17. Juli Welt Emoji Tag Emojis - eine eigene Sprache?

17. Juli 2020, 09:02 Uhr

Es gibt mehr als 3.000 Emojis, mit denen wir unsere Social-Media-Posts oder Messenger-Nachrichten garnieren. Sie haben auch einen eigenen Feiertag, den 17. Juli. Sind die Zeichen mittlerweile sogar eine eigene Sprache? MDR Wissen hat sich das von einem Sprachwissenschaftler erklären lassen.

lustige Emojis 3 min
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Di 19.03.2019 11:21Uhr 03:13 min

https://www.mdr.de/wissen/videos/emojis-eine-sprache-fuer-sich100.html

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Video

Seit über 20 Jahren gibt es Emojis - allein 2019 kamen 230 neue hinzu, jetzt sind es über 3.000 verschiedene. Schreibfaule nutzen die sprechenden Bildchen um Worte zu sparen, machen Nachrichten charmanter oder drücken einfach Gefühle aus, für die man keine Worte hat. Und sie sind seit 2016 offiziell Kunst. Seit damals sind die ersten 176 Emojis von 1999 Teil der Ausstellung des New Yorker Museums of Modern Art.

Angesichts der schieren Menge von Emojis könnte man vermuten, das sich hier eine neue Sprache entwickelt hat. Aber ist das wirklich so und sind die kleinen Bildchen tatsächlich so sprachgewaltig und noch dazu universell einsetzbar und verständlich?

Emojis: Eindeutig und universell?

Wie sich bei einer Straßenumfrage von MDR Wissen herausstellt (siehe Video oben), sind nicht alle Emojis wirklich eindeutig und selbsterklärend. Das könnte man natürlich auch so deuten, dass wir ja auch nicht den kompletten deutschen Wortschatz nutzen: der umfasst der Duden-Redaktion zufolge zwischen 300.000 und 500.000 Worten. Im Alltag kommt man mit weit weniger zurecht, zwischen 400 und 1.300 Worte reichen aus. Der Durchschnittssprecher hat demnach einen Wortschatz zwischen 4.000 und 12.000 Wörtern.

Schieb mal: Emojis - wer kennt diese?

Die Auflösung aus der Umfrage im Video oben.

Drei Emojis untereinander: Das Dizzy Face, ein Gesicht mit Kreuzen anstelle von Augen, das Benommenheit und Schwindel symbolisiert. Ein Fish Cake, ein weißer Kreis mit gewelltem Rand und in der Mitte ein rosaner Strudel. Es stellt einen japanischen Fischburger dar und wird auch als Synonym für das @ verwendet. Ein Moon Cake, ein brauner Kuchen in Form einer großen Blüte. Dieser chinesische Kuchen wird während des Mondfestes im Herbst gegessen.
Bildrechte: Adobe Photoshop
Drei Emojis untereinander: Das Dizzy Face, ein Gesicht mit Kreuzen anstelle von Augen, das Benommenheit und Schwindel symbolisiert. Ein Fish Cake, ein weißer Kreis mit gewelltem Rand und in der Mitte ein rosaner Strudel. Es stellt einen japanischen Fischburger dar und wird auch als Synonym für das @ verwendet. Ein Moon Cake, ein brauner Kuchen in Form einer großen Blüte. Dieser chinesische Kuchen wird während des Mondfestes im Herbst gegessen.
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Drei Emojis untereinander: Das Dizzy Face, ein Gesicht mit Kreuzen anstelle von Augen, das Benommenheit und Schwindel symbolisiert. Ein Fish Cake, ein weißer Kreis mit gewelltem Rand und in der Mitte ein rosaner Strudel. Es stellt einen japanischen Fischburger dar und wird auch als Synonym für das @ verwendet. Ein Moon Cake, ein brauner Kuchen in Form einer großen Blüte. Dieser chinesische Kuchen wird während des Mondfestes im Herbst gegessen.
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Was macht eine Sprache zur Sprache?

Sprachwissenschaftler Beat Siebenhaar von der Universität Leipzig untersucht, wie die Symbole in WhatsApp-Nachrichten verwendet werden.

Ein klares Muster wie "das nutzen nur junge Leute" gibt es nicht, meint der Forscher: "Das hängt nicht vom Alter ab, sondern vom kulturellen Hintergrund und vom Individuum." Häufig passen sich Messenger- oder Social-Media-User an das Emoji-Nutzungsverhalten des anderen an, sagt Siebenhaar: "Wenn der eine User viele Emojis verwendet, verwendet der andere tendenziell auch mehr". Aber eine eigene Sprache sind die Emojis aus wissenschaftlicher Sicht nicht, sagt Siebenhaar und erklärt, warum: "Ausschließlich mit Emojis kommunizieren geht nicht." Denn Emojis fehlt das wichtigste Element jeder Sprache: Die Grammatik.

rw

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 2 | 19. März 2019 | 14:20 Uhr