Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
AntwortenVideosPodcastBildungKontakt

Denkste!Ernährungsirrtümer im Realitätscheck

Machen Nudeln dick? Wein auf Bier geht nicht - oder vielleicht doch? Ist frisches Gemüse gesünder als gefrorenes? Wir haben uns einige Nahrungsmythen mal näher angeschaut.


Machen Nudeln wirklich dick?

In den vergangenen Jahren waren sogenannte Low-Carb-Diäten im Trend. Die Annahme: Ein Verzicht auf Kohlenhydrate im Essen macht schlank. Spätestens der Umkehrschluss, Kohlenhydrate machen dick, stimmt so pauschal aber eindeutig nicht. Vollkornnudeln oder Nudeln aus Hartweizengrieß bestehen vor allem aus komplexen Kohlenhydraten. Sie werden langsam verdaut, geben langsam Energie ab und machen deswegen lange satt. Sie sind also trotz ihres hohen Nährwerts sogar gut zum Abnehmen geeignet.


Macht Fett fett?

Dass Fett dick macht und ungesund ist, gilt als einer der größten Ernährungsirrtümer unserer Zeit. Tatsächlich ist der richtige Anteil von Fetten und die richtige Mischung verschiedener Fettarten sehr wichtig für uns. Fett hilft bei der Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. Außerdem fördert es ein natürliches Sättigungsgefühl und verringert Schwankungen im Blutzuckerspiegel. Es schützt auf diese Weise sogar dagegen, zu viel zuzunehmen. Richtig problematisch hingegen sind Zucker, einfache Weißmehlprodukte und zu viel Fleisch. Diese drei Faktoren begünstigen Gewichtszunahme, haben Studien gezeigt.


Ist frisches Gemüse gesünder als gefrorenes?

Frisches Gemüse ist dann gesund, wenn es wirklich noch ganz frisch ist. Wertvolle Vitamine zerfallen nämlich beim Lagern häufig, besonders, wenn Gemüse in hellem Licht steht und die Umgebungstemperatur zu warm ist. Gefrorenes Gemüse dagegen behält seine Vitamine in diesem Zustand sehr gut und ist deshalb eine gute Alternative.


Sind viele kleine Mahlzeiten gesünder, als die klassischen drei großen?

Hier hat sich die Meinung der Experten gewandelt: Wurden früher bis zu fünf kleine Mahlzeiten empfohlen, raten die Ernährungsberater inzwischen wieder zur klassischen Einteilung Frühstück, Mittagessen, Abendbrot. Grund dafür ist der Effekt der längeren Verdauungsphasen. Dabei wird mehr Fett verbrannt.


Sollte man auf Bier nach Wein verzichten?

Wein auf Bier –das gönn ich mir?Die Lizenz zum Durcheinandertrinken

mit Audio

"Bier auf Wein, das lass sein", sagt der Volksmund. Viele Menschen nehmen an, dass sei so, weil der Körper schlecht damit umgehen könne, wenn der Alkoholanteil verschiedener Getränke mal steige und mal falle. Tatsächlich zählt aber nur die Gesamtmenge des aufgenommenen Alkohols. Und da zeigt sich: Wer verschiedene Drinks durcheinander trinkt, neigt dazu, insgesamt mehr zu trinken. Dann ist der Rausch stärker und entsprechend auch der Kater hinterher. Die Reihenfolge spielt also keine Rolle.


Ist Kaffee wirklich ungesund?

Früher galt es als erwiesen, dass Kaffee ungesund ist, aber inzwischen ist sich die Wissenschaft nicht mehr so sicher. Ältere Studien hatten oft methodische Probleme, beispielsweise war nicht berücksichtigt worden, ob die untersuchten Kaffeetrinker auch Raucher waren.

Bis heute aber ist sicher: Das Koffein im Kaffee hat einen Effekt. Wie stark der aber ist, hängt vom Individuum ab. Es kann den Blutdruck erhöhen, aber nur in geringem, meist unbedenklichem Maß. Vier Tassen am Tag sind kein Problem, so Ernährungsexperten. Flüssigkeit geht durch Kaffee hingegen nicht verloren. Aufs Klo müssen Kaffeetrinker vor allem wegen der beim Trinken selbst aufgenommenen Flüssigkeit. Und in Bezug auf Diabetes scheint Kaffee sogar gesund zu sein. Er senkt das Diabetes-Risiko.

Bildrechte: dpa

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 06.11.2018 | 10:00-13:00 Uhr