Dieses Bild zeigt den Nachthimmel am 3. April 2020 von der Erde aus aufgenommen. Es zeigt die Venus (heller Punkt in der unteren mittleren Bildhälfte) elf Tage vor dem Erreichen des Goldenen Tors der Ekliptik. Dieses befindet sich zwischen den Sternenhaufen der Plejaden, die mit sieben markanten Sternen in der Bildmitte leuchten, sowie den Hyaden, die sich links von den Plejaden entfernt befinden.
Dieses Bild zeigt den Nachthimmel am 3. April 2020 von der Erde aus aufgenommen. Es zeigt die Venus (heller Punkt in der unteren mittleren Bildhälfte) elf Tage vor dem Erreichen des Goldenen Tors der Ekliptik. Dieses befindet sich zwischen den Sternenhaufen der Plejaden, die mit sieben markanten Sternen in der Bildmitte leuchten, sowie den Hyaden, die sich links von den Plejaden entfernt befinden. Bildrechte: Bautsch/Wikipedia

Mond passiert das Goldene Tor der Ekliptik im Januar

Am 12. und 13. Januar sollten Sie ihren Blick zum Mond richten, denn dieser durchquert das Goldene Tor der Ekliptik – eine Passage zwischen den Sternhaufen der Plejaden und Hyaden. Mehr dazu erfahren Sie hier:

Haben Sie schon einmal vom Goldenen Tor der Ekliptik gehört? Auch wenn es sich vielleicht wie ein antikes Bauwerk anhört, mit der Architektur hat es wenig gemein. Mit der Antike schon mehr, denn auf Malta hatte man eine circa 4.500 Jahre alte Kalksteintafel gefunden, die vermutlich die Passage zwischen den Sternhaufen der Plejaden und Hyaden zeigt. Wenn man diese beiden Punkte im Geiste miteinander verbindet, erhält man das Goldene Tor der Ekliptik.

Was ist die Ekliptik?

Die Ekliptik beschreibt die scheinbare Bahn der Sonne, die sie über das Jahr hinweg am Himmel hinterlässt. Stellen Sie sich vor, Sie würden jeden Tag zu einer bestimmten Zeit an den gleichen Ort gegen und dort ihre Kamera auf den exakt gleichen Punkt ausrichten. Nun machen Sie jeden Tag ein Foto und irgendwann erkennen sie, die scheinbare Wanderung der Sonne – scheinbar ist hier wichtig, denn eigentlich sind es ja wir, die um die Sonne wandern.

Die Sterne und Tierkreiszeichen wandern für uns sichtbar entlang der Sonnenekliptik über das Firmament hinweg. Irgendwann ist den Menschen aufgefallen, dass zwischen den auffälligen Sternhaufen der Plejaden und Hyaden immer wieder Planeten und der Mond hindurch wanden. Daraus wurde dann das "Goldene Tor der Ekliptik". 

Eine schematische Darstellung des Nachthimmels, der die Sternenhaufen der Plejaden und Hyaden zeigt.
Eine Infografik, die die Sternenhaufen der Plejaden und Hyaden sowie die Ekliptik zeigt. Bildrechte: MDR / P. Klapetz / Stellarium

Was ist der Sternhaufen der Plejaden?

Die Plejaden kennen Sie bestimmt. Manchmal werden sie auch die Sieben Schwestern oder das Siebengestirn genannt. Ganz richtig ist dies zwar nicht, denn der Sternhaufen besteht aus mindestens 1.200 Sternen, die vor rund 125 Millionen Jahren in unserer Milchstraße entstanden sind. Besonders markant sind aber die sieben Sterne Pleione, Atlas, Alkione, Merope, Electra, Maia und Taygeta. 

Man kann sie mit dem bloßen Auge erkennen. Bereits unsere Vorfahren, die Aunjetitzer – eine frühzeitliche Hochkultur in Mitteldeutschland – haben diesen Sternhaufen bereits vor 4.000 Jahren auf der Himmelsscheibe von Nebra verewigt.  

Was sind die Hyaden?

Die Hyaden sind vielen weniger geläufig. Doch auch sie kann man mit bloßem Auge erkennen. Dafür müssen sie in das Sternbild Stier (lat. Taurus) blicken. Mit ungefähr 600 Millionen Jahren sind sie deutlich älter als die Plejaden. Um die Hyaden zu erspähen, sollten Sie den Stern Aldebaran im Stier suchen. Er befindet sich nahe der V-Spitze des Sternbildes. Aldebaran gehört aber nicht zu den Hyaden. Entfernungstechnisch steht er uns viel näher als der Sternhaufen, zu dem ungefähr 350 Sterne gehören.

Wann kann man den Mond am Goldenen Tor der Ekliptik beobachten?

Besonders nahe steht der Mond am 12. und 13. Januar am Goldenen Tor der Ekliptik. Doch bereits in der Nacht des 11. Januars können Sie den Erdtrabanten langsam in dessen Richtung wandern sehen. Da am 18. Januar Vollmond sein wird, können sie in den Nächten zuvor einen zunehmenden Halbmond erkennen. 

Die Sonne wird gegen 17 Uhr (MEZ) untergehen. Den Mond können Sie dann zwar bereits erkennen, die Sterne werden jedoch noch ungefähr eine Stunde verborgen bleiben. Gegen 18 Uhr wird es dann allmählich dunkel genug sein, um den Mond beim Goldenen Tor zu erkennen. Sie können den Trabanten dann in südöstlicher Himmelsrichtung am Firmament erkennen. 

Eine schematische Darstellung des Nachthimmels, der die Sternenhaufen der Plejaden und Hyaden zeigt.
Eine schematische Darstellung des Nachthimmels mit dem Goldenen Tor. Bildrechte: MDR / P. Klapetz / Stellarium

Am 12. Januar wird er noch vor dem Goldenen Tor stehen. Ab 21 Uhr können Sie ihn im Zenit, seinem höchsten Punkt im Süden, erkennen. Das gleiche gilt für den 13. Januar – nur, dass der Mond dann bereits das Goldene Tor passiert hat. Bis circa drei Uhr morgens am jeweils darauffolgenden Tag können Sie das astronomische Ereignis beobachten. Wer jedoch eine freie Sicht auf den Horizont hat, kann den Mond am Goldenen Tor noch bis ungefähr vier Uhr morgens beobachten.

Und falls Wolken die Sicht versperren oder Sie keine Zeit haben sollten, können Sie dieses Ereignis auch noch im Februar bestaunen. 

Wie so eine Wanderung durch das Goldene Tor der Ekliptik aussieht, konnten wir auch 2021 erleben. Damals trafen sich Mond und Mars am Tor, wie unsere Animation zeigt.

Goldense Tor der Ekliptik 2 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
2 min

Am 19. März treffen sich Mond und Mars am Goldenen Tor der Ekliptik.

Mi 03.03.2021 14:14Uhr 01:40 min

https://www.mdr.de/wissen/goldenes-tor-der-ekliptik-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

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