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Der Raumgleiter X-37 von Boeing im Abendlicht. Bildrechte: Boeing

Launch von Boeings Raumgleiter X-37

Am 16. Mai wird der experimentelle Raumgleiter von Boeing ins Weltall geschickt. Der Launch des wiederverwertbaren Raumschiffs X-37 wird mit einer Atlas-V-Trägerrakete durchgeführt. Mehr über den X-37 gibt es hier.

Am 16. Mai wird der experimentelle Raumgleiter von Boeing ins Weltall geschickt. Der Launch des X-37 wird von der United Launch Alliance (ULA) und der amerikanischen Weltraumarmee US Space Force durchgeführt. Der Raumgleiter selbst befindet sich bei seinem Start auf einer Atlas-V -Trägerrakete.

Für die amerikanische Weltraumarmee wird es das zweite Objekt sein, dass sie betreut. Erst im März wurde ein militärischer Kommunikationssatellit ins All befördert. Die neue Mission soll zeigen, wie fortschrittlich die Technologie eines wiederverwertbaren Raumgleiters ist. Warum die Space Force an dem Programm beteiligt ist, ist unklar.

Einsatzplan: Weltraum-Aufenthalt

Das Projekt selbst ist vor über 20 Jahre entstanden. Ziel war es, den Ein- und Austritt aus der Atmosphäre zu erproben. Die ersten Testflüge fanden ab Sommer 2005 statt. Doch erst ab 2010 befand sich das Modell längerfristig im Orbit, wo es militärische Tests durchführte. Im Sommer 2012 endete seine Mission nach 469 Tagen im All.

Doch es sollte nicht die letzte Mission sein: Im Oktober 2014 kehrte der Raumgleiter nach 674 Tagen im Weltraum wieder zur Erde zurück. Sein Landeplatz befand sich auf der US-Luftwaffenbasis Vandenberg in Kalifornien. Es folgten noch zwei weitere Missionen. Die letzte endete nach 780 Tagen am 27. Oktober 2019 - mehr als zwei Jahre am Stück.

Zum Vergleich: Den längsten ununterbrochenen Weltraumaufenthalt absolvierte der russische Kosmonaut Waleri Poljakow. In den 1990er-Jahren verbrachte er 438 Tage auf der Raumstation Mir. Das Orbital Test Vehicle (OTB) X-37 ist dagegen ferngesteuert und braucht keinen Piloten an Bord. Das hat einen entscheidenen Vorteil: Es werden keine Menschenleben in Gefahr gebracht. Eine Fehlfunktion würde somit nur Materialkosten bedeuten.

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Ähnlich wie das private Raumfahrtunternehmen SpaceX setzt Boeing mit seinem Raumgleiter auf Wiederverwertbarkeit. Dies reduziert die Kosten für Raumflüge, wodurch das übrige Geld für Experimente eingesetzt werden kann, erklärt Ken Torok im Video. Er ist der Direktor für experimentelle Systeme bei Boeing.

Ein Ungetüm wie ein Riesenhai

In seinen Ausmaßen ähnelt der Raumgleiter einem Meerestier: dem Riesenhai. Beide, der Riesenhai und X-37, wiegen in etwa fünf Tonnen. Auch ihre knapp neun Meter Länge haben sie gemeinsam. Die zu transportierende Fracht des Raumgleiters darf ein Gewicht von 250 Kilogramm nicht überschreiten – ein Satellit würde demnach hineinpassen. Mit seinen 4,50 Metern Flügelspannweite kann der X-37 sicher durch die Lüfte gleiten, nachdem er wieder in die Erdatmosphäre eingetreten ist.

Der Raumgleiter X-37 von Boeing

Der Raumgleiter von Beoing sieht dem alten Spaceshuttle recht ähnlich... Bildrechte: Boeing
... Kein Wunder: Es sollte ursprünglich auch im Bauch des Spaceshuttles transportiert werden. Bildrechte: Boeing
Hier ist der Raumgleiter X-37 im Abendlicht zu sehen. Bildrechte: Boeing

Seine Maße kommen nicht von ungefähr: Ursprünglich sollte der X-37 in ein Spaceshuttle passen. Aus diesem Grund ähneln Form und Design auch den ausrangierten Spaceschuttles, nur in einer kleineren Version. Da das Spaceshuttle-Programm durch die Colombia-Katastrophe aber beendet wurde, musste der Raumgleiter umgebaut werden. Seine neuen Transportgefährten wurden Trägerraketen.

(PK)

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