Ist es moralisch vertretbar, im Krieg auch gegen die Zivilbevölkerung vorzugehen, um ein Terrorregime zu besiegen? Ist der Luftkrieg noch die Fortsetzung der Politik oder betreten wir mit ihm die Dimensionen einer Naturgewalt?
Übersteigt die zerstörerische Gewalt des Kriegs unsere Vorstellungskraft? In seinem Buch "Luftkrieg und Literatur" beschäftigte sich der Autor W.G. Sebald mit der Frage, warum die verheerenden Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs in der Nachkriegsliteratur kaum vorkamen. Inspiriert von Sebald arrangiert der ukrainische Regisseur Sergei Loznitsa in seinem Film "Luftkrieg - Die Naturgeschichte der Zerstörung" historische Aufnahmen aus deutschen und britischen Archiven zu einem bildmächtigen Essay über das Wesen des Krieges.
Wir sehen die deutsche Fachwerkidylle der Vorkriegszeit, die Fertigungsstraßen der Kampfflugzeuge, die schreckliche Schönheit der nächtlichen Bombenteppiche aus der Luft und das menschliche Leid in den rauchenden Trümmern am Boden. Dabei geht es Sergei Loznitsa um die unfassbaren Dimensionen moderner Kriegsführung. Statt die Perspektive der kriegführenden Parteien einzunehmen, werden die technischen Prozeduren und Abläufe der hochindustrialisierten Kriegsmaschinerie den Bildern des menschlichen Leids gegenübergestellt.
Damit stellt der Film Fragen, die heute von ungeminderter Relevanz sind: Ist es moralisch vertretbar, im Krieg auch gegen die Zivilbevölkerung vorzugehen, um ein Terrorregime zu besiegen? Ist der Luftkrieg noch die Fortsetzung der Politik oder betreten wir mit ihm die Dimensionen einer Naturgewalt?
Der Film hatte bei den Filmfestspielen in Cannes 2022 Premiere.
Wir sehen die deutsche Fachwerkidylle der Vorkriegszeit, die Fertigungsstraßen der Kampfflugzeuge, die schreckliche Schönheit der nächtlichen Bombenteppiche aus der Luft und das menschliche Leid in den rauchenden Trümmern am Boden. Dabei geht es Sergei Loznitsa um die unfassbaren Dimensionen moderner Kriegsführung. Statt die Perspektive der kriegführenden Parteien einzunehmen, werden die technischen Prozeduren und Abläufe der hochindustrialisierten Kriegsmaschinerie den Bildern des menschlichen Leids gegenübergestellt.
Damit stellt der Film Fragen, die heute von ungeminderter Relevanz sind: Ist es moralisch vertretbar, im Krieg auch gegen die Zivilbevölkerung vorzugehen, um ein Terrorregime zu besiegen? Ist der Luftkrieg noch die Fortsetzung der Politik oder betreten wir mit ihm die Dimensionen einer Naturgewalt?
Der Film hatte bei den Filmfestspielen in Cannes 2022 Premiere.
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