Hausmaus
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Medizinforschung Alkohol: Spezial-Hormon macht Mäuse wieder munter

14. August 2023, 09:21 Uhr

Ein Hormon, das in der Leber entsteht, macht beschwipste Mäuse wieder munter, oder besser gesagt, nüchtern. Durch Ethanol bedingte Symptome wie gestörtes Gleichgewicht oder Probleme beim reflexartigen Aufrichten verschwinden, wenn das Hormon FGF21 ins Spiel kommt, hat ein Forschungsteam aus Texas entdeckt.

Steven Kliewer, Co-Autor, sagt: "Wir haben herausgefunden, dass die Leber nicht nur an der Verstoffwechselung von Alkohol beteiligt ist, sondern auch ein hormonelles Signal an das Gehirn sendet, um es vor den schädlichen Auswirkungen eines Rausches zu schützen, einschließlich des Verlustes des Bewusstseins und der Koordination."

Kliewer und sein Team stellten fest, dass die Folgen des Rausches bei den Mäusen schneller verschwanden, wenn die FGF21-Konzentration höher war. Bei Mäusen passiert das, wenn sie zum Beispiel gegorene Früchte oder vergorenen Nektar verzehren. Versuche zeigten, dass Mäuse ohne dieses Hormon, die einen Rausch hatten, länger als ihre Wurfgeschwister brauchten, um ihren Aufrichtungsreflex und ihr Gleichgewicht wiederzuerlangen.

Das Hormon aktiviert dem Forscher zufolge einen speziellen Teil im Gehirn, bzw. dort vorhandene Neuronen, die Erregung und Wachsamkeit kontrollieren. Dieses spezielle Hormon in der Leber wird durch verschiedene Stoffwechselbelastungen wie Hunger, Eiweißmangel, Einfachzucker und Ethanol ausgelöst. Bisher dachte man, es wirke vor allem in der Leber, nun weiß man, dass es auch im Gehirn der Mäuse wirkt. Möglicherweise hat sich die Zusammenarbeit zwischen dem FGF21-Hormon in der Leber und dem Gehirn entwickelt, um Mäuse vor einer Ethanol-Vergiftung zu schützen. Ob dieser Mechanismus auch beim Menschen so funktioniert, ist noch nicht erforscht.

Die komplette Studie "FGF21 counteracts alcohol intoxication by activating the noradrenergic nervous system" lesen Sie hier im Original.