Alles zu Schöpfung und Urknall


Wie lang dauerte der Urknall?

Der Urknall ist eine Theorie von Physikern, die auf den Bewegungen im Weltraum beruht, die die Wissenschaftler beobachten können. Dreht man diese Bewegungen um, ergibt sich ein Punkt, an dem alle Materie, aller Raum und alle Zeit an einem Punkt vereint gewesen sein müssen. Die Forscher sprechen hier von einer Singularität. Die Explosion selbst darf man sich nicht als eine Ausdehnung in leeren Raum hinein vorstellen. Sie ist vielmehr die gemeinsame Entstehung von Raum, Materie und Zeit.

Die darauf folgenden Phasen liefen den Theorien zufolge in Zeiträumen ab, die nur winzigste Bruchteile von Sekunden dauerten. Allerdings habe es dann noch etwa 380.000 Jahre gedauert, bis sich stabile Atome gebildet hatten und das Universum nicht länger eine undurchdringliche Suppe war. Ab da endet der Zeitraum, den Physiker als Urknall definiert haben.


Was kann man vom Urknall noch sehen?

Den Theorien zufolge war das Universum zu Beginn eine Art Suppe aus dichtem, ultraheißem Plasma, das alles Licht verschluckt hat. Erst in der Zeit, nachdem sich die Atome gebildet haben, wurde es durchsichtig. Und erst seit dann gibt es Licht, das Astronomen heute beobachten können. Mit den besten Teleskopen der Welt kann man also maximal bis zu der Zeit nach dem Ende des Urknalls zurückschauen.


Was war eigentlich vor dem Urknall

Einige Forscher haben in Gedanken durchgespielt, was vor dem Urknall gewesen sein könnte. In der Quantenphysik beispielsweise gibt es das Phänomen, das aus dem Nichts heraus permanent Paare von winzigsten Materie- und Antimaterie-Teilchen entstehen. Diese heben sich gegenseitig auf und verschwinden sofort wieder aus der Welt. Einige Theoretiker stellen sich nun vor, dass es diesen Zustand schon vor dem Urknall gegeben haben könnte.

Zum Urknall kam es demnach, als Gleichgewicht verloren ging, weil plötzlich ein bisschen mehr Materie als Antimaterie da war. Allerdings streiten diese Physiker jetzt mit Philosophen über die Frage, ob dieser Zustand der Quantenfluktuation dem Nichts entsprich, oder er nur eine weitere Phase in der Geburt des Universums war. Das wiederum würde die Frage aufwerfen, ob es denn vor diesem Zustand jemals ein nichts gegeben haben könnte.


Wie wird unsere Sonne sterben?

Irgendwann wird der Brennstoff der Sonne zur Neige gehen. In etwa fünf Milliarden Jahren bläht sie sich dann zunächst zu einem roten Riesen auf, bevor sie ihre äußeren Schichten abwirft und schließlich als weißer Zwerg zu Ende glimmt. Wo sich die Planeten dann befinden, ist schwer vorauszusehen. Denn vorher, in etwa vier Milliarden Jahren, kollidiert unsere Galaxie mit unserer Nachbargalaxie. Dabei könnte es zu Kollisionen zwischen Sternen und Planeten kommen, wenngleich die Wahrscheinlich dafür auch relativ gering ist.


Wie wird das Universum zu Ende gehen?

Aktuell geht ein Großteil der Astronomen und Physiker davon aus, dass unser Universum eines Tages ausbrennt und dabei seine kleinsten Bestandteile auseinanderfallen. Grundlage für diese Theorie sind Beobachtungen des Alls, bei denen die Forscher feststellten: Die Geschwindigkeit, mit der sich Galaxien und galaktische Regionen im Universum voneinander entfernen, nimmt stetig zu. Das Universum fällt also nicht wieder in sich zusammen, sondern expandiert mit ständig größerer Geschwindigkeit. Irgendwann könnten dann sogar Atome auseinandergerissen werden. Die Forscher sprechen hier vom Big Rip, dem großen Riss.


Kann es in diesen Theorien einen Gott geben?

Es ist wie beim antiken Zitat "Ich weiß, dass ich nichts weiß": Je mehr die Wissenschaftler über Anfang und Ende des Universums herausfinden, desto größer sind die Fragen, die sich auf den Erkenntnissen ergeben. Zum Beispiel: Welche Form hat der Kosmos? Wenn seine Geburtsstunde ein Urknall war, müsste er sich nach allen Seiten gleichmäßig ausbreiten und daher rund sein, oder? Aber alle Messungen des Raums zeigen, dass er nicht gebogen ist, sondern flach wie ein Spiegelei. Die Bewegungen der Galaxien verlaufen anders, als die uns bekannten Naturgesetze voraussagen. Es gibt rätselhafte Kräfte, von denen Menschen keine Ahnung haben und die das Leben, wie wir es kennen, als unwahrscheinlichen Zufall erscheinen lassen. Naturwissenschaften sind also begrenzt in Bezug auf Fragen nach dem Woher, dem Wohin und dem Warum. Es gibt also Räume für Philosophen und Theologen, die auf der Suche sind nach Antworten auf die für uns Menschen so wichtigen Fragen wie dem Sinn hinter allem.