Die aktuelle Leipziger Studie revidiert bisherige Annahmen über den Einfluss von Schadstoffpartikeln, sogenannten Aerosolen, auf die Klimaerwärmung.
Die aktuelle Leipziger Studie revidiert bisherige Annahmen über den Einfluss von Schadstoffpartikeln auf die Klimaerwärmung. Bildrechte: Colourbox.de

Wissen-News Leipziger Studie: Saubere Luft fördert die Erderwärmung – aber langsamer als gedacht

31. August 2023, 15:35 Uhr

Eine Studie der Uni Leipzig revidiert bisherige Annahmen über den Einfluss von Schadstoffpartikeln, sogenannten Aerosolen, auf die Klimaerwärmung: In stark verschmutzten Regionen könnte sie durch bessere Luftqualität deutlich später eintreten. Das Team um Hailing Jia und Johannes Quaas nutzte dabei Satellitendaten, um zu zeigen, dass der Zusammenhang zwischen den Wassertropfen in Wolken und der Aerosolkonzentration stärker nichtlinear ist als vermutet.

Hintergrund ist der Rückgang der Konzentration der Schadstoffpartikel seit dem Jahr 2000. Dies ist einerseits eine gute Nachricht, da die Aerosole schädlich für Mensch und Umwelt sind. Andererseits hat damit auch die kühlende Wirkung dieser Partikel auf das Klima abgenommen, denn Aerosole in Form kühlen das Klima ab, weil sie das Sonnenlicht reflektieren und das Reflexionsvermögen der Wolken erhöhen.

Bisher gingen Forscher davon aus, dass die Erwärmungseffekte durch weniger Aerosole in der Luft sofort spürbar sind. "Mit unserer neuen nichtlinearen Methode zur Berechnung der Aerosol-Wolken-Wechselwirkungen konnten wir zeigen, dass in stark belasteten Regionen die zusätzliche Erwärmung durch Verbesserungen der Luftqualität erst zwei bis drei Jahrzehnte später eintritt als bisher angenommen", erklärt Hailing Jia. Die Leipziger Studie verdeutliche, wie komplex die Beziehung zwischen Aerosolen und Wolken sei und wie wichtig es für zukünftige Klimaprojektionen sei, diese Wechselwirkungen zu verstehen, so die Studienautorin.

"Die Ergebnisse unserer Studie sind auch für die Klimapolitik von Bedeutung:  Wann und wie stark sich eine Aerosolreduktion auf die globale Erwärmung auswirkt, muss genauer untersucht werden, um fundierte Entscheidungen für die Zukunft treffen zu können", betont Johannes Quaas. Denn Schätzungen gehen davon aus, dass eine wolkenvermittelte Erwärmung durch strengere Luftqualitätsstandards ab etwa 2025 in China und ab 2050 in Indien zu spüren sein wird. 

cdi/pm

1 Kommentar

Niemann am 02.09.2023

Ich glaube ich Fall vom Glauben ab, saubere Luft fördert die Erderwärmung. Was tun wir eigentlich? Alles was wir tun geht offenbar nach hinten los. Doch die klügste Partei aller Zeiten, die Grünen Weltenretter, hat das bereits schon vor Jahren erkannt, deshalb bringt sie jetzt immer mehr Braunkohlekraftwerke wieder ans Netz und bestellte Experten fabulieren über die Verdunklung der Atmosphäre mit Staub, bravo.