Do 03.10. 2024 00:25Uhr 59:00 min

unicato

Das Kurzfilmmagazin

Wendedokumente

Komplette Sendung

Collage eines abgerissenen Wahlkampfplakats aus 1990 mit der Aufschrift "Zukunft beginnt zu Hause", angeklebt an einer Holzwand. Davor der Schriftzug "unicato Wende-Dokumente". 60 min
Bildrechte: MDR unicato / Robert Schwarz / Peter Hartwig
MDR FERNSEHEN Do, 03.10.2024 00:25 01:25

Die Oktoberausgabe von "unicato - Das Kurzfilmmagazin", die am Vorabend des Tags der Deutschen Einheit ausgestrahlt wird, lädt dazu ein, dieses Stück Zeitgeschichte neu zu betrachten und zu verstehen, dass die "Wende" mehr war, als nur die großen öffentlichen Ereignisse. Sie war eine Zeit des individuellen und kollektiven Ringens und Zauderns, deren Echo bis in die Gegenwart reicht.

In diesem Herbst jähren sich die Ereignisse von 1989 zum 35 Mal. Wann genau die "Wende" begann, lässt sich nur schwer rekapitulieren: War es im Sommer 1989, als Ungarn die Grenzen zu Österreich öffnete, oder als im September die Menschen, die in der bundesdeutschen Botschaft in Prag Zuflucht gesucht hatten, offiziell ausreisen durften? Mit Zügen, die noch einmal über das Gebiet der ehemaligen DDR fuhren. Über Dresden, Karl-Marx-Stadt, Plauen. Entlang dieser Strecke kam es zu den ersten großen Demonstrationen gegen das SED-Regime. Oder zeichnete sich die politische Wende schon viel früher ab, in den Betrieben, in den Familien, in der NVA?

Diese historische Epoche des Umbruchs und der Hoffnung wird oft auf ikonische Momente wie die Grenzöffnung, Massendemonstrationen und den Mauerfall reduziert. Wir alle kennen die Bilder und Erzählungen von den Demonstrationen in Leipzig, von den Hunderttausenden auf dem Alexanderplatz, von der (versehentlichen?) Öffnung der Mauer. Von Trabis, die nach West-Berlin fahren und Menschen, die sich vor Freude in den Armen liegen. Von Reden Helmut Kohls, der "blühende Landschaften" im Osten versprach.

Doch abseits davon spielten sich Geschichten ab, die selten im Fokus des öffentlichen Interesses stehen. Wir kennen kaum Bilder und Filme von Menschen, die sich bereits 1988 fragten, welchen Sinn es hat, in der NVA einem maroden und diktatorischen Land zu dienen. Wir wissen so gut wie nichts über das Schicksal der rund 60.000 vietnamesischen Vertragsarbeiterinnen und Vertragsarbeiter in der Wendezeit.

Es passt nicht in die Feierlichkeiten der "Wende", dass sich Menschen in den Folgejahren das Leben nahmen, weil sie ihren Job verloren oder Monate auf ihre Lohnzahlungen warten mussten und nicht wussten, wie es weitergeht. Und erst langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass die heutigen Erfolge populistischer Parteien einen ihrer Ursprünge in den Jahren nach der "Wende" haben.

"unicato"-Moderator Markus Kavka trifft auf Filmschaffende, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit den Erfahrungen der Zeit zwischen 1988 und 1995 auseinandersetzen: Andreas Dresen zählt zu den erfolgreichsten deutschen Regisseuren. In seinem Kurz-Dokumentarfilm "Was jeder muss" porträtiert er einen jungen Mann, der gerade zum Grundwehrdienst bei der NVA eingezogen wird. Getrennt von Frau und Neugeborenem leistet er Dienst nach Vorschrift und verbringt sogar Weihnachten in der Kaserne, weil es halt "jeder muss". Obwohl der Film aus dem Jahr 1988 stammt, spürt man in leisen Zwischentönen, in der kritischen Montage und den wenig subtilen Fragen des Regisseurs bereits den bevorstehenden Umbruch der DDR-Gesellschaft. Wir sprechen mit Andreas Dresen über den Film und seine Erfahrungen aus dieser Zeit.

Mit der Regisseurin und Autorin Angelika Nguyen sprechen wir im Online-Interview über die Entstehung und Hintergründe ihres Films "Bruderland ist abgebrannt", der sich mit den Schicksalen der vietnamesischen Vertragsarbeiterinnen und Vertragsarbeitern auseinandersetzt. Sie berichtet über Rassismuserfahrungen und darüber, wie der Film nach über 30 Jahren schließlich seine notwenige Beachtung findet.

Der Kameramann Peter Badel dokumentierte nach der politischen Wende die Erosion einer eigentlich emporstrebenden Gesellschaft, die für die Verlierer entweder keinen Blick oder nur fade Ratschläge übrig hatte. Mit Dieter Chill reiste Peter Badel in Gegenden, in denen die Jugend entweder in den Westen ging oder in Tarnbomberjacke und Springerstiefeln wenig mit sich anzufangen wusste. Im Interview spricht er über die dabei entstandenen Filme "In Schwarze Pumpe" und "Im schönsten Wiesengrunde".

Kerstin Stutterheim erkundet in ihrem Kurz-Dokumentarfilm "Politische Landschaft" ein Waldstück, welches in den 1930er Jahren so bepflanzt wurde, dass sich im Herbst ein riesiges Hakenkreuz zwischen den bunten Bäumen abzeichnet. Im Online-Interview erzählt die Regisseurin, wie sie auf dieses Waldstück gestoßen ist und inwiefern der Nationalsozialismus aus ihrer Sicht esoterische Naturverbundenheit, Mythologie und Ästhetik für seine Ziele zu nutzen wusste. Und sie sucht nach Gründen, warum gerade diese Ästhetik und die damit verbundenen Ideologien in der Nachkriegszeit auf fruchtbaren Boden gefallen sind.

Filme in der Sendung:

"Bruderland ist abgebrannt" von Angelika Nguyen
(Dokumentarfilm, DE 1991, 28 min)
Der Dokumentarfilm porträtiert die Erfahrungen vietnamesischer Vertragsarbeiterinnen und Vertragsarbeiter nach der deutschen Wiedervereinigung. Er beleuchtet die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert waren, einschließlich rechtlicher und sozialer Unsicherheiten, und begleitet ihre emotionale Reise zwischen Ankunft und Abschied am Flughafen Berlin-Schönefeld.

"Was jeder muß" von Andreas Dresen
(Dokumentarfilm, DDR 1988, 20 min)
Susanne und Dieter, beide 20, stehen am Anfang ihres Familienlebens mit einem neugeborenen Kind. Doch bevor sie dieses neue Kapitel aufschlagen können, wird Dieter zum Militärdienst einberufen. Der Dokumentarfilm verfolgt Dieters Erfahrungen während der ersten sechs Wochen bei der Armee, seine inneren Kämpfe, Erkenntnisse und die harten Realitäten, die schwer zu bewältigen sind. Es ist ein intimer und realistischer Einblick in das Leben innerhalb der NVA vor dem Fall der Berliner Mauer.

"In Schwarze Pumpe" von Peter Badel und Dieter Chill
(Dokumentarfilm, DE 1991/1992, 30 min)
Eindrücke und Dialoge aus einer Industriegemeinde werden präsentiert, deren Existenz bald der Vergangenheit angehört. Umgeben von Trödelläden, dem Arbeitsamt und dem vorzeitigen Ruhestand, äußern sich Einwohner über ihre Ergebung in das Unvermeidliche sowie die Überbleibsel einer widerspenstigen Zuversicht.

"Im schönsten Wiesengrunde" von Peter Badel und Dieter Chill
(Dokumentarfilm, DE 1991/1992, 45 min)
Die Wiedervereinigung brachte umwälzende Veränderungen für die Ortschaften im Osten, kaum ein Flecken blieb wie er war. 1990 hielten Peter Badel und Dieter Chill die Atmosphäre in Schmiedewalde, einem kleinen Dorf nahe Dresden, filmisch fest. Mit Offenheit und Authentizität teilten die Dorfbewohner ihre Ängste und Sorgen, aber auch ihre Hoffnungen und Träume.

"Politische Landschaft" von Kerstin Stutterheim und Nils Bolbrinker
(Dokumentarfilm, DE 1995, 15 min)
Reflektionen über die deutsche Identität und Sprache anhand eines Hakenkreuzes, das in den 1930er Jahren in einem ostdeutschen Wald gepflanzt wurde. Dieses Symbol, das tief in der dunklen Vergangenheit Deutschlands verwurzelt ist, dient als Ausgangspunkt für eine Auseinandersetzung mit der kollektiven Erinnerung sowie der öffentlichen Wahrnehmung und Aufarbeitung von Geschichte.

Programmtipps

Dem 17-jährigen Tom (Hendrik Duryn) begegnet die große Liebe in Gestalt von Corinna (Susanne Hoss).
Dem 17-jährigen Tom (Hendrik Duryn) begegnet die große Liebe in Gestalt von Corinna (Susanne Hoss). Bildrechte: DEFA-Stiftung/Klaus Goldmann
MDR FERNSEHEN Mi, 09.10.2024 12:30 13:58
MDR FERNSEHEN Mi, 09.10.2024 12:30 13:58

Vorspiel

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Spielfilm DDR 1987

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MDR Aktuell Extra (Sendereihenbild)
MDR Aktuell Extra (Sendereihenbild) Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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35 Jahre Friedliche Revolution

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Was bedeuten Freiheit und Demokratie für uns?

Festakt live aus dem Leipziger Gewandhaus

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Sarah Wünsche (Marlene Morreis) nimmt Revanche.
Sarah Wünsche (Marlene Morreis) nimmt Revanche. Bildrechte: ARD Degeto/Susanne Schroeder
MDR FERNSEHEN Mi, 09.10.2024 16:30 17:00
MDR FERNSEHEN Mi, 09.10.2024 16:30 17:00

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Gäste zum Kaffee

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Teilnehmer des Friedensgebets sitzen in der Nikolaikirche in Leipzig.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt
MDR FERNSEHEN Mi, 09.10.2024 19:50 20:15
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Was bedeutet Demokratie heute?

Moderation: Jens Hänisch

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Foto Generation Grenzenlos Bildrechte: MDR/Pia Schindler
MDR FERNSEHEN Mi, 09.10.2024 20:45 21:15
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Die Milliardenjagd Bildrechte: MDR
MDR FERNSEHEN Mi, 09.10.2024 21:15 21:45
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Die Milliardenjagd

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Einer unter Milliarden

Folge 1  von 4

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Astrid Protter (Barbara Auer) und ihr Mann Harald (Daniel Minetti) reihen sich ein in die Montagsdemonstrationen in Leipzig, wo mit dem Ruf "Wir sind das Volk!" das Signal gegeben wurde, mit dem die DDR aus der Geschichte entlassen wurde.
Astrid Protter (Barbara Auer) und ihr Mann Harald (Daniel Minetti) reihen sich ein in die Montagsdemonstrationen in Leipzig, wo mit dem Ruf "Wir sind das Volk!" das Signal gegeben wurde, mit dem die DDR aus der Geschichte entlassen wurde. Bildrechte: MDR/WDR/Christa Köfer
MDR FERNSEHEN Mi, 09.10.2024 22:10 00:20
MDR FERNSEHEN Mi, 09.10.2024 22:10 00:20

Nikolaikirche

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Spielfilm Deutschland 1995

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Andenken Jana und Kevin Bildrechte: MDR/Christoph Kukula
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Hochzeit 1949 in Harzgerode – Glücksmomente im schweren Alltag. Bildrechte: MDR/Radio Bremen/Heimer Krebs
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MDR FERNSEHEN Di, 08.10.2024 22:10 22:55

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Film von Katja Herr

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Ein Kind steht im Park vor einem Mann, der im Rollstuhl sitzt
Sylke Glöckner (Kind); Roland Knappe (Manfred Teich) Bildrechte: DRA/Barthel, Herbert
MDR FERNSEHEN Di, 08.10.2024 22:55 00:00
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Polizeiruf 110: Minuten zu spät

Polizeiruf 110: Minuten zu spät

Kriminalfilm DDR 1972

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Die Tatwaffe war eine Armbrust – Klaus Schmitz (Hartmut Volle, l.) und Hui Ko (Aaron Lee, r.) betrachten den Bolzen.
Knick Knack Bildrechte: ARD/Tom Trambow
MDR FERNSEHEN Mi, 09.10.2024 00:00 00:50
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Rentnercops

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Knick Knack

Fernsehserie Deutschland 2024

Folge 77

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Hoffmanns Lebensgefährtin und Managerin Johanna Dudek (Margrit Sartorius) versucht ihn verzweifelt zu erreichen. mit Video
Hoffmanns Lebensgefährtin und Managerin Johanna Dudek (Margrit Sartorius) versucht ihn verzweifelt zu erreichen. Bildrechte: MDR/I LIKE STORIES GmbH
MDR FERNSEHEN Mi, 09.10.2024 00:50 02:05
MDR FERNSEHEN Mi, 09.10.2024 00:50 02:05

Zu den Sternen

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Clemens (Falk-Willy Wild, l.) und Susann (Elisabeth Lanz, r.) sind entsetzt, über Jules Baupfusch-Artikel.
Clemens (Falk-Willy Wild, l.) und Susann (Elisabeth Lanz, r.) sind entsetzt, über Jules Baupfusch-Artikel. Bildrechte: ARD/Nicole Manthey
MDR FERNSEHEN Mi, 09.10.2024 05:35 06:25
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Rosalie (Natalie Alison, l.) gesteht Michael (Erich Altenkopf, M.), dass sie womöglich von ihm schwanger ist. Tanja (Judith Hildebrandt, r.) missfällt die Vorstellung, dass Rosalie sich in ihr und Fabiens Leben einnistet.
Rosalie (Natalie Alison, l.) gesteht Michael (Erich Altenkopf, M.), dass sie womöglich von ihm schwanger ist. Tanja (Judith Hildebrandt, r.) missfällt die Vorstellung, dass Rosalie sich in ihr und Fabiens Leben einnistet. Bildrechte: ARD/Ann Paur
MDR FERNSEHEN Mi, 09.10.2024 06:25 07:15
MDR FERNSEHEN Mi, 09.10.2024 06:25 07:15

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Nach einem stressigen Tag im Hotel beschließt Jorik (Remo Schulze, re.) mit Amelie (Lara-Isabelle Rentinck, li.) den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.
Nach einem stressigen Tag im Hotel beschließt Jorik (Remo Schulze, re.) mit Amelie (Lara-Isabelle Rentinck, li.) den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Bildrechte: NDR
MDR FERNSEHEN Mi, 09.10.2024 07:15 08:05
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Theo (Lukas Leibe, l.) und Lale (Yeliz Simsek, r.) machen sich romantisch ihre Anträge. Bildrechte: ARD/WDR/Christof Arnold
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MDR FERNSEHEN Mi, 09.10.2024 08:55 09:45
MDR FERNSEHEN Mi, 09.10.2024 08:55 09:45

In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte

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Fernsehserie Deutschland 2021

Folge 274

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