Meteorstrom
Eine Sternschnuppe (Archivbild) Bildrechte: imago/ZUMA Press

Die Draconiden

Vom Abend des 8. Oktober bis zum Morgengrauen des nächsten Tages sind bei uns die Draconiden am Himmel zu erleben. In diesem Jahr spielt das Wetter nicht richtig mit. Erst nach Mitternacht reißt der Himmel auf und dann stört der Mond. Der Meteorstrom ist daher - wenn überhaupt - nur etwas für Frühausteher. Echte Sternenfans eben, die sich bei Temperaturen bis 6 Grad besser einmummeln. Woher kommt der Strom und wo sind die Sternschnuppen zu sehen?

In der Nacht zum 9. Oktober erreicht der "Regen" der Draconiden sein Maximum. In manchen Jahren fallen allerdings auch dann nur zwei Sternschnuppen pro Stunde. Sie sind damit meist ein sehr schwacher Meteorstrom. Bis auf Ausnahmen. Denn in manchen Jahren fallen hunderte Sternschnuppen. So zuletzt im Jahr 2011, als 300 pro Stunde gezählt wurden.

Ihre scheinbare Quelle am Himmel liegt im Sternbild Drache. Das befindet sich am nördlichen Himmel in der Nähe des bekannteren kleinen Bären (der umgangssprachlich auch Kleiner Wagen genannt wird). Den Kopf des Drachens bilden die beiden hellen Sterne Etamin und Alwaid. Dort liegt der Radiant der Draconiden.

Wirkliche Herkunft der kleinen außerirdischen Felsbrocken und Staubteilchen ist der Komet 21P/Giacobini-Zinner. Der braucht 6,5 Jahre für eine Umrundung der Sonne und gilt damit als kurzperiodischer Komet. Er hat entlang seiner ganzen Umlaufbahn Materie verteilt. Kreuzt die Erde diesen Orbit, fallen einzelne Brocken in die Atmosphäre und verglühen dort. Das passiert jedes Jahr im Zeitraum vom 6. bis 10. Oktober.

Neben den Wolken macht in diesem Jahr auch der Mond einen Strich durch die Rechnung. Denn die beste Draconiden-Zeit ist der Abend. Da ist es bedeckt. Bis morgen früh gegen halb vier steht den der Mond dann ziemlich hell am Nachthimmel. Da sinkt der Drache außerdem Richtung Nordwesten, was die Beobachtung zusätzlich erschwert.

Eine Karte der Sternbilder am Himmel über Deutschland.
Wo die Draconiden am Himmel zu sehen sind. Bildrechte: Klapetz/MDR

Übrigens: Solange die kleinen Felsbrocken durch den Weltraum reisen, werden sie als Meteoroide bezeichnet. Fallen sie in die Erdatmosphäre, werden sie dadurch zu Meteoriten. Die Sternschnuppe oder Leuchtspur, die sie bei ihrem Fall durch die Luft erzeugen, wird Meteor genannt. In der Regel sind das nicht die glühenden Gesteinsbrocken selbst, sondern eine Art Schusskanal, bei dem die Luft an den Rändern leuchtet. Der Effekt entsteht durch die Reibung, wenn ein Meteorit mit hoher Geschwindigkeit in die Atmosphäre eintritt.

Die Beobachtungszeit für die Draconiden beginnt bereits kurz nach Sonnenuntergang.