Weltraum-Premiere: SpaceX schickt Astronauten zur ISS

Drei Premieren, ein Ereignis. Am 30. Mai 2020 bricht das private Raumfahrtunternehmen SpaceX auf zur Internationalen Raumstation ISS. An Bord befinden sich zwei Astronauten der US-Raumfahrtbehörde NASA. Beide werden von amerikanischem Boden aus in den Weltraum befördert – etwas, dass es seit fast zehn Jahren nicht mehr gegeben hat. Mehr Details auf:

Drei Premieren, ein Ereignis. Nach dem Startabbruch beim ersten Versuch am 27. Mai, soll jetzt am 30. Mai 2020 das private Raumfahrtunternehmen SpaceX zur Internationalen Raumstation ISS aufbrechen. An Bord befinden sich zwei Astronauten der US-Raumfahrtbehörde NASA: Robert Behnken und Douglas Hurley. Sie beide werden von amerikanischem Boden aus in den Weltraum befördert. Eine Sensation, die es seit fast zehn Jahren nicht mehr gegeben hat.

Die letzte bemannte Raumfahrt-Mission, die von US-amerikanischem Territorium aus gestartet ist, fand 2011 statt. Seit dem müssen die Astronauten der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA nach Russland reisen. Von dort aus gelangen sie dann in den Weltraum. Der Grund für diese Maßnahme ereilte sich acht Jahre früher.

Im Januar 2003 brach das amerikanische Spaceshuttle Colombia endlich in den Weltraum auf. Der Launch hatte sich um Monate nach hinten verschoben, da technische Probleme erst behoben werden mussten. Schließlich war der Launch am 16. Januar geglückt. Nur ein kleines Teil sei beim Start abgebrochen und hatte sich in der Tragfläche verfangen. Für die Mission wurde dies jedoch nicht als Gefahr eingestuft.

Der Tag, an dem sich alles änderte

Am 1. Februar 2003 war die Colombia schließlich auf ihrem Rückflug zur Erde. 16 Minuten vor ihrer Landung in Florida befand sie sich in 60 Kilometern Höhe. Ein dumpfer Knall war zu hören. Feuerbälle waren zu sehen. Das Raumschiff brach beim Eintritt in die Atmosphäre in Stücke. Mit gedämpfter Stimme trat der damalige amtierende US-Präsident George W. Bush vor die Kamera: „Trümmer sind aus dem Himmel über Texas gefallen. Die Colombia ist verloren. Es gibt keine Überlebenden.“ An Bord befanden sich sieben Astronauten, sechs Amerikaner und ein Israeli. Der Präsident drückte sein Beileid aus: „Unsere ganze Nation trauert mit ihnen. Sie werden immer unseren Respekt und unsere Dankbarkeit haben“ und versprach anschließend, dass sie „die Sache für die sie gestorben sind weiterführen“ werden.

Sein Versprechen konnte Bush nicht halten. Die Spaceshuttle-Mission wurde eingestellt. Lediglich der Bau der ISS führte die Mission bis 2011 fort. Alle bemannten Raumfahrtmissionen, die danach kamen, wurden von Russland aus gestartet. daran hat sich bis heute nichts geändert: Mit Sojus-Raketen gelangen Astronauten und Kosmonauten in den Weltraum. Doch dieses soll sich nun ändern.

Zwei Premieren

Für das private Raumfahrtunternehmen SpaceX ist es genauso eine Premiere, wie für die amerikanischen Astronauten. Zum ersten Mal werden wieder Menschen von der USA aus in den Weltraum aufbrechen. Die Internationale Raumstation ISS hat SpaceX bereits etliche Male mit Versorgungsgütern angeflogen. Doch dieses Mal wird es Menschen an Bord haben: die beiden NASA-Astronauten Robert Behnken und Douglas Hurley.

Am Sonnabend, dem 30. Mai 2020, um 15.22 Uhr Ortszeit (21.22 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit) soll die Falcon 9-Trägerrakete zusammen mit der kommerziellen Raumkapsel Crew Dragon ins All starten. Startplattform wird der historische Launch-Komplex 39A sein, von dem bereits die Apollo-Astronauten zum Mond aufgebrochen sind. Nach erfolgreichem Andockmanöver an die ISS werden Behnken und Hurley dann Teil der  63. Expeditions-Crew sein. Diebemannte Mission läuft unter dem Namen Demo-2. Damit befördert das erste Mal ein privates Raumfahrtunternehmen Menschen ins Weltall – das ist die dritte Premiere.

Die Kooperation zwischen der NASA und SpaceX soll langfristig ausgebaut werden. Durch die regelmäßigen Einsätze soll sich die Crew Dragon Kapsel auch für zukünftige Missionen qualifizieren. Laut der offiziellen NASA-Internetseite zu Demo-2 Mission wird dadurch „die Grundlage für die künftige Erforschung von Mond und Mars“ gelegt. Den Anfang bildet die Artemis-Mission, die „die erste Frau und den nächsten Mann im Jahr 2024 auf der Mondoberfläche landen“ lässt.

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