Paläontologie Ähnlichkeit mit heutigen Pinguinen: Neue Dino-Art gefunden

01. Dezember 2022, 17:11 Uhr

Es ist ein besonderer Dinosaurier, den Forschende in der Wüste Gobi entdeckt haben. Mit seinem stromlinienförmigen Körper ähnelt die neue Art Pinguinen, dazu hat sie ungewöhnlich viele Zähne im Maul.

Eine Illustration von Natovenator polydontus, dem „schwimmenden Jäger mit vielen Zähnen“.
Eine Illustration von Natovenator polydontus, dem "schwimmenden Jäger mit vielen Zähnen". Bildrechte: Yusik Choi

Die neue Dino-Art identifizierte ein Team um Yuong-Nam Lee von der Seoul National University bei der Untersuchung von Fossilien, die in der Wüste Gobi in der mongolischen Provinz Ömnö-Gobi gefunden worden waren. Das Besondere dabei: Es handelt es sich um den ersten Fall eines nicht-vogelartigen Theropoden, ein fleischfressender Dinosaurier-Typ, der sich auf zwei Beinen fortbewegte, mit stromlinienförmigem Körper.

Jede Woche einen neue Dino-Art

Die neue Art wurde Natovenator polydontus getauft, lateinisch für "schwimmender Jäger mit vielen Zähnen". Dies ist sehr anschaulich, denn die Forschenden vermuten, dass die neu entdeckte Art als Raubtier teilweise im Wasser lebte und mit seiner Stromlinienform ähnlich wie etwa heutige Pinguine gut tauchen konnte. Der lange Hals gleicht dabei eher dem von modernen Gänsen, womit sich wohl beim Tauchen der Wasserwiderstand verringerte. Dazu spekulieren die Studienautoren, dass die ungewöhnliche hohe Zahl der Zähne von Natovenator polydontus darauf hindeutet, dass er sich vor allem von Fisch und Insekten ernährte – wobei dies, etwa über seinen versteinerten Mageninhalt, noch genauer untersucht werden muss.

Dass neue Dino-Arten gefunden werden, kommt häufiger vor als man denkt, wie im MDR-WISSEN-Podcast "Wie findet man eigentlich einen Dinosaurier?" erklärt wird. Tatsächlich wurden bereits 1.500 bis 2.000 Arten entdeckt, jede Woche kommt eine neue hinzu. Manchmal gibt es geradezu sensationelle Entdeckungen wie bei einer neuen Dino-Art mit Federn, die in China ausgegraben wurde. Das sei extrem selten, weil sich außer den Knochen normalerweise nichts über die Jahrmillionen erhält, erläutert der Schweizer Paläontologe Christian Meyer im Podcast. Auch in Mittelamerika, vor allem in Mexiko, gebe es noch unzählige Fundstätten, in denen zahlreiche Arten auf ihre Entdeckung warten. "Da ist noch viel Luft nach oben", so Meyer.

cdi

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