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Die New Shepard Suborbitalrakete vom privaten Raumfahrtunternehmen Blue Origin am Startplatz in einer steppenartigen Landschaft. Bildrechte: Blue Origin

Blue Origin schickt wieder Touristen ins All

Das private Raumfahrtunternehmen Blue Origin schickt mit seiner NS-19 Mission die nächsten Weltraumtouristen auf einen kurzen Ausflug ins All. Unter den sechs Touristen befindet sich auch eine Frau: Sie ist die Tochter des ersten Amerikaners, der den Weltraum besucht hat. Mehr dazu auf:

von Patrick Klapetz

Update 09.12.2021, 17.00 Uhr:
Der NS-19 Flug von Blue Origin wurde auf den 11. Dezember verschoben. Der Start soll gegen 15.45 Uhr erfolgen.

Bereits zweimal hat das private Raumfahrtunternehmen Blue Origin Touristen an die Grenze des Weltraums gebracht. Bei dem ersten Weltraumflug am 20. Juli befand sich auch der Gründer der New Space Firma mit an Bord der Raumkapsel: Amazon-Gründer Jeff Bezos flog gemeinsam mit seinem Bruder und zwei weiteren Weltraumreisenden während eines zehnminütigen Fluges in eine Höhe von 106 Kilometern. Damit hatten die vier Weltraumtouristen das All knapp erreicht und durften die Schwerelosigkeit für einen kurzen Moment kosten. Beim zweiten Flug befand sich auch der "Raumschiff Enterprise"-Schauspieler William Shatner (Captain James T. Kirk) an Bord der Raumkapsel.

Am 9. Dezember soll der dritte bemannte Flug der Suborbitalrakete New Shepard erfolgen. Zum ersten Mal sollen sechs statt vier Touristen in der Raumkapsel, die auf der Spitze der Trägerrakete angebracht ist, in den Orbit fliegen. Die NS-19 Mission (New Shepard 19) soll um 16 Uhr (MEZ) abheben. Der Start wird bereits ab 14.30 Uhr live auf dem YouTube-Kanal von Blue Origin übertragen.

Der Shepard-Kreis schliesst sich

"Es ist ein bisschen lustig für mich zu sagen, aber eine original Shepard wird auf der New Shepard mitfliegen", erzählt Laura Shepard Churchley, die Tochter des ersten US-Amerikaners im Weltraum und baldige Weltraumtouristin. Denn Bezos hatte seine Suborbitalrakete nach Allan Shepard benannt. Der 1923 geborene Amerikaner wurde am 2. April 1959 zu einem der ersten Astronauten der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA ausgebildet. Auch wenn seine Einladung zunächst verloren ging, gehörte er zu den Mercury Seven, den sieben Astronauten des Mercury-Programms. 

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Am 12. April 1961 dann der Schock für die Amerikaner: Der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin flog als erster Mensch ins Weltall. Damit hatte die ehemalige Sowjetunion ein weiteres Rennen um die Vorherrschaft im All gewonnen. Knapp einen Monat später erreichte dann auch Shepard das All, jedoch nur für einen suborbitalen Flug in eine Höhe von 187 Kilometern über dem Meeresboden. Sein Raumschiff Freedom 7 wasserte nach 15 Minuten und 22 Sekunden im Atlantik – damit war er länger und tiefer im All, als es die Weltraumtouristen von Blue Origin bis jetzt waren. Passenderweise handelt es sich bei der New Shepard Rakete um eine Suborbitalrakete – genau so eine, mit der auch Allan Shepard ins All gestartet war. 

Die sechs der NS-19

Neben der Tochter des amerikanischen Weltraumpioniers befinden sich fünf weitere Personen an Bord der NS-19 Mission. Zu ihnen gehört Lane Bess, ein Gründer von Bess Ventures & Advisory, einem Familienfonds, der Technologieunternehmen unterstützt. Dann wäre da noch Cameron Bess, ein Softwareentwickler, der mehrere Plattformen aufgebaut hat. Er identifiziert sich selbst als pansexuell und möchte mit seinem Flug andere "marginalisierte Gemeinschaften" inspirieren. 

Eine Collage der Blue Origin NS-19 Besatzung. Oben: Lane Bess, Cameron Bess, Evan Dick (v.l.n.r.). Unten: Dylan Taylor, Laura Shepard Churchley, Michael Strahan (v.l.n.r.). Bildrechte: Blue Origin

Evan Dick ist Ingenieur, Investor und geschäftsführendes Mitglied von Dick Holdings, einer Firma, die Unternehmen und Betriebe managt. Dylan Taylor ist Vorsitzender und CEO von Voyager Space, einem globalen Weltraumforschungsunternehmen mit Hauptsitz in Denver (USA). Und dann noch der zweifache Emmy-Preisträger, Super-Bowl-Champion und der Co-Moderator von Good Morning America: Michael Strahan. 

Einen Tag zuvor reist der japanische Kunstsammler und Milliardär Yusaku Maezawa für zwölf Tage zur Internationalen Raumstation ISS und wird dort gemeinsam mit seinem Assistenten als Weltraumtourist zu Besuch sein.

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