Kind im CT-Scan
Ein Kind im CT-Scan. Dadurch lassen sich viele Diagnosen erstellen, das Krebsrisiko kann aber auch steigen. Bildrechte: jjneff/MHB

Computertomografie CT am Kopf kann bei Kindern Krebsrisiko erhöhen

07. Dezember 2022, 15:48 Uhr

Computertomografien (CT) sind bei vielen Diagnosen eine wichtige Methode, gleichzeitig ist die Strahlendosis dabei relativ hoch. Bei Kindern kann dadurch die Wahrscheinlichkeit steigen, an Krebs zu erkranken. Wie hoch diese ist, hat eine neue Studie ergeben.

Die umfangreiche Untersuchung wurde von einem internationalen Team mit Beteiligung der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) und der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) durchgeführt. Dazu analysierten die Forschenden die Daten von insgesamt 658.752 Kindern, die eine oder mehrere CT-Untersuchungen erhalten hatten. Dabei zeigte sich ein statistischer Zusammenhang zwischen der Strahlendosis und Krebserkrankungen. Demnach ist pro 10.000 Computertomografien am Kopf ein strahleninduzierter Hirntumor innerhalb von fünf bis 15 Jahren nach dem CT zu erwarten.

Strahlenbelastung für einzelnen Patienten relativ gering

Bei CT-Untersuchungen seien die Patienten einer viel höheren Strahlendosis ausgesetzt als bei Röntgenaufnahmen und den meisten anderen radiologischen Diagnoseverfahren, erklärt Prof. Michael Hauptmann von der MHB. Mehrere frühere Studien hätten bereits darauf hingedeutet, dass Computertomografien des Kopfes bei Kindern mit einem erhöhten Hirntumorrisiko verbunden sind. Wie hoch genau, sei jedoch bis zur aktuellen Untersuchung unklar gewesen. Die neuen Zahlen seien vor allem wichtig, um Strategien zur Dosisoptimierung zu entwickeln, so der Experte.

Die Studienautoren betonen, dass die Strahlendosis für den einzelnen Patienten immer noch sehr gering sei – und Computertomografien für viele Diagnosen unerlässlich. Bei den Millionen von CTs, die jährlich durchgeführt werden, sei die Forschung dazu aber sehr wichtig, besonders zur Frage, welche Strahlenbelastung bei welchem Organ mit welchem Risiko verbunden ist. Die Ergebnisse unterstrichen die Notwendigkeit, jede CT-Untersuchung zu rechtfertigen und die Strahlendosis so weit wie möglich zu senken, resümiert Dr. Ausrele Kesminiene vom IARC.

cdi/pm