(v. l.n. r.) Harald Brendel (ARRI Cine Technik), Anja Koebel (Moderatorin), Silvia Santano (1. Preis), Verena Ecker (2. Preis Andrea Burget (3. Preis), Prof. Dr. Karola Wille (MDR), Nawid Goudarzi (rbb)
Bildrechte: ARD/ZDF Förderpreis »Frauen + Medientechnologie« /Pflug

ARD/ZDF Förderpreis "Frauen + Medientechnologie" Herausragende Medienforschung von Frauen

05. September 2014, 16:32 Uhr

Drei Arbeiten zum HTML-Videostreaming, zur Beurteilung von Bildartefakten bei digitalen Fotokameras mit Videofunktion und zur Qualitätsprüfung digitaler Fernsehsignale wurden mit dem ARD/ZDF Förderpreis "Frauen + Medientechnologie" 2014 ausgezeichnet.

Herausragende Medienforschung von Frauen Drei Arbeiten zum HTML-Videostreaming, zur Beurteilung von Bildartefakten bei digitalen Fotokameras mit Videofunktion und zur Qualitätsprüfung digitaler Fernsehsignale wurden mit dem ARD/ZDF Förderpreis "Frauen + Medientechnologie" 2014 ausgezeichnet.

Höchstzahl an Bewerberinnen

Silvia Santano (23) ist die Gewinnerin des ersten Preises, verbunden mit einem Preisgeld von 5.000 Euro. In der an der Fachhochschule Köln entstandenen Bachelorarbeit "Live Streaming for HTML5 Video over Web Sockets" untersuchte sie effiziente Möglichkeiten Videodaten im Internet auf verschiedene Endgeräte zu streamen.

(v. l.n. r.) Silvia Santano, Verena Ecker, Andrea Burget
Die Preisträgerinnen Silvia Santano, Verena Ecker, Andrea Burget (v. l.n. r.) Bildrechte: ARD/ZDF Förderpreis »Frauen + Medientechnologie« /Pflug

Den ersten Preis erhielt Silvia Santano aus der Hand von Karola Wille, Intendantin des MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKs und zugleich Schirmherrin des aktuellen Wettbewerbs. Karola Wille betonte in ihrem Grußwort die steigende Bedeutung von Frauen in der Medientechnik: "Nach wie vor sind Frauen in technischen Abteilungen von Fernsehen, Hörfunk und Online etwas Besonderes. Und doch: Immer mehr Ingenieurinnen, Medientechnikerinnen und Informatikerinnen bringen die audiovisuelle Medienproduktion und -distribution voran."

Der ARD/ZDF Förderpreis "Frauen + Medientechnologie" spiegele dabei auch eine spezielle Situation von Frauen in medientechnologischen Studiengängen wider: "Ganz besonders freut mich, dass im aktuellen Wettbewerb eine Höchstzahl an Bewerberinnen aus über 20 verschiedenen Hochschul- und Universitätsstandorten in Deutschland und Österreich ihre Ideen eingereicht hat. Immer noch sind es nur wenige Frauen in den jeweiligen Studiengängen, aber ihre Ideen haben es in sich."

Praxisnaher Testaufbau und umfassende Qualitätskontrolle

Den zweiten Preis, dotiert mit 3.000 Euro, erhielt Verena Ecker (23) für ihre Bachelorarbeit "Die Moiré-Problematik bei digitalen Fotokameras mit Videofunktion - Entwicklung einer Vergleichsmethode", die sie an Hochschule der Medien Stuttgart im Studienfach Audiovisuelle Medien schrieb. Sie entwickelte einen praxisnahen und trotzdem reproduzierbaren Testaufbau, um die Anfälligkeit von Kameratypen für Moirés und Aliaseffekte zu vergleichen. Nawid Goudarzi, Produktions- und Betriebsdirektor des Rundfunks Berlin Brandenburg, überreichte ihr den zweiten Preis.

Andrea Burget (23) erhielt den dritten Preis für ihre Bachelorarbeit "Vom Anforderungsprofil zum Template. File-based Quality Control mit Interra Systems Baton im professionellen Broadcastbereich", entstanden an der Hochschule Ansbach im Studiengang Multimedia und Kommunikation. Sie untersuchte Lösungen für eine umfassende Qualitätskontrolle bei filebasiertem AV-Material. Den dritten Preis, der mit einer Prämie von 2.000 Euro verbunden ist, übergab Harald Brendel, Chefingenieur bei ARRI Cine Technik. Die Preisverleihung fand vor über 100 Gästen aus Politik, Medien, Hochschulen und Verbänden im Rahmen der IFA in Berlin statt. Durch die Veranstaltung führte die MDR-Fernsehmoderatorin Anja Koebel.

Die Idee des Förderpreises

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wollen mit dem Förderpreis seit 2009 talentierte Frauen motivieren, sich im Rahmen ihres Studiums mit dem Bereich der audiovisuellen Medienproduktion und -distribution auseinanderzusetzen. Außerdem sollen karrierefördernde Kontakte in die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten vermittelt werden. Unter dem Slogan "Meine Idee schreibt Zukunft" richtete sich der Förderpreis in 2014 zum sechsten Mal an Absolventinnen von Hochschulen und Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, deren Abschlussarbeiten sich mit aktuellen technischen Fragestellungen aus dem Bereich der audiovisuellen Medien befassen.

Der Wettbewerb wird in 2015 erneut ausgeschrieben, die Bewerbungsphase beginnt am 1. November 2014. Ausrichtung und Vergabe des ARD/ZDF Förderpreises "Frauen + Medientechnologie" liegen bei der ARD.ZDF medienakademie, der zentralen Fort- und Weiterbildungseinrichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland.