Umschau

* "Nur noch Kartenzahlung!": Ist das Bargeld auf dem Rückzug?
Nach einer Analyse der Bundesbank von 2023 ist die Anzahl der Bargeld-Zahlungen gesunken. Im Vergleich mit 2021 von 58 auf 51 %. Und manchmal kann man tatsächlich nur noch mit Karte oder Handy bezahlen: an Park-Automaten etwa, in einigen Bürgerämtern und öffentlichen Verkehrsmitteln, in einigen Cafés oder Bäckereien. Vergeht den Deutschen die Lust aufs Bare? Und werden wir dadurch zu "gläsernen Kunden"? Das besprechen wir u.a. mit Florian Köbler, dem Bundesvorsitzenden der Deutschen Steuergewerkschaft, der sich klar fürs kontaktlose bzw digitale Bezahlen ausspricht, mit Burkhard Balz, einem Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, die sicherstellen will, dass mit Bargeld bezahlt werden kann, "solange die Bevölkerung das möchte" und mit Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, die sich dafür ausspricht, dass jeder frei wählen sollte, wie er bezahlen möchte.

* Gips-Abbau im Südharz: Warum er umstritten ist
Ob im Bauwesen, etwa als Gipsbauplatte, oder bei der Formenfertigung in der Industrie - Gips ist wegen seiner Vielseitigkeit begehrt wie nie. Entsprechend drängt die Industrie darauf, den Abbau zu verdoppeln. Der Grund: Durch den Kohleausstieg fällt bis 2038 mehr als die Hälfte der jährlich benötigten Menge von gut zehn Millionen Tonnen weg - der sogenannte REA-Gips, ein Nebenprodukt der Kohleverstromung. Die Folge: der alte Konflikt zwischen Gipsindustrie und Naturschützern ist wieder voll entbrannt. Wir drehen im Gipstagebau am Kohnstein in Niedersachswerfen (Thüringen) und am Alten Stollberg bei Rottleberiode (Sachsen-Anhalt). Zudem befassen wir uns mit den neuen Möglichkeiten des Gips-Recyclings im Gipslabor der Hochschule Nordhausen und bei der MUEG bei Leipzig. Hier steht ein deutschlandweit einmaliges Recyclingwerk. Beim Gipsrecycling, das in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt, wird versucht den begehrten Rohstoff aus alten Gips-Karton Platten oder Dental-Abdrücken wiederzugewinnen.

* Betrug mit Deutschlandtickets: Sicherheitslücke bei SEPA-Lastschrift
Nach wie vor kursiert die Betrugsmasche beim Deutschlandticket der Deutschen Bahn. 15.000 Fehlbuchungen wurden allein bei den Dresdner Verkehrsbetrieben registriert. Das Vorgehen der Täter ist simpel: Sie kaufen Tickets und wählen bei der Zahlungsmethode "SEPA-Lastschrift" aus. Hierbei geben sie geklaute Bankdaten aus Hacks oder Phishing-Attacken an, die sie im Darknet erworben haben, und schon sind sie fast am Ziel.
Denn laut der Verbraucherzentrale Stuttgart sind weder Händler noch Banken verpflichtet, zu prüfen, ob der Besteller auch der Kontoinhaber ist. Das Geld für die Bestellung wird folglich ohne vorherige Identitätsprüfung abgebucht.