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In dieser Langzeitbelichtung kann man nicht nur Sternschnuppen erkennen. Im Hintergrund befindet sich die Milchstrasse. Bildrechte: picture alliance/dpa

Eta-Aquariiden: Sternschnuppen im Mai

Der Meteorstrom der Eta-Auquariiden findet jedes Jahr im Mai statt. Dieses Jahr muss man am 4. Mai besonders früh aufstehen, um die Sternschnuppen beobachten zu können. Wann das ist und was das Besondere an den Eta-Aquariiden ist, erklären wir hier:

von Patrick Klapetz

Die Sternschnuppen der Eta-Aquariiden finden in den frühen Morgenstunden des 4. Mai statt. Hier gilt tatsächlich: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Dafür hat man die Möglichkeit bis zu 50 Sternschnuppen pro Stunde zu beobachten. Im Mai 2013 konnte man sogar bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde sehen.

Die Eta-Aquariiden am Himmel

Wer den Meteorstrom der Eta-Aquariiden sehen will, sollte sich den Wecker für drei Uhr stellen. Dann werden die ersten Sternschnuppen am östlichen Horizont erscheinen. Sie werden sich in südöstliche Himmelsrichtung bewegen. Die Sonne wird bereits um 5.37 Uhr aufgehen. Somit bleibt nicht allzu viel Zeit um den Himmel nach Sternschnuppen abzusuchen.

In dieser Darstellung können Sie den Ursprung der Sternschnuppen der April-Lyriden sehen. Am 6. Mai 2021 finden Sie die Sternschnuppen um 3.30 Uhr am östlichen Nachthimmel. Bildrechte: MDR/Robert Rönsch

Ohnehin werden sich die Eta-Aquariiden nur am niedrigen Horizont zeigen. Um vier Uhr werden sie in einem Vertikalwinkel von gerade einmal elf Grad stehen. Bis fünf Uhr schaffen sie es wenigstens auf eine Höhe von zirka 20 Grad. Zwar steigen sie im Laufe des Morgens weiter an. Jedoch wird es dann zu hell sein, um sie erkennen zu können.

Der Mond ist kein Hindernis

Eine gute Nachricht gibt es: Der Mond wird zu diesem Zeitpunkt nicht stören. Je voller die scheinbare Fülle des Mondes ist, desto heller wird er in der Nacht leuchten. Am 3. Mai wird er als abnehmender Halbmond am Himmel stehen.

Der Urspung der Eta-Aquariiden

Die Sternschnuppen der Eta-Aquariiden entstammen dem Sternbild Wassermann. Da sie sich am 4. Mai aber nur am niedrigen Horizont bewegen, kann man das Sternbild nicht erkennen. Der lateinische Name des Sternbildes lautet Aquarius. Daher haben die Eta-Aquariiden ihren Namen. Das Sternbild ist aber nur der scheinbare Ursprung der Sternschnuppen.

Ihre tatsächliche Herkunft stammt von einem Kometen. Doch nicht irgendein Komet: Es ist der Komet Halley (1P/Halley 1197). Er gehört zu den lichtstärksten und deshalb bekanntesten Kometen, die man von der Erde aus beobachten kann. Er kehrt ungefähr alle 75,3 Jahre wieder. Zuletzt im Jahr 1986. Der Halleysche Komet wird für 2061 wiedererwartet.

Diese Darstellung zeigt Ihnen, wo sie die April-Lyriden am 6. Mai um fünf Uhr morgens sehen können. Die Sternschnuppen finden Sie in südöstlicher Himmelsrichtung. Bildrechte: MDR/Robert Rönsch

Wie entstehen Sternschnuppen?

Eine Sternschnuppe entsteht, weil die Erde sich durch den Schweif eines Kometen bewegt. Bei der Reise des Halleyschen Kometen hat dieser kleine Partikel verloren, als er sich der Sonne näherte. Diese Partikel befinden sich auf seiner Umlaufbahn. Einmal im Jahr kreuzen sich die Halleysche Umlaufbahn und die der Erde.

Wenn die Staubkörner des Kometen auf die heiße Erdatmosphäre treffen, erkennt man einen hellen Schweif. Das liegt daran, dass die Staubteilchen an der Luft der Erde zunächst abgebremst werden. Es kommt zu einer Ionisierung und ein helles Licht wird sichtbar: Eine Sternschnuppe. Mehr dazu finden Sie im nachfolgenden Gespräch mit Carolin Liefke vom Haus der Astronomie.

Diese Sternschnuppen gibt es außerdem

Die Quadrantiden gehören zu den Meteorströmen mit den meisten Sternschnuppen. Man konnte sie bereits im Januar beobachten. Im April waren es die Lyriden, die man am Himmel beobachten konnte.

Für die Sommerzeit werden sich die Perseiden anmelden. Sie sind im Juli und August aktiv und finden ihren Höhepunkt Mitte August. Im November gibt es die Sternschnuppen der Leoniden. Die Geminiden finden im Dezember statt.

Dann gibt es noch die Draconiden und Orioniden im Oktober sowie die Ursiden im Dezember. Diese gehören aber eher zu den schwachen Meteorströmen. Mit etwas Glück kann man sie sehen. Bessere Chancen hat man aber bei den Quadrantiden, Perseiden, Leoniden und Gemindien.