Der Drömling: Ein Landstrich nördlich von Magdeburg, abseits der Großstädte und Autobahnen, dünn besiedelt. Doch mit viel unberührter Natur, einer einzigartigen Kulturlandschaft - und einem der jüngsten UNESCO-Biosphärenreservate Deutschlands. Die 45-minütige MDR-Reportage "Der Drömling: Moor und mehr" macht bekannt mit den Menschen, die in dieser Region leben und zeigt die einmalige Schönheit dieses Niedermoor-Landstrichs.
Man nennt ihn das "Land der tausend Gräben": Der Drömling war einst Sumpfland und wurde im 18.Jahrhundert trockengelegt auf Weisung von Friedrich dem Großen. Geblieben sind Wiesen und Wälder, die heute ein Rückzugsfeld für bedrohte Tier- und Pflanzenarten sind. Für den Buchautor und Ökologen Ernst Paul Dörfler eine faszinierende, urtümliche Landschaft: "Wir haben hier noch Reste von der Sibirischen Taiga. Das sind die Birkenwälder, oder die Erlenbruchwälder." Bei Wanderungen entdecken Naturliebhaber vor allem viele Vogelarten, die sich im Drömling heimisch fühlen wie Kraniche, Störche, Graureiher oder auch Rotmilane.
Fred Braumann ist Chef des Biosphärenreservates, das quasi das Herz des Drömlings bildet. Mehr als 450 Quadratkilometer groß, liegt es in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Seit Sommer 2023 trägt es den Titel "UNESCO-Biosphärenreservat". Einen Teil des Niedermoorgebiets soll wieder vernässt werden– denn die Torfschicht nimmt seit Jahrzehnten ab. Dazu haben auch die trockenen Sommer der letzten Jahre beigetragen. "Wenn das Moor austrocknet, zersetzt es sich", erklärt Braumann. Und dies hat Konsequenzen: Denn dann bindet es nicht mehr Kohlendioxid, sondern setzt sogar noch ebensolches frei.
Was den Drömling ebenfalls auszeichnet: Ertragreiche Getreide-, Raps- und Kartoffeläcker. Dass hier alles so gut gedeiht, hängt mit der Moordammkultur zusammen. Mit der revolutionierte der Landwirt Theodor Hermann Rimpau im 19. Jahrhundert den Ackerbau. Mittlerweile betreibt sein Nachfahre Tilmann Schwartzkopff ebenso Landwirtschaft und blickt auf eine wechselvolle Familiengeschichte zurück, zu der auch Schloss Kunrau gehört: Ein prächtiger Landsitz nahe der Stadt Klötze, erbaut Mitte des 19.Jahrhunderts. Tilmann Schwartzkopff selbst erblickte das Schloss erstmals 1990 - denn seine Familie floh als Großgrundbesitzer nach Kriegsende in den Westen.
Der Drömling mit seiner Weite und seinen Wiesen zieht auch Künstlerinnen wie Angelika Flaig in seinen Bann. Sie lebt seit 2015 im kleinen Ort Bösdorf. Hier findet sie viel Platz für ihre Kunstaktionen, Tanz-Performances und Installationen. Die Natur bringt die aus dem Schwarzwald stammende Frau auf immer neue Ideen: Indem sie z.B. große Papierblätter in die Drömlingsgräben taucht und sozusagen das Wasser zeichnen lässt, schafft sie eine neue Art von Landschaftsbildern.
Der Geschichte im Drömling hat sich das Burg- und Heimatmuseum Oebisfelde verschrieben: Was die Vereinsmitglieder des Heimatvereins um Ulrich Pettke an Alltagszeugnissen zusammengetragen haben, füllt mittlerweile mehrere Etagen. Wie viele andere Vereine sind sie eine wichtige Stütze des Kulturlebens hier auf dem Lande.
Man nennt ihn das "Land der tausend Gräben": Der Drömling war einst Sumpfland und wurde im 18.Jahrhundert trockengelegt auf Weisung von Friedrich dem Großen. Geblieben sind Wiesen und Wälder, die heute ein Rückzugsfeld für bedrohte Tier- und Pflanzenarten sind. Für den Buchautor und Ökologen Ernst Paul Dörfler eine faszinierende, urtümliche Landschaft: "Wir haben hier noch Reste von der Sibirischen Taiga. Das sind die Birkenwälder, oder die Erlenbruchwälder." Bei Wanderungen entdecken Naturliebhaber vor allem viele Vogelarten, die sich im Drömling heimisch fühlen wie Kraniche, Störche, Graureiher oder auch Rotmilane.
Fred Braumann ist Chef des Biosphärenreservates, das quasi das Herz des Drömlings bildet. Mehr als 450 Quadratkilometer groß, liegt es in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Seit Sommer 2023 trägt es den Titel "UNESCO-Biosphärenreservat". Einen Teil des Niedermoorgebiets soll wieder vernässt werden– denn die Torfschicht nimmt seit Jahrzehnten ab. Dazu haben auch die trockenen Sommer der letzten Jahre beigetragen. "Wenn das Moor austrocknet, zersetzt es sich", erklärt Braumann. Und dies hat Konsequenzen: Denn dann bindet es nicht mehr Kohlendioxid, sondern setzt sogar noch ebensolches frei.
Was den Drömling ebenfalls auszeichnet: Ertragreiche Getreide-, Raps- und Kartoffeläcker. Dass hier alles so gut gedeiht, hängt mit der Moordammkultur zusammen. Mit der revolutionierte der Landwirt Theodor Hermann Rimpau im 19. Jahrhundert den Ackerbau. Mittlerweile betreibt sein Nachfahre Tilmann Schwartzkopff ebenso Landwirtschaft und blickt auf eine wechselvolle Familiengeschichte zurück, zu der auch Schloss Kunrau gehört: Ein prächtiger Landsitz nahe der Stadt Klötze, erbaut Mitte des 19.Jahrhunderts. Tilmann Schwartzkopff selbst erblickte das Schloss erstmals 1990 - denn seine Familie floh als Großgrundbesitzer nach Kriegsende in den Westen.
Der Drömling mit seiner Weite und seinen Wiesen zieht auch Künstlerinnen wie Angelika Flaig in seinen Bann. Sie lebt seit 2015 im kleinen Ort Bösdorf. Hier findet sie viel Platz für ihre Kunstaktionen, Tanz-Performances und Installationen. Die Natur bringt die aus dem Schwarzwald stammende Frau auf immer neue Ideen: Indem sie z.B. große Papierblätter in die Drömlingsgräben taucht und sozusagen das Wasser zeichnen lässt, schafft sie eine neue Art von Landschaftsbildern.
Der Geschichte im Drömling hat sich das Burg- und Heimatmuseum Oebisfelde verschrieben: Was die Vereinsmitglieder des Heimatvereins um Ulrich Pettke an Alltagszeugnissen zusammengetragen haben, füllt mittlerweile mehrere Etagen. Wie viele andere Vereine sind sie eine wichtige Stütze des Kulturlebens hier auf dem Lande.
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