Andrea Keschke - Volontärin 2005 bis 2006 Durch Entscheidungen Programm aktiv mitgestalten

15. März 2019, 15:04 Uhr

Andrea Keschke wurde 1977 in Dresden geboren. Sie hat bereits als Studentin bei der sorbischen Radiosendung „Satkula“ im MDR gearbeitet. Nach ihrem Redaktionsvolontariat (2005 bis 2006) ist sie als Redakteurin im Regionalstudio Bautzen tätig, wo sie auch die Studioleitung vertritt.

Was ist das Reizvolle an Ihrer Tätigkeit?

Frau mit kürzeren Haaren und Brille
Andrea Keschke hat Geschichte, Sorabistik und Journalistik studiert. Bildrechte: MDR/Matej Zieschwauck

An meiner Arbeit als verantwortliche Redakteurin gefällt mir, dass ich durch meine Entscheidungen das Programm mitgestalten kann. Und wenn ich Beiträge mache, finde ich es reizvoll, korrekt in den Fakten und kreativ im Wort zu sein. Es ist immer wieder überraschend, wenn man sich mit Themen, die einen privat nicht so tangieren, beschäftigen muss. Und aus dem „Muss“ ein „Will“ wird und man einfach viel lernt. Welcher Beruf kann schon so etwas bieten.

Welche Erfahrung war während des Volontariats besonders wichtig für Sie, die Sie auch heute noch anwenden können?

Während des Volontariats habe ich sehr viel gelernt: einerseits nochmal das theoretische journalistische Handwerk, andererseits habe ich viele Redaktionen kennengelernt und die Praxis vor Ort erlebt. Aus Beidem schöpfe ich heute noch.

Was war für Sie eine besondere journalistische Erfahrung bzw. Herausforderung?

Im Nachhinein denke ich, dass die größte Herausforderung für mich während des Volontariats war, live-on-tape vor der Kamera zu sprechen. Wir haben damals in Gruppen eine Fernsehsendung vorbereitet und meine Aufgabe war es, in einer Reportage den Frühling zu suchen.

Eine wichtige Erfahrung als Regionalverantwortliche war für mich die Zeit, als verschiedene Ausschreitungen auf dem Kornmarkt in Bautzen für Aufsehen sorgten: binnen kürzester Zeit war zu entscheiden, wer was macht, wo man jemanden hin schickt, wo man anruft … alles im Blick zu haben. An dem Tag hatte ich mehr als 60 Anrufe unterschiedlicher ARD-Anstalten.           

Was spricht für den MDR als Arbeitgeber?

Als öffentlich rechtlicher Sender ist der MDR eine feste Größe in der Medienlandschaft. Er gehört zu den großen Arbeitgebern. Somit hat man auch viele Möglichkeiten: Hörfunk, Fernsehen, Online – Politik, Wirtschaft, Verbraucher, Lifestyle und die breite Palette im Regionalen. Ziel ist es, das gesellschaftliche Leben zu spiegeln; die Fakten darzulegen, wie sie sind. Ich habe es in all den Jahren nicht erlebt, dass mir jemand vorgeschrieben hätte, wie ich meine Arbeit zu machen habe. Das find ich gut.

Eine angenehme Erfahrung ist für mich jeden Tag wieder, dass ich mich auch dienstlich in zwei Sprachen bewegen kann – in Deutsch und in Sorbisch. Ich bin mit beiden Sprachen aufgewachsen, lebe in beiden und kann mit beiden arbeiten. Das ist super.

Welche Tipps haben Sie für die zukünftigen Volontäre?

Ausprobieren, Tipps aufsaugen, fragen, ehrlich sagen, was man kann und was nicht, nicht aufgeben – auch, wenn man nicht mit jeder Redaktion klar kommt. Das Beste daraus machen. Und sich früh genug um ein Quartier kümmern, wenn man abgeordnet wird.