FAQ Verlängert Fasten das Leben?

Fasten hilft gegen chronische Erkrankungen, gegen Depressionen und Studien zufolge sogar gegen bestimmte Arten von Krebs. Bei manchen Leiden allerdings kann Fasten sogar gefährlich sein. Und es hat das Zeug dazu, das Leben zu verlängern. Ein Überblick.

Zwei Frauen, die Wasser trinken mit dem Spruch "Verlängert Fasten das leben?"
Bildrechte: PantherMedia/EdZbarzhyvetsky/PantherMedia/Lev Dolgachov/MDR

Kann Fasten das Leben verlängern?

Es gibt mehrere wissenschaftliche Studien, die das zumindest bei verschiedenen Tieren nahe legen. So hat etwa eine Forschungsgruppe aus Jena herausgefunden, dass Fadenwürmer statt 20 sogar 30 Tage alt werden, wenn sie fasten. Auch eine Mäuse-Studie des Helmholtz-Instituts konnte den Zusammenhang zwischen Fasten und einem längeren Leben nachweisen. Diese Ergebnisse lassen sich allerdings nicht eins-zu-eins auf den Menschen übertragen. Als sicher gilt jedoch, dass wir Menschen die Autophagie, das Reparaturprogramm der Zellen, durch Intervallfasten ankurbeln können und auch bei krebspatienten wird das Fasten inzwischen bewusst eingesetzt.

Warum gibt es religiöse Fastenzeiten?

In allen Religionen gibt es Fastenzeiten. Während katholische und protestantische Christen vor allem an den 40 Tagen vor Ostern fasten, ist bei den orthodoxen Christen auch die Adventszeit eine Fastenzeit. Muslime fasten während dem Ramadan, der jeweils der neunte Monat des Mondkalenders ist. Weil sich die Mondzyklen verschieben, ist Ramadan nach unserem Kalender jedes Jahr in einer anderen Zeit. Jüdische Menschen fasten um den Veröhnungstag Jom Kippur herum.

Wann ist Fasten gesund und wann überhaupt nicht?

Wer an bestimmten Stoffwechselstörungen leidet, chronische Erkrankungen hat wie Neurodermitis oder Migräne oder an einer Depression leidet, kann vom Fasten profitieren. Viele Fastende beschreiben den Prozess als reinigend und belebend. Zu beachten ist: Wer auf Essen verzichtet sollte viel trinken. Generell sollte man Stress während einer Fastenzeit deutlich reduzieren und sich viel Ruhe gönnen. Doch es gibt auch Menschen, die ihrem Körper mit Fasten zu viel zumuten: Wer eine Kortisontherapie bekommt, an Diabetes mellitus Typ 1 leidet oder einen erhöhten Harnsäurespiegel hat, sollte auf den Nahrungsverzicht besser verzichten.

Was ist dran am Trend Intervallfasten?

Intervallfasten als Abnehmmethode ist ein noch junger Trend mit vielen prominenten Fans. Etwa der Arzt und Komiker Eckart von Hirschhausen schwört auf diese Methode, beziehungsweise ihre Variante 16:8. Dabei verzichten Fastende nur an 16 Stunden täglich auf Essen. In den verbleibenden acht dürfen sie zu sich nehmen, was sie wollen. Meistens verzichten Intervallfastende auf das Frühstück und essen erst zu Mittag etwas. Abends nehmen sie dann nach 20 Uhr keine Mahlzeit mehr zu sich. Und während des Schlafs ist der Verzicht schließlich am einfachsten. Einziger Haken: Intervallfasten ist laut einer Studie nicht besser als andere Diäten.

Warum fasten Menschen?

Viele Menschen üben sich nicht mehr aus religiösen Gründen in Askese, sie verzichten stattdessen 40 Tage lang auf ungesundes Essen oder ungesunde Gewohnheiten, um sich etwas Gutes zu tun. Am leichtesten fällt offenbar der Verzicht auf Alkohol, hier legen laut Forsa-Institut 70 Prozent der Befragten während der Fastenzeit eine Pause ein. Am zweithäufigsten (64 Prozent) werden Süßigkeiten gefastet. Auf Zigaretten verzichten 40 Prozent der Befragten. Ein neuer Trend lautet "Digital Detox": Inzwischen versuchen rund 30 Prozent der Befragten während der Fastenzeit die Nutzung ihrer Handys, Tablets und Laptops zu reduzieren.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Leichter leben | 21. Februar 2109 | 17:00 Uhr