Interaktive Klimakarte Höhere Dürregefahr für Mitteldeutschland
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Aus Sicht der Land- und Forstwirte hat die Dürre 2018 große Schäden angerichtet. Ein Blick auf die MDR-Klimakarte zeigt: Solche trockenen Jahre werden in Zukunft noch wahrscheinlicher.

Die Dürre des Sommers 2018 ist noch immer nicht vorbei: Die Böden Deutschlands sind laut Dürremonitor in 1,8 Metern Tiefe fast flächendeckend außergewöhnlich trocken. In einigen Talsperren in Sachsen ist der Wasserpegel auf den niedrigsten Stand seit 30 Jahren gesunken und Berlin fürchtet um seine Trinkwasserversorgung. Mit Blick auf die sehr wahrscheinliche weitere Erwärmung der Erdatmosphäre stellt sich die Frage: Werden solche Dürrejahre in Zukunft noch zunehmen?
Ein Blick auf die MDR Klimakarte zeigt: Für weite Teile Mitteldeutschlands zeigen die Klimamodelle für die Sommermonate der Jahre 2070 bis 2100 einen Rückgang der Regenmengen um 20 bis 40 Prozent verglichen mit 1961 bis 1990. Allerdings: Das Jahr 2018 ist bislang noch weit trockener. Hier fielen zwischen 30 und 60 Prozent weniger Regen, als üblich. Heißt das nun, dass solche schlimmen Dürrejahre sogar weniger wahrscheinlich sind? Nicht ganz.
Verglichen mit der Vorhersage der Temperatur ist die Prognose von Niederschlag sehr kompliziert. Ob es regnet und schneit oder nicht, hängt von sehr vielen Faktoren ab. Einer der Gründe, warum Meteorologen beim Regen nur Wahrscheinlichkeiten vorhersagen. Klimatologisch zeichnet sich aber ein sehr deutlicher Trend ab: Wetterlagen werden immer langanhaltender. "Die Wetterextreme werden häufiger und ihre Dauer nimmt zu", sagt Johannes Franke, Klimatologe am sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG).
Das bedeutet: Wenn es trocken ist, ist es sehr lange am Stück trocken. Das gleiche gilt aber auch für Regen. Praktische Beispiele für die Konsequenzen davon bieten die Jahre 2002 ("Jahrhundertflut"), 2010 ("Nassester August der Wetteraufzeichnungen") und 2013 ("Junihochwasser, Katastrophe von Fischbeck").
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 09. November 2018 | 09:30 Uhr