junge Menschen sitzen zusammen und trinken
Stress beeinflusst das Trinkverhalten von Männern und Frauen verschieden. Bildrechte: imago images/PhotoAlto

Suchtgefahr Gehen Alkoholkonsum und Stress Hand in Hand? Bei Frauen ja!

14. Dezember 2021, 14:16 Uhr

Stress verändert unseren Umgang mit Alkohol. Das zeigt eine Studie aus den USA, die dabei Unterschiede zwischen Mänern und Frauen herausgearbeitet hat.

Gehen Alkohol und Stress Hand in Hand? Das ist eines der Themenfelder, das die US-Forscherin und Psychologin Dr. Julie Patock-Peckham von der Arizona State University beackert: wie Alkohol die Persönlichkeitsentwicklung beeinflusst. Sie sagt: "Stress und eingeschränkte Kontrolle über den Alkoholkonsum sind eng miteinander verbunden. Da Stress etwas ist, das wir manipulieren können, haben wir getestet, ob Stressoren dysreguliertes Trinken verursachen".

In ihrer jüngsten Studie hat Patock-Peckham untersucht ob Frauen und Männer in gleichen Situationen verschieden oder gleich mit Alkohol umgehen. Sie testete das in einer simulierten Bar: Jeweils 105 Frauen und 105 Männer wurden per Zufallsprinzip in mehrere Gruppen eingeteilt. Einige von ihnen wurden in der Testphase in stressige Situationen verwickelt, andere nicht. Danach wurde weiter differenziert, jeweils die Hälfte der beiden Testgruppen bekamen ein alkoholisches Getränk, das drei Cocktails entsprach, bzw. drei alkoholfreie Getränke. Anschließend hatten alle 90 Minuten lang uneingeschränkten Zugang zu alkoholischen Getränken an der Bar. So sollte herausgefunden werden, was den den Alkoholkonsum der Testpersonen beeinflusste: Stress, das erste Getränk oder die Kombination aus beidem.

Stress ändert den Umgang mit Alkohol

Die Auswertung der Tests zeigte: Stress führte bei allen Testpersonen dazu, dass sie mehr Alkohol tranken. Es zeigte aber auch: Männer tranken in der zweiten Testphase nur dann mehr, wenn sie vorher auch schon Alkohol konsumiert hatten. Frauen aus der "Stress-Gruppe" tranken dagegen mehr Alkohol, unabhängig davon, ob sie schon vorher ein alkoholische Getränk getrunken hatten oder nicht. Das Ergebnis wertet Forscherin Patock-Peckham zufolge: "Die Tatsache, dass Frauen nur den Stress brauchten, während Männer den Anstoß brauchten, weil sie bereits Alkohol an Bord hatten, zeigt, wie wichtig diese Art von Forschung ist." Sie zeige nämlich, dass die Folgen des Alkoholkonsums Männer und Frauen nicht die gleichen sind. Also könne man nicht länger Modelle verwenden, die für Männer entwickelt wurden, um Frauen zu helfen.

Die Studie finden Sie hier im Original.

(lfw)

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