28. September 2007 TV-Premiere für die MDR-Koproduktion "Die Frau vom Checkpoint Charlie"

19. Juni 2019, 13:07 Uhr

Der bewegende Fernsehzweiteiler, eine MDR-Koproduktion in Zusammenarbeit mit ARTE, zeigt den beispiellosen Kampf einer Mutter um ihre Kinder - am 28. September bei ARTE und am 30. September und 1. Oktober im Ersten.

Die "Frau vom Checkpoint Charlie" ist ein Stück bewegender deutsch-deutscher Geschichte aus der Zeit des Kalten Krieges. Vorlage für das Drehbuch ist der Tatsachenroman "Gebt mir meine Kinder zurück! - Der Fall Jutta Gallus" von Ines Veith. Dieser erzählt das erschütternde Schicksal der Ostdeutschen Jutta Gallus zu Zeiten der Mauer. Durch ihren unbändigen Freiheitswillen und einen Ausreiseantrag ist Jutta Gallus in den 80er-Jahren ungeahnten Schikanen ausgesetzt. Verzweifelt wagt sie einen Fluchtversuch, der missglückt und bekommt mit voller Macht die Härte des Regimes zu spüren, die schließlich fast ihre Familie zerstört.

In der Hauptrolle: Veronica Ferres

"Die Frau vom Checkpoint Charlie" ist eine UFA-Fernsehproduktion und ein Gemeinschaftsprojekt vom MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNK, BR, RBB, ARD Degeto und ARTE, gefördert von der Mitteldeutschen Medienförderung. Die federführende Redakteurin ist Jana Brandt. Gedreht wurde in und um Leipzig, Berlin, Bukarest und Helsinki. Die Hauptrolle spielt Veronica Ferres. In weiteren Rollen sind Peter Kremer, Filip Peeters, Michael Schenk, die Kinder Maria Ehrich und Elisa Schlott, u. a. zu erleben. Das Drehbuch schrieb Annette Hess. Regie führte Miguel Alexandre.

Die Geschichte des Films:

Im Frühjahr 1982 will Sara Bender (Veronica Ferres) ihren Kollegen Peter Koch (Peter Kremer) heiraten. Sie lebt mit ihren Töchtern Silvia (11) und Bine (9) in Erfurt. Zur Trauung soll auch Saras Vater Johannes aus dem Westen anreisen - doch er verunglückt bei Helmstedt auf der Autobahn. Die Trauung wird vorerst abgesagt. Als Sara ihren Vater im Krankenhaus aufsuchen will, verweigern ihr die DDR-Behörden die Ausreiseerlaubnis. Sara ist entsetzt, als ihr Vater kurz darauf stirbt. In ihr reift der Wunsch, die DDR für immer zu verlassen. Sie überredet Peter schließlich, ebenfalls einen Ausreiseantrag zu stellen. Daraus folgen Repressalien für Sara und ihre Töchter: Sie verliert in der Firma ihre gute Position und den Kindern wird die schulische Entwicklung verbaut. Als ihr Ausreiseantrag abgelehnt wird, denkt sie an einen illegalen Weg. Sie nimmt Kontakt zu einer Fluchthelferorganisation auf. Die Flucht über Rumänien scheitert, Sara und die Kinder werden verhaftet und später voneinander getrennt. Die Kinder kommen in ein Kinderheim und Sara in Untersuchungshaft. Sie wird wegen Republikflucht zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt und kommt nach Hoheneck ...

Der Zweite Teil setzt ein, als die Bundesrepublik Sara nach zwei Jahren freikauft. Sie muss erfahren, dass ihre Töchter inzwischen bei einer Pflegefamilie leben und die DDR nicht bereit ist, sie ausreisen zu lassen. Sie schreibt Bittbriefe an die Behörden der DDR und belagert in Westberlin den Grenzübergang Checkpoint Charlie mit einem selbstgemalten Plakat um den Hals. "Gebt mir meine Kinder zurück!" steht in großen shwarzen Buchstaben darauf. Unermüdlich kehrt sie jeden Tag an diesen Ort zurück. Unterstützt wird sie dabei von dem Journalisten Richard Panter (Filip Peeters). Sie reist sogar zur KSZE-Konferenz nach Helsinki, um dort öffentlich für ihre Rechte zu demonstrieren. Da erfährt sie, dass sich ihre Töchter mit einer Adoption durch ihre Pflegeeltern einverstanden erklärt haben. Voller Verzweiflung nimmt sie allen Mut zusammen und versucht über die Grenze am Checkpoint Charlie zurück in den Osten zu gelangen ...

Dokumentation zum Zweiteiler

Um das Bild für den Zuschauer zu komplettieren, hat der MDR in Zusammenarbeit mit ARTE außerdem eine Dokumentation über Jutta Gallus gedreht – die „wahre“ Frau vom Checkpoint Charlie. Zum ersten Mal werden in dieser aufwändigen und emotionalen Dokumentation Jutta Gallus und ihre beiden Töchter über die gescheiterte Flucht, Odyssee durch Heime und Gefängnisse, und über ihren leidenschaftlichen Kampf für eine gemeinsame Zukunft berichten. Diese Dokumentation wird am 28. September im Anschluss an den 2. Teil des TV-Films um 23.40 Uhr auf ARTE und am 1. Oktober, 21.45 Uhr im Ersten gesendet.