Eine Collage der beiden Gasriesen Jupiter (r.) und Saturn (l.).
Bildrechte: Maik Schuntermann / MDR / NASA / Space Science Institute / ESA / A. Simon (Goddard Space Flight Center) / M. H. Wong (University of California, Berkeley) / OPAL team / GOODS Team / M. Giavalisco (University of Massachusetts, Amherst)

Sehr seltene "Grosse Konjunktion"

Am 21. Dezember leuchten Jupiter und Saturn als scheinbarer Doppelstern am Abendhimmel. Dieses Ereignis bezeichnet man als Große Konjunktion – ein seltendes Schauspiel, dass nur zirka alle 20 Jahre stattfindet. Dieses Mal kommen sich beide Planeten so nahe wie seit dem Mittelalter nicht mehr. Mehr dazu finden Sie in unserem Weltraumkalender:

Am 21. Dezember ist nicht nur die Wintersonnenwende, von der an die Tage wieder länger werden. Es ist ebenfalls die Große Konjunktion, die nur ungefähr alle 20 Jahre stattfindet. Jupiter und Saturn kommen sich am Erdhimmel so nah, dass die Planeten fast wie Doppelstern wirken.

Noch außergewöhnlicher macht dieses Ereignis eine andere Tatsache: Das letzte Mal waren sich beide Planeten – wenn man sie von der Erde aus betrachtet – im Mittelalter so nah, erklärt der Physiker und Astronom Patrick Hartigan. Er ist Professor an der Rice University in Houston, Texas. Der Professor weiß:

Sie müssten bis kurz vor Sonnenaufgang am 4. März 1226 zurückgehen, um eine engere Ausrichtung zwischen diesen am Nachthimmel sichtbaren Objekten zu sehen.

Wo befinden sich die Planeten?

Am Abend des 21. Dezember vermitteln die beiden Planeten somit den Eindruck, ein Doppelplanet zu sein. Beide sind "nur um ein Fünftel des Durchmessers des Vollmonds getrennt", so Hartigan.

Um die beiden Planet zu beobachten, sollte man in den südwestlichen Abendhimmel schauen. Die Sonne wird gegen 16.04 Uhr untergehen. In etwa einer Stunde wird es dunkel sein. Da die beiden Gasriesen nur sehr kurz am niedrigen Horizont zu sehen sind, sollte man bereits früh raus gehen. Ansonsten verpasst man das Jahrhundertspektakel noch. Hartigan weiß warum:

Je weiter nördlich ein Betrachter ist, desto weniger Zeit wird er haben, um einen Blick auf die Konjunktion zu werfen, bevor die Planeten unter den Horizont sinken.

Denn gegen 18.15 Uhr werden beide Planeten am Horizont verschwinden. Der Mond steht zu diesem Zeitpunkt als Halbmond am oberen südlichen Firmament. Sein Licht sollte die Beobachtung nicht stören. Man kann die Planeten mit dem bloßen Auge erkennen. Wer sie größer sehen möchte, so Hartigan, sollte zu einem Teleskop greifen:

Für die meisten Teleskopzuschauer werden an diesem Abend jeder Planet und mehrere ihrer größten Monde im selben Sichtfeld zu sehen sein.

Warum ist die Grosse Konjunktion so selten?

Wer diese Große Konjunktion verpasst, muss 20 Jahre auf die nächste Zusammenkunft von Jupiter und Saturn warten. Diese findet am 31. Oktober 2040 statt. Manche werden sogar das Glück haben, die Große Konjunktion am 15. März 2080 miterleben zu dürfen. Dann werden beide Planeten nämlich weiter oben am Himmel und ähnlich eng zusammen stehen. Danach wird das Paar erst einige Zeit nach dem Jahr 2400 so auftreten, erklärt Hartigan.

Diese seltene Erscheinung liegt an der Umlaufzeit beider Planeten um die Sonne. Jupiter braucht dafür rund 11,86 Jahre. Saturn sogar 29,46 Jahre. Von der Erde aus gesehen dauert es 19,86 Jahre, bis beide Planeten wieder gemeinsam eng am Himmel stehen.

Dabei stehen sie aber nicht im selben Sternbild. An ähnlicher Stelle des Himmels treffen sie in etwa alle 60 Jahre zusammen. In der Zwischenzeit hat Saturn die Sonne zwei mal umrundet, Jupiter bereits fünf mal.

Wie sieht es an den Tagen um die Grosse Konjunktion aus?

Jupiter und Saturn kann man bereits seit Wochen gemeinsam am Himmel sehen. Dabei kommen sie sich immer näher. Am 16. und 17. Dezember gesellt sich sogar die Mondsichel zu ihnen.

Ab dem 16. Dezember stehen sich beide Planeten extrem nah. Die beiden werden dabei um weniger als den Durchmesser eines Vollmonds voneinander getrennt sein. Bis zur Großen Konjunktion nähern sie sich immer weiter aneinander an. Doch auch in den Folgetagen, bis zum 25. Dezember, sind sie sich sehr nah.

Bis Anfang Januar kann man die beiden noch beobachten. Jedoch wird die Sonne nach dem 21. Dezember immer ein Stückchen später untergehen. Die Planeten werden dagegen immer früher am Horizont verschwinden. Nach Weihnachten stehen die Chancen somit schlecht, beide gemeinsam zu beobachten.

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