Milchstraße über Sanddünen
Die Milchstraße von der Erde aus gesehen. Je dunkler der Mond, desto größer die Chance, sie zu entdecken. Bildrechte: imago images / Westend61

Black Moon: Ideale Bedingungen zum Sterne gucken

09. September 2019, 17:23 Uhr

Zum zweiten Mal im August ist Neumond, man spricht deshalb vom Black Moon. Das bedeutet dunkler Himmel, zugleich soll die Sicht klar sein. Ideale Bedingungen zum Sterne gucken also in den kommenden Spätsommernächten.

Wenn zwei Mal in einem Monat Vollmond ist, sprechen Experten vom Blue Moon. Es gibt aber auch den umgekehrten Fall: Zwei Mal in einem Monat Neumond. Dann ist vom Black Moon die Rede. Der Mond ist dann allerdings nicht schwärzer als bei anderen Neumonden. Es handelt sich lediglich um Ereignis, das durch unsere Kalenderzählweise zustande kommt. Bis auf Februar haben alle Kalendermonate 30 oder 31 Tage. Ein Mondzyklus dauert aber nur 29,45 Tage. Der Mond läuft also einfach schneller, als unsere Kalender.

Jetzt, in den letzten beiden Augustnächsten 2019, hat das Ereignis aber einen positiven Nebeneffekt: Ohne das vom Mond reflektierte Sonnenlicht ist der Nachthimmel schön dunkel. Also lassen sich lichtschwächere Sterne oder weit entfernte Objekte wie fremde Galaxien gut beobachten. Voraussetzung ist natürlich ein Standort jenseits der lichtverschmutzten Großstädte. Wo sich solche Orte befinden, lässt sich leicht auf Lichtverschmutzungskarten nachschauen.

Prognose: Optimales Wetter zum Sterne beobachten

Hinzu kommt: Nach aktueller Wettervorhersage ist der Himmel in der Nacht zum 31. August über ganz Deutschland klar. Auch in der folgenden Nacht zum ersten September kann man nach jetzigem Stand tief in den Weltraum gucken. Zudem bleibt die Luft warm, besonders warme Kleidung oder Decken sind also nicht nötig.

Gegen 22 Uhr ist an unserem südliche Horizont derzeit noch das Zentrum der Milchstraße zu sehen. Östlich davon hält sich der Saturn im Sternbild Schütze auf. Mit bloßem Auge wirkt er wie ein sehr heller Stern. Wer den Gasriesen durch ein Teleskop durch ein großes Teleobjektiv einer Kamera beobachtet, kann sogar die Ringe sehen. Der Planet sinkt gegen 1.45 Uhr hinter den Horizont.

Jupiter Monde und Plejaden

Nachthimmel über Leipzig
Der Nachthimmel - hier über Leipzig - am 31. August 2019 um Mitternacht. Bildrechte: Patrick Klapetz

Wer den Blick Richtung Südwesten lenkt, findet dort auf der anderen Seite der Milchstraße Jupiter. Durch Fernglas oder Teleskop beobachtet kann man seine Monde Europa, Ganimed und Io sehen. Letzterer wirft seinen Schatten auf den riesigen Gasplaneten. Jupiter versinkt bereits kurz nach 23 Uhr.

Richtung Nordosten, relativ dich über dem Horizont im Sternbild Stier, sind gegen Mitternacht die Plejaden zu sehen. Das ist der Sternhaufen, der auch auf der Himmelsscheibe von Nebra abgebildet ist.

Ansonsten eignet sich der dunkle Himmel in dieser Nacht aber besonders für die Beobachtung sogenannter Deep-Sky-Objekte, also beispielsweise ferner Galaxien. Hierfür werden aber Kameras mit langen Belichtungszeiten und/oder Teleskope benötigt. Hilfreich sind dabei auch kleine Motoren auf den Stativen, die die Beobachtungsinstrumente nachführen. Da die Erde sich dreht, rücken weit entfernte, lichtschwache Objekte sonst schnell aus dem Blickfeld.