Invasive Arten Ausrotten für den Artenschutz
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Die Liste der bedrohten Arten ist enorm lang. Dafür gibt es viele Ursachen. Eine davon sind eingeschleppte Tierarten. Ein internationales Forscherteam will dem nun durch großangelegte Ausrottungen invasiver Arten entgegenwirken.

In den letzten 500 Jahren sind drei Viertel der uns bekannten Vogel-, Amphibien-, Reptilien- und Säugerierarten ausgestorben. Grund dafür sind unter anderem eingeschleppte Arten wie Nagetiere, Katzen oder Hunde. Groß angelegte Ausrottungen dieser Tiere könnten dabei helfen die Artenvielfalt zu erhalt.
Ein internationales Forscherteam hat in seiner Studie weltweit 169 Orte auf Inseln identifiziert, an denen eine gezielte Ausrottung der eingeschleppten Säugetiere durchführbar wäre.
Möglicher Beginn des Projektes wäre je nach Ort 2020 oder 2030.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass etwa 10 Prozent der weltweit bedrohten Arten auf diesen Inseln von der Aktion profitieren könnten.
Unbewohnt heißt nicht unberührt
Einer dieser Orte ist die Gough-Insel im Südatlantik. Dort leben zwar keine Menschen, dennoch hat es der Mensch geschafft, Mäuse auf die Insel zu bringen. Sie haben sich stark vermehrt und fressen die Küken von Meeresvögeln.
Dass das Projekt möglich ist, so die Studie, beweist die Insel Südgeorgien. Sie wurde im vergangenen Jahr gänzlich von Ratten befreit.
Invasive Arten in Europa
Die Diskussion, ob invasive Arten bekämpft werden sollen oder nicht, wird auch in Deutschland geführt. Erst im Januar forderte der Deutsche Jagdverband "eine einheitliche flächendeckende Bejagung der Nilgans, um heimische Arten zu schützen". Der Naturschutzbund NABU widersprach den Forderungen, da die ökologische Schädlichkeit der Nilgans eher gering sein.
Bereits 2015 hatte die EU eine Verordnung über invasive Arten erlassen, auf der neben der Nilgans weitere 18 Wirbeltiere zu finden sind, darunter etwa Waschbär, Nutria und zu finden ist. Diese Arten dürfen nicht eingeführt, gehalten, gezüchtet, getauscht oder freigelassen werden.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 25. Januar 2019 | 17:50 Uhr