Dieses Bild zeigt den Nachthimmel am 3. April 2020 von der Erde aus aufgenommen. Es zeigt die Venus (heller Punkt in der unteren mittleren Bildhälfte) elf Tage vor dem Erreichen des Goldenen Tors der Ekliptik. Dieses befindet sich zwischen den Sternenhaufen der Plejaden, die mit sieben markanten Sternen in der Bildmitte leuchten, sowie den Hyaden, die sich links von den Plejaden entfernt befinden.
Dieses Bild zeigt den Nachthimmel am 3. April 2020 von der Erde aus aufgenommen. Es zeigt die Venus (heller Punkt in der unteren mittleren Bildhälfte) elf Tage vor dem Erreichen des Goldenen Tors der Ekliptik. Dieses befindet sich zwischen den Sternenhaufen der Plejaden, die mit sieben markanten Sternen in der Bildmitte leuchten, sowie den Hyaden, die sich links von den Plejaden entfernt befinden. Bildrechte: Bautsch/Wikipedia

Das Goldene Tor der Ekliptik und der Mond im Februar

Am 9. Februar sollten Sie ihren Blick zum Mond richten, denn dieser durchquert das Goldene Tor der Ekliptik. Das ist eine Passage zwischen den Sternhaufen der Plejaden und Hyaden.

Das Goldenen Tor der Ekliptik. Hört sich das nicht ein bisschen mystisch an? Der Name stammt aus dem Altertum und beschreibt einen Bereich am Himmel, durch den die Planeten und der Mond im Laufe ihrer Reise am nächtlichen Erdhimmel über die Jahre hinweg hindurch wanden. Die Passage liegt wischen den Sternhaufen der Plejaden und Hyaden. Wenn man diese beiden Punkte im Geiste miteinander verbindet, erhält man das Goldene Tor der Ekliptik.  

Was ist die Ekliptik?

Aber was bedeutet eigentlich Ekliptik? Das beschreibt die scheinbare Bahn der Sonne, die sie über das Jahr hinweg am Himmel hinterlässt. Stellen Sie sich dafür einfach vor, sie schnappen sich ihre Kamera jeden Tag zur selben Zeit und gehen an denselben Ort, um sie auf denselben Punkt auszurichten. Dies machen Sie ein Jahr lang. Dann können Sie erkennen, wie die Sonne jeden Tag ein wenig wandert. 

Eine schematische Darstellung des Nachthimmels, der die Sternenhaufen der Plejaden und Hyaden zeigt.
Eine schematische Darstellung des Nachthimmels, der die Sternenhaufen der Plejaden und Hyaden zeigt. Bildrechte: MDR / P. Klapetz / Stellarium

Auch die Tierkreiszeichen und die Sterne wandern für uns sichtbar entlang der Sonnenekliptik über das Firmament hinweg. Irgendwann ist den Menschen aufgefallen, dass zwischen den auffälligen Sternhaufen der Plejaden und Hyaden immer wieder Planeten und der Mond hindurch wanden. Daraus wurde dann das "Goldene Tor der Ekliptik". Die erste festgehaltene und heute bekannte Erwähnung dieser Passage wurde auf Malta gefunden, wo Archäologen eine circa 4.500 Jahre alte Kalksteintafel geborgen haben.

Wann kann man den Mond am Goldenen Tor der Ekliptik beobachten?

Zwischen dem 8. und 10. Februar können Sie die Wanderung des Mondes durch das Goldene Tor der Ekliptik beobachten. Während der Erdtrabant am 8. Februar noch vor dem Goldenen Tor steht, befindet er sich am 9. Februar mittendrin. Am 10. Februar hat der Trabant die Passage bereits durchquert. Da der Mond erst am 16. Februar seine Vollmondphase erreichen wird, steht er in diesen Nächten als zunehmender Halbmond am Himmel. 

Die Sonne wird gegen Viertel nach fünf Uhr abends (MEZ) untergehen. Den Mond können Sie dann zwar bereits erkennen, die Sterne werden jedoch noch ungefähr eine Stunde verborgen bleiben. Ungefähr gegen 18 Uhr wird es dann allmählich dunkel genug sein, um den Mond beim Goldenen Tor zu erkennen. Ihr Blick sollte dann zur südöstlichen Himmelsrichtung am Firmament wandern. 

Eine schematische Darstellung des Nachthimmels, der die Sternenhaufen der Plejaden und Hyaden zeigt.
Eine Infografik zum Nachthimmel. Zu sehen ist das Goldene Tor der Ekliptik und wie der Mond an verschiedenen Tagen dazu am Himmel steht. Bildrechte: MDR / P. Klapetz / Stellarium

Gegen 19.30 Uhr wird der Mond im Zenit stehen, seinem höchsten Punkt am Himmel. Über die Nacht hinweg wird das astronomische Ereignis gen Nordwesten wandern. Gegen 2.30 Uhr kann man den Mond beim Durchqueren des Goldenen Tors noch am niedrigen Horizont erkennen. Eine Stunde darauf werden sie hinter dem Horizont verschwunden sein. Falls Wolken die Sicht versperren oder Sie keine Zeit haben sollten, können Sie dieses Ereignis auch noch im März bestaunen. 

Was ist der Sternhaufen der Plejaden?

Die Plejaden kennen Sie bestimmt, da man die auffällige Konstellation aus Sternen mit dem bloßen Auge beobachten kann. Bereits unsere Vorfahren, die Aunjetitzer – eine frühzeitliche Hochkultur in Mitteldeutschland – haben diesen Sternhaufen vor 4.000 Jahren auf der Himmelsscheibe von Nebra verewigt. 

Manchmal werden sie auch die Sieben Schwestern oder das Siebengestirn genannt. Ganz richtig ist dies zwar nicht, denn der Sternhaufen besteht aus mindestens 1.200 Sternen, die vor rund 125 Millionen Jahren in unserer Milchstraße entstanden sind. Besonders markant sind aber die sieben Sterne Pleione, Atlas, Alkione, Merope, Electra, Maia und Taygeta. 

Was sind die Hyaden?

Die Hyaden sind vielen dagegen weniger bekannt. Auch sie kann man mit bloßem Auge erkennen. Dafür müssen sie in das Sternbild Stier (lat. Taurus) blicken. Mit ungefähr 600 Millionen Jahren sind sie deutlich älter als die Plejaden. Um die Hyaden zu erspähen, sollten Sie den Stern Aldebaran im Stier suchen. Er befindet sich nahe der V-Spitze des Sternbildes. Aldebaran gehört aber nicht zu den Hyaden. Entfernungstechnisch steht er uns viel näher als der Sternhaufen, zu dem ungefähr 350 Sterne gehören.

Goldenes Tor der Ekliptik zwischen Hyaden und Plejaden neben dem Sternbild Stier 2 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
2 min

Di 01.02.2022 15:59Uhr 01:40 min

https://www.mdr.de/wissen/videos/erklaervideo-goldenes-tor-der-ekliptik-100.html

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