Erklärende Darstellung einer Mondfinsternis mit Sonne, Erde und Mond
Wenn sich der Mond im Halbschatten der Erde befindet gibt es eine Halbschattenfinsternis. Diese findet am 19. November statt. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Mini-Vollmond und Halbschattenfinsternis im November

Am 19. November ist der Vollmond kleiner als üblich. Der Grund: Es ist ein Mini-Vollmond. Außerdem findet an diesem Abend eine Halbschattenfinsternis statt. Was es damit auf sich hat und warum wir Mini-Vollmond haben, erklären wir hier:

Die Vollmondnacht am 19. November ist eine besondere Nacht. Zum einen findet eine Halbschatten-Mondfinsternis statt. Zum anderen ist es ein Mini-Vollmond. Denn wenige Tage später befindet sich der Mond 406.279 Kilometer von der Erde entfernt. Seine durchschnittliche Entfernung von der Erde beträgt aber 384.405 Kilometer. Somit steht er im Apogäum und zeigt sich am 21. November um 3.12 Uhr als Mini-Mond.

Doch warum hat der Mond eigentlich unterschiedliche Abstände zur Erde? Das liegt vor allem an seiner elliptischen Umlaufbahn um die Erde. Wäre diese kreisrund, würde sich der Mond vermutlich immer im selben Abstand zur Erde befinden. Das ist sie aber nicht. Außerdem eiert der Mond auf seiner elliptischen Bahn wie ein hartgekochtes Ei herum. Wie der Trabant sich um die Erde bewegt, können Sie im nachfolgenden Video sehen.

Mondbahn 1 min
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Was ist ein Mini-Mond?

Da die Mondbahn um die Erde elliptisch ist, befindet sich der Mond an manchen Tagen näher an der Erde und an anderen Tagen ist er weiter von ihr entfernt. Wenn er der Erde am fernsten ist, befindet er sich im Apogäum. Am 11. Mai war der Mond an seinem erdfernsten Punkt für 2021. Ferner wird er ihr in diesem Jahr nicht sein.

Durch den größeren Abstand zur Erde erscheint der Mond auch kleiner am Nachthimmel. Er kann in einer solchen Nacht bis zu sieben Prozent kleiner als bei normalen Vollmondtagen sein. Natürlich ist das nur ein optischer Effekt. Mit dem bloßen Auge kann man diesen aber nicht erkennen. Dafür braucht es astronomische Messinstrumente. Oder man müsste einen zweiten Mond zum Vergleich an den Himmel stellen.

Wenn der Mond dagegen am erdnächsten Punkt steht, dem Perigäum, wirkt der Trabant optisch größer. Dann wird der Mond gerne Supermond genannt. Doch auch hier gilt: Ohne astronomische Messwerkzeuge sieht man keinen Unterschied. Seinen erdnächsten Punkt erreicht der Mond übrigens am 4. Dezember.

Mini-Mond oder Supermond? Auf den Abstand kommt es an

Im Durchschnitt befindet sich der Mond 384.405 Kilometer von der Erde entfernt. Im Perigäum nähert er sich der Erde an. Wenn er weniger als 360.000 Kilometer von der Erde entfernt ist, dann ist es ein Super-Mond. Wenn der Mond sich dagegen mehr als 405.000 Kilometer von der Erde entfernt, ist es ein Mini-Mond.

Das kann sowohl in Vollmondnächten als auch bei Neumond passieren. Entsprechend nennt man den Trabanten dann Super-Vollmond, Mini-Vollmond oder Super-Neumond, beziehungsweise Mini-Neumond. Jedoch kann man ihn bei Neumond ohnehin nicht sehen, da nur die von der Erde abgewandte Seite Sonnenlicht abbekommt. Deswegen wird oft auf den Beinamen verzichtet.

Zwischen einem Mini- und Super-Mond können bis zu 14 Prozent Größenunterschied liegen. Ähnlich sieht es beim Helligkeitsunterschied aus. Bei Super-Vollmond leuchtet der Trabant um die 30 Prozent heller als ein Mini-Vollmond. Das passiert, weil er der Erde näher als üblich ist und somit seine optische Größe zunimmt. Aber auch hier gilt: Mit dem bloßen Auge ist es kaum wahrnehmbar.

Halbschatten-Mondfinsternis im November

Außerdem findet am 19. November eine Halbschattenfinsternis statt. Eine Mondfinsternis kann generell nur dann stattfinden, wenn der Mond in seiner Vollmondphase steht. Das wir trotzdem nicht an jedem Vollmond eine Mondfinsternis sehen, liegt an seiner Mondumlaufbahn. Diese ist um fünf Grad zur Erde geneigt. Deswegen kommt es auch nur zirka zweimal im Jahr zu einer Mondfinsternis.

Mondfinsternis 1 min
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Immer wenn Vollmond ist, steht der Mond von der Erde aus gesehen hinter der Sonne. Trotzdem ist nicht alle vier Wochen Mondfinsternis. Warum?

Fr 28.06.2019 10:05Uhr 01:24 min

https://www.mdr.de/wissen/astrokalender/wann-ist-mondfinsternis-100.html

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Video

Eine Halbschattenfinsternis ist anders als eine totale Mondfinsternis, die auch Blutmond oder Kupfermond genannt wird. Hierbei wird der Mond nicht komplett vom Schatten der Erde bedeckt. Vielmehr legt sich ein grauer Schatten über den Himmelskörper. Dieser ist leider nicht immer erkennbar. Von Deutschland aus kann man die Mondfinsternis leider eh nicht sehen. Carolin Liefke, vom Haus der Astronomie, weiß warum:

Der spannende Teil der partiellen Mondfinsternis im November beginnt erst morgens unmittelbar nach dem Untergang des Mondes, so dass wir sie knapp verpassen.

Carolin Liefke, wissenschaftl. Mitarbeiterin vom Haus der Astronomie (Heidelberg)

Die Mondphasen im November

Am 19. November haben wir somit zwei Ereignisse, die man leider nur mit sehr viel Glück - oder in Nordamerika - beobachten kann. Auch den Super-Mond am 5. November kann man nicht wirklich sehen. Das liegt vor allem daran, dass am 4. November Neumond ist. Der Mond steht dann auf einer Linie zwischen Erde und Sonne – auch Konjunktion genannt. Die Mondseite, die der Erde zugewandt ist, bekommt kein Sonnenlicht an diesem Tag ab und bleibt somit dunkel.

Mondphasen 1 min
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29,53 Tage braucht der Mond, um die Erde einmal zu umrunden. Von uns aus wirkt es so, als nehme der Mond zu, erstrahle dann rund und voll und nehme wieder ab.

Fr 28.06.2019 10:04Uhr 01:24 min

https://www.mdr.de/wissen/astrokalender/Mondzyklus-Mondphasen-102.html

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Mit Neumond beginnt der Mondzyklus. Von der Erde aus gesehen wird die Mondsichel in den nächsten Tagen anwachsen. Am 11. November wird ein zunehmender Halbmond am Nachthimmel stehen. Eine Woche später ist dann Vollmond. Zwischen Voll- und Neumond liegen übrigens 14,76 Tage.

Nach Vollmond wird die optische Fülle des Mondes abnehmen. Das liegt daran, dass nicht die komplette uns zugewandte Mondseite von der Sonne bestrahlt wird. Deswegen werden wir am 27. November einen abnehmenden Halbmond am Firmament sehen. Für eine komplette Umrundung der Erde braucht der Mond 29,53 Tage. Der nächste Vollmond findet am 19. Dezember statt und ist ebenfalls ein Mini-Vollmond.