Sondermüll Herfa-Neurode: Wo der Giftmüll lagert

06. Mai 2020, 16:50 Uhr

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In Deutschland gibt es vier Untertagedeponien. Die giftigste Deponie befindet sich an der hessisch-thüringischen Grenze in Herfa-Neurode.

Di 05.05.2020 13:42Uhr 04:00 min

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In Herfa-Neurode an der hessisch-thüringischen Grenze landen die giftigsten Abfälle aus Deutschland und Europa. Seit 1972 gibt es diese Giftmüll-Endlagerstätte. Jedes Jahr werden hier etwa 70.000 Tonnen eingelagert, darunter zum Beispiel auch kontaminierte Böden aus Bitterfeld oder mit Quecksilber belasteter Abfall aus der Reinigung von Abgasen, die bei der Herstellung von Schwefelsäure entstehen. Mehr als drei Millionen Tonnen eingelagerter Giftmüll sind seither in dem Labyrinth aus Gängen und Kammern versenkt worden. Arsen, Quecksilber und Dioxine - in Mengen, die ausreichen würden, um die Menschheit auszurotten.

Das Material, mit dem man nichts mehr anfangen kann, wird nach zwölf Stoffgruppen sortiert in streng getrennten Bereichen abgelagert. Die Stoffe sollen nicht miteinander in Kontakt kommen. Platz ist genug unter Tage - das gesamte Bergwerk erstreckt sich über eine Fläche, die doppelt so groß ist wie Dresden. Ein Teil davon ist noch aktives Bergwerk, dreimal am Tag wird noch Salz aus dem Gebirge gesprengt. Zehn Quadratkilometer des Bergwerks aber sind Deponie.

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