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Hoffnung schwindetVermisster Arian: Privater Suchtrupp will weitersuchen

03. Mai 2024, 16:37 Uhr

Die Polizei hat die Suche nach dem sechsjährigen Arian aus Bremervörde mittlerweile offiziell beendet. Allerdings wollen offenbar private Suchtrupps nun auf eigene Faust weitermachen. Das berichten mehrere Medien.

Das Problem dabei: Sowohl Arians Eltern als auch die Polizei wollen das nicht. Sie bitten öffentlich darum, nicht aktiv nach dem Kind zu suchen.

Laut Polizei sei die private Suche zwar nicht verboten, doch wenn die Familie das so nicht möchte, sollten die Menschen das akzeptieren, sagte ein Polizeisprecher.

Mit Ballons und Süßigkeiten versuchte die Polizei vergangene Woche Arian anzulocken. Leider vergeblich. Bildrechte: picture alliance/dpa | Markus Hibbeler

"Ermittlungsgruppe Arian" wertet Spuren aus

Die Polizei ermittelt unterdessen weiter in dem Fall und überprüft Hunderte Hinweise. Nach dem offiziellen Ende der Suchaktion kam auch nochmal ein Suchhund zum Einsatz.

"Es ist immer ganz wichtig, dass man sich nicht zu sehr auf eine Richtung fokussiert und etwas anderes dabei aus den Augen verliert", sagte ein Sprecher der Polizei.

Demnach versucht die "Ermittlungsgruppe Arian" Hypothesen aufzustellen, was am Tag des Verschwindens passiert sein könnte. Die Gruppe besteht aus fünf Ermittlern und Ermittlerinnen.

Mit einer 1,5 Kilometer langen Menschenkette wurde Arian am Sonntag (28.04.) gesucht. Ohne Erfolg. Bildrechte: picture alliance/dpa | Daniel Bockwoldt

Polizei: "Sind jetzt in realistischer Phase"

Die Ermittler stellen Ende April die Suche nach Arian offiziell ein. Zuvor hatte die Bundeswehr die bei der Suche beteiligten Soldaten und Soldatinnen abgezogen.

Ein Polizeisprecher sagte dem NDR, dass man nun von einer "euphorischen in die realistische Phase" der Suche komme.

Irgendwann setzt, glaube ich, bei vielen so ein Stück weit Realismus ein. Und da darf man auch die Augen nicht verschließen.

Sprecher der Polizei | dpa

1.200 Menschen suchen Arian

Am Sonntag fand die größte Suchaktion seit dem Verschwinden des kleinen Jungen statt. Rund 1.200 Einsatzkräfte waren vor Ort. Eine 1,5 Kilometer lange Menschenkette aus 800 Helfern suchte das Gebiet vom Ort Kranenburg südlich entlang in Richtung Elm ab.

"In diesem Bereich wurden in den letzten Tagen immer wieder Fußspuren gefunden, die von Arian stammen könnten", teilte die Polizei mit.

Zusätzlich waren zehn Drohnen und Boote im Einsatz. Auch dabei: eine Reiterstaffel.

Das Suchgebiet, das bisher auf das Umfeld von Elm konzentriert war, wurde nun ausgeweitet. Bildrechte: picture alliance/dpa | Bodo Marks

Eltern wenden sich per Facebook an Helfer

Vor dem Wochenende hatten Arians Eltern über die Facebook-Seite der Polizei einen Appell an die Helfer gerichtet, in dem sie erklärten, wie ihrem Sohn geholfen werden könne. "Wir glauben, dass Arian sich auf den Weg gemacht hat, um ein großes Abenteuer zu erleben", hieß es darin.

Er könnte sich deshalb nicht nur in Elm, sondern auch in die umliegenden Gemeinden bewegt und dort versteckt haben.

Neue Suchstrategie noch ohne Erfolg

Mit einer sogenannten leisen Strategie suchten rund 200 Soldaten der Bundeswehr in kleinen Gruppen und mit Nachtsichtgeräten in der Nacht zum Samstag (27.04) nach dem Kind.

Bei der Suche nach Arian wurde auch ein Skybeamer eingesetzt. So sollte seine Aufmerksamkeit geweckt werden. Bildrechte: picture alliance/dpa/Jörn Hüneke

Bei der Suche sind außerdem Botschaften seiner Mutter abgespielt worden. Darin erlaubt sie ihm, sich an die Einsatzkräfte zu wenden.

Arian ist Autist und könne ohne die Erlaubnis einer Vertrauensperson vor einer Kontaktaufnahme mit Einsatzkräften zurückschrecken.

Ehrenamtliche Einsatzkräfte der Feuerwehr durchsuchten auch Gräben und Rohre in der Umgebung. Bildrechte: picture alliance/dpa/Philipp Schulze

Müllabfuhr hilft, weil Arian sich in Mülltonne verstecken könnte

Weil sich der autistische Junge in einer Mülltonne verstecken könnte, sammelte die Müllabfuhr vor Ort am Freitag (26.04.) keinen Müll ein.

Die Polizei änderte außerdem ihre Suchstrategie und versuchte den Jungen in Kleingruppen zu finden, anstatt mit langen Polizei- oder Personenketten nach ihm zu suchen.

Auch in kleinen Gruppen wird nach Arian gesucht. Die Polizei hat Angst, dass er sich vor größeren Menschenmengen verstecken könnte. Bildrechte: picture alliance/dpa/Daniel Bockwoldt

Fußspuren von Arian gefunden

Wie ein Polizeisprecher am Donnerstag (25.04) mitteilte, sind Fußspuren entdeckt worden, die zu dem kleinen Jungen gehören könnten. Daraus ergebe sich eine mögliche Richtung, in die sich Arian eventuell bewegt hat.

Die Spuren führten entlang des Flusses Oste. Von der Polizei hieß es, dass der Junge Wasser möge. Dass er sich am Fluss entlang bewegt haben könnte, wäre also nicht ungewöhnlich. Mehrere Tümpel, die in der Nähe des Flusses liegen, hatten Taucher schon am Donnerstag abgesucht.

Mehrere Tümpel wurden am Donnerstag von Polizeitauchern durchkämmt - ebenfalls ohne Erfolg. Bildrechte: picture alliance/dpa | Daniel Bockwoldt

Polizei bittet um Hinweise

Die Polizei in Bremervörde hat ein Hinweistelefon eingerichtet und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Wer etwas zum Aufenthaltsort des Jungen sagen kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 04761 7489-135 (oder -144) zu melden.

Arian (6) ist Autist und reagiert nicht auf direkte Ansprache. Bildrechte: Polizei Rotenburg

Die Beschreibung des Jungen: Er hat dunkelblonde Haare und trug zuletzt einen orangefarbenen, längeren Pullover, eine schwarze Jogginghose mit Drachenmuster und Socken.

Quellen und weiterführende Links

BRISANT
dpa
AFP
NDR
Polizei Rotenburg

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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 29. April 2024 | 17:15 Uhr