan Georg Schütte über Wassermangel, Klimakrise, Egoismus, Spaltung und Zusammenhalt.
(Autor: Dennis Wagner)
* Kunst aus Asche – vor 20 Jahren brannte die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar
Am 2. September 2004 erschütterte der Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar nicht nur die Stadt, sondern Deutschland und die Welt. 118.000 Bücher konnten geborgen werden. Sie sind zum größten Teil restauriert, aber für 25.000 sogenannte Aschebücher kam jede Hilfe zu spät. Sie sind für immer verloren.
Die spanische Künstlerin Anna Talens hat - im Rahmen des Kunstfestes Weimar - jetzt aus der Asche dieser verlorenen Bücher das Kunstprojekt "Ars Ignis" geschaffen: Zum einen die Skulptur "Der schwarze Vulkan" für den Rokokosaal der wieder aufgebauten Bibliothek, zum anderen "Das weiße Archiv", ein internationales Literaturprojekt, für das sich auch der Weimarer Schriftsteller Stefan Petermann von den verlorenen Büchern zu einem neuen Text hat inspirieren lassen. "artour" hat beide getroffen und mit ihnen über die Brandkatastrophe vor 20 Jahren und die Zerstörung und Entstehung von Wissen gesprochen.
(Autorin: Marion Ammicht)
* Die Schriftstellerin Charlotte Gneuß als Stadtschreiberin in Dresden
Charlotte Gneuß‘ viel beachteter DDR-Roman "Gittersee" stand 2023 auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis, ist von der Kritik gefeiert worden, und er entfachte die absurde Debatte, ob Literaten, die nicht in der DDR gelebt haben, über die DDR schreiben dürfen. Das ist jetzt ein Jahr her, und inzwischen wurde der Roman mit dem "aspekte"-Literaturpreis für das beste deutschsprachige Debüt sowie dem Literaturpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung ausgezeichnet. Seit Juni ist Charlotte Gneuß nun Stadtschreiberin von Dresden. Wir waren mit ihr unterwegs an Orten, an denen ihr Roman spielt und die für sie wichtig waren und sind.
(Autor: Hans-Michael Marten)
* Kulturkalender
- IBUG - Internationales Festival für urbane Kunst in Sachsen, 30.08 – 01.09 + 06.09 - 08.09.2024
- Die Ausstellung "Das Reichskriegsgericht 1936 bis 1945" im Stadtmuseum Halle, 30.8. - 31.10.2024
- Die Band "TIAVO" am 06.09.2024 live in Chemnitz, im AJZ TALSCHOCK
(Autorin: Charlotte Witt)
* 22 populäre Mythen über Migration und was dahintersteckt
Sowohl die AfD als auch das BSW punkten vor den Landtagswahlen mit dem Thema Migration. Das Attentat in Solingen und die Debatte um die gescheiterte Abschiebung des Tatverdächtigen führen vor Augen, dass das Thema Asyl eine riesige Herausforderung für dieses Land ist. Dass die Politik etwas tun muss, steht fest. Seit langem beklagen viele Landräte in Mitteldeutschland, dass sie mit der Zahl der Migranten überfordert sind. Lösungsansätze wie zum Beispiel Abkommen mit Drittstaaten wie Afghanistan oder Ländern in Nordafrika sind umstritten.
Der niederländische Migrationsforscher Hein de Haas beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Thema. In seinem neuen Buch "Migration - 22 populäre Mythen und was wirklich dahinter steckt" liefert er Fakten statt Emotionen, zeigt sowohl die Chancen als auch die Probleme weltweiter Migration auf. "artour" stellt das Buch vor und spricht mit den Wissenschaftlern Gerald Knaus und Hans Vorländer über die Gefahr, das Thema Migration extremen Parteien zu überlassen.
(Autorin: Petra Böhm)
* "Micha denkt groß" - ein Film über Wassermangel in Sachsen-Anhalt
Micha hat als Spieleprogrammierer Geld gemacht und will damit den verfallenen Gasthof seiner Eltern zu einer Wellness-Oase umbauen. Dazu braucht er vor allem Wasser. Nur das ist in dem kleinen Straßendorf im Norden Sachsen-Anhalts gerade mehr als knapp - aus dem Wasserhahn kommt nichts, der Brunnen im Dorf ist trocken. Soweit die Prämisse der Tragik-Komödie "Micha denkt groß" mit Charlie Hübner, die gerade auf großer Kino-Tour durch Deutschland ist.
Und nicht nur in der Altmark ist der Wassermangel längst keine Fiktion mehr. Hauptursache des Grundwasserverlusts: Flächenversieglung, Tagebau, Chemieindustrie, Landwirtschaft. Die Gemeinde Burgstall in der Börde spürt das besonders. Allein im Dürrejahr 2022 ist der Grundwasserspiegel hier um 850 Millionen Liter gesunken. Rund um den Ortsteil Cröchern pumpen 13 Brunnen Wasser für die Landeshauptstadt aus dem Boden. Und nun soll auch noch die Chipfabrik von Intel kommen - mit einem täglichen Wasserverbrauch von der Hälfte Magdeburgs. Der Bürgermeister von Burgstall fürchtet, dass seine Gemeinde irgendwann zur Wüste wird.
"artour" geht mit Carsten Miehe und seinen Mitstreitern zur trockengefallenen Buschmühle und den immer durstigen Brunnen in Cröchern und spricht mit den Regisseuren Lars Jessen und Jan Georg Schütte über Wassermangel, Klimakrise, Egoismus, Spaltung und Zusammenhalt.
(Autor: Dennis Wagner)
* Kunst aus Asche – vor 20 Jahren brannte die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar
Am 2. September 2004 erschütterte der Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar nicht nur die Stadt, sondern Deutschland und die Welt. 118.000 Bücher konnten geborgen werden. Sie sind zum größten Teil restauriert, aber für 25.000 sogenannte Aschebücher kam jede Hilfe zu spät. Sie sind für immer verloren.
Die spanische Künstlerin Anna Talens hat - im Rahmen des Kunstfestes Weimar - jetzt aus der Asche dieser verlorenen Bücher das Kunstprojekt "Ars Ignis" geschaffen: Zum einen die Skulptur "Der schwarze Vulkan" für den Rokokosaal der wieder aufgebauten Bibliothek, zum anderen "Das weiße Archiv", ein internationales Literaturprojekt, für das sich auch der Weimarer Schriftsteller Stefan Petermann von den verlorenen Büchern zu einem neuen Text hat inspirieren lassen. "artour" hat beide getroffen und mit ihnen über die Brandkatastrophe vor 20 Jahren und die Zerstörung und Entstehung von Wissen gesprochen.
(Autorin: Marion Ammicht)
* Die Schriftstellerin Charlotte Gneuß als Stadtschreiberin in Dresden
Charlotte Gneuß‘ viel beachteter DDR-Roman "Gittersee" stand 2023 auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis, ist von der Kritik gefeiert worden, und er entfachte die absurde Debatte, ob Literaten, die nicht in der DDR gelebt haben, über die DDR schreiben dürfen. Das ist jetzt ein Jahr her, und inzwischen wurde der Roman mit dem "aspekte"-Literaturpreis für das beste deutschsprachige Debüt sowie dem Literaturpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung ausgezeichnet. Seit Juni ist Charlotte Gneuß nun Stadtschreiberin von Dresden. Wir waren mit ihr unterwegs an Orten, an denen ihr Roman spielt und die für sie wichtig waren und sind.
(Autor: Hans-Michael Marten)
* Kulturkalender
- IBUG - Internationales Festival für urbane Kunst in Sachsen, 30.08 – 01.09 + 06.09 - 08.09.2024
- Die Ausstellung "Das Reichskriegsgericht 1936 bis 1945" im Stadtmuseum Halle, 30.8. - 31.10.2024
- Die Band "TIAVO" am 06.09.2024 live in Chemnitz, im AJZ TALSCHOCK
(Autorin: Charlotte Witt)
Moderation
- Yara Hoffmann
Anschrift
-
MDR-Fernsehen
Redaktion "artour"
04360 Leipzig
Tel.: 0341 3007227
Fax: 0341 3007285