06. Mai 2022 ISS: Matthias Maurer kommt am Freitag auf die Erde zurück
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04. Mai 2022, 15:27 Uhr
Esa-Astronaut Matthias Maurer verlässt am 5. Mai die Internationale Raumstation und kehrt nach sechs Monaten im All zur Erde zurück. Am 6. Mai morgens wird er landen und am selben Abend bereits in Deutschland eintreffen. Das hat die Esa jetzt bestätigt. Die Zukunft der Station ist dagegen noch offen. Vorerst übernimmt wieder ein russischer Kosmonaut das Kommando.
Eigentlich war der Rückflug für spätestens Ende April geplant. Jetzt durfte Esa-Astronaut Matthias Maurer gut eine Woche verlängern. Mit Verspätung war seine Ablösung auf der ISS eingetroffen, drei US-Amerikaner und eine Italienerin. Die US-Astronauten Kjell Lindgren, Bob Hines und Jessica Watkins sowie Samantha Cristoforetti, Astronautin der Europäischen Raumfahrtagentur Esa, dockten mit einer Crew Dragon-Kapsel am 26. April an der ISS an. Rund 20 Stunden zuvor waren die vier Astronauten vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus gestartet. Die Raumfahrtfirma SpaceX von Elon Musk brachte damit bereits zum fünften Mal im Auftrag der Nasa Astronauten zur ISS. Für Hines und Watkins war es der erste Flug zur Raumstation, für Lindgren und Cristoforetti der zweite.
Die Crew-4 ist mit ihrer Ankunft Teil der 67. Expedition und löst die derzeit an Bord der ISS stationierte Crew-3 ab – neben dem deutschen Astronauten Maurer sind das die US-Astronauten Thomas Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron. Heute (2. Mai, 15:15 Uhr MESZ) meldet sich Maurer zum letzten Mal von der Raumstation, zusammen mit seiner Esa-Kollegin Samantha Cristoforetti. Am 3. Mai wird das Kommando der Station offiziell an den russischen Kosmonauten Oleg Artemjew übergeben. Die Zeremonie wird live bei Nasa TV übetragen.
Matthias Maurer wird dann mit seiner Mannschaft am 5. Mai die ISS verlassen zurückkehren. Knapp 24 Stunden später (Freitag, 6.43 deutscher Zeit) im Wasser vor der US-Küste landen, wie die Esa am Mittwoch mitteilte. Kurzfristige Verschiebungen seien wetterbedingt noch möglich. Am späten Freitagabend wird Maurer dann zurück in Deutschland erwartet. Er soll gegen 22:30 Uhr am militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn landen.
Über 100 Experimente und 7 Stunden im freien All
Maurer war am 11. November 2021 zur ISS geflogen. Er durfte sieben Stunden im freien Weltall arbeiten und war an über 100 Experimenten beteiligt. "Als Astronaut mit dem Namen Maurer ist man natürlich auch ganz stolz darauf, ein Experiment mit Beton durchzuführen", erzählte der Astronaut MDR WISSEN. Maurer, der gelernte Materialforscher, spricht vom Betonmisch-Experiment Mason, das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickelt wurde.
Doch jetzt freut er sich auf Dinge, die er in den letzten Monaten vermisst hat, "frischen Salat, frisches Obst, frisches Essen, eine knusprige Pizza, vielleicht auch auf ein Getränk mit ein bisschen Kohlensäure drin". Dafür muss er noch einen letzten "Ritt" überstehen. "Ich denke, die Rückkehr ist wie der Start und vielleicht auch wie der Weltraumspaziergang eines der drei ganz großen Highlights", sagte Maurer der Presseagentur dpa.
Zukunft der ISS ungewiss – koppeln die Russen sich ab?
Dass das Ende der ISS in ihgrer jetzugen Form bereits besiegelt ist, steht seit Anfang des Jahres fest. Laut den Nasa-Plänen soll die Station 2031 kontrolliert abstürzen. Doch seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine hat sich alles geändert. "Die Entscheidung über das Schicksal der ISS wird viel von der Lage abhängen, die in unserem Land und darum herum herrscht", sagte der Chef der russischen Raumfahrtagentur, Dmitri Rogosin, am Freitag der Nachrichtenagentur Tass. Im Falle eines Ausstiegs werde Moskau seine Partner aber ein Jahr im Voraus unterrichten. Bis 2024 sei Russlands Beteiligung an der Station vorläufig noch geplant.
Zuvor hatte Rogosin nicht ausgeschlossen, das russische Modul von der ISS abzukapseln und eigenständig weiter zu betreiben. Dabei deutete er auch eine mögliche Nutzung der Station zur militärischen Erdbeobachtung an. Bis Mitte Mai will sich die russische Regierung zudem entscheiden, ob sie weiterhin westliche Astronauten auf ihren Raumschiffen zur ISS mitnimmt. Nach dem von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskrieg gegen die Ukraine haben westliche Länder auch Sanktionen gegen die russische Raumfahrtindustrie verhängt.
(gp/dpa/nasa)
hilflos am 29.04.2022
Mdr weil die Russen mitmachen. Neuerdings sollte das wohl Ausschlusskriterium sein für alles... Russen sind doch unsere neuen aktuellen Feinde
MDR-Team am 29.04.2022
Hallo hilflos, wie würde die Aufgabe dieser Mission ihrer Meinung nach den Kampf um die Demokratie unterstützen?
hilflos am 29.04.2022
Hat Deutschland nicht den Mut diese Zusammenarbeit für den Kampf um die Demokratie zu opfern?