Janett Eger - Volontärin von 2009 bis 2010 "Ich möchte nichts anderes machen"

25. März 2019, 11:55 Uhr

Janett Eger wurde in Magdeburg geboren. 2005 fing sie in Bremen an, Journalistik zu studieren und arbeitete nebenbei bei MDR Sachsen-Anhalt als Radio-Reporterin . Von 2009 bis 2010 absolvierte sie das MDR-Volontariat. Danach war sie Radioreporterin im Studio Bautzen sowie Reporterin und VJ beim MDR Sachsenspiegel. Außerdem hat sie VJs für das BildungsCentrum trainiert. Heute arbeitet sie beim MDR Nachmittag als Live-Reporterin und moderiert Außenproduktionen. Seit 2016 ist sie die Moderatorin der Sendung "Einfach Genial" im MDR-Fernsehen.

Was ist das Reizvolle an Ihrer Tätigkeit?

Das Allerbeste an meinem Job ist, dass er immer anders ist. Heute ist nicht wie gestern und wer weiß, was morgen ist?! Von Tigerbaby bis Windkanal, von Hochwasser bis Landtagswahl – überall war ich dabei. Dieser Beruf hält mich wach, offen, fit, er bringt mich zum Lachen und zum Nachdenken. Ich möchte nichts anderes machen.  

Welche Erfahrung war während des Volontariats besonders wichtig für Sie, die Sie auch heute noch anwenden können?

Janett Eger
Janett Eger Bildrechte: privat

Ich habe gelernt, auf mich zu hören. Journalismus ist zum Teil recht subjektiv. Was ist die Nachricht? Wo liegt der Fokus? Wie erzähle ich die Geschichte? Was ist wichtig? Was vielleicht nicht? Jeder hat einen anderen Blick auf die Dinge. Häufig vertraue ich da mir. Denn: Das, was mich interessiert, interessiert im Zweifel auch viele andere. Und wenn doch nicht, gibt es zum Glück viele tolle Kollegen, die mich darauf hinweisen und mit mir diskutieren ;)

Was war für Sie eine besondere journalistische Erfahrung bzw. Herausforderung?

Ohne eine Sekunde zu überlegen: das Jahr 2015. Montag berichtete ich live vom einjährigen Bestehen von Pegida. Dienstag drehte ich als VJ mit Frauen und Kindern aus Syrien. Beides in Dresden. Ich wurde von Mitarbeitern der Security beschimpft, von Rechten angepöbelt, syrische Kinder haben auf meinem Schoß geweint, geflüchtete Väter vor meiner Kamera. Eine Reporterin zu sein, kann mitunter extrem sein. 2015 war extrem.

Was spricht für den MDR als Arbeitgeber /Auftrageber?

Der MDR, genauer gesagt die Menschen, mit denen ich arbeite (oder gearbeitet habe), haben mir oft die Möglichkeit gegeben, mich auszuprobieren. Mich ermuntert, Projekte zu starten, die ich mir selbst nicht zugetraut hätte. Wie zum Beispiel, VJs auszubilden oder eine Sendung zu moderieren. Für diesen Mut bin ich sehr dankbar.

Welche Tipps haben Sie an die zukünftigen Volontäre?

Habt Spaß! (Und beschäftigt euch noch etwas mit der mitteldeutschen Geographie.)