Ein Super-Blutmond zur Mondfinsternis im Mai

Am 26. Mai wird nicht nur Vollmond sein. Der Trabant wird als Super-Vollmond und Blutmond am Nachthimmel stehen. Das liegt an der totalen Mondfinsternis, die heute stattfinden wird. Mehr Informationen dazu erhalten Sie hier:

Am 26. Mai wird der Erdtrabant in seiner monatlichen Opposition hinter Erde und Sonne stehen. Alle drei Himmelskörper stehen dann in einer Linie. Außerdem wird der Mond der Erde sehr nah sein und als Super-Vollmond am Firmament stehen. Da an diesem Tag auch eine totale Mondfinsternis stattfindet, wird es einen Blutmond geben. Somit steht der 26. Mai ganz im Zeichen des Super-Blutmondes.

Was ist eine totale Mondfinsternis?

Eine totale Mondfinsternis kann sich nur an Vollmond ereignen, jedoch nicht jeden Monat. Sie findet etwa zweimal pro Jahr statt. Das liegt an der Umlaufbahn und der Neigung des Erdtrabanten. Dieser ist nämlich um zirka fünf Grad zum Orbit der Erde um die Sonne geneigt. Dadurch wird der Vollmond nicht regelmäßig vom Schatten der Erde verdeckt. Am 26. Mai wirft die Erde aber ihren Kernschatten auf ihren Begleiter.

Erklärende Darstellung einer Mondfinsternis mit Sonne, Erde und Mond
In dieser schematischen Darstellung kann man den Schattenwurf der Erde erkennen. Wenn sich der Mond im Kernschatten befindet kommt es zu einer Totalen Mondfinsternis. Wenn er sich im Halbschatten befindet, kommt es zu einer Halbschattenfinsternis. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Wenn der Trabant im Kernschatten der Erde steht und es zu einer totalen Mondfinsternis kommt, färbt sich der Mond rötlich-kupferfarben. Deswegen wird eine solche Finsternis auch Blutmond oder Kupfermond genannt. Schuld daran ist das Licht. Es besteht aus unterschiedlichen Wellenbereichen, die je nach Farbe längergestreckt oder kurzwellig sind. Blaues und grünes Licht zum Beispiel hat sehr kurze Wellen. Wenn dieses auf die Atmosphäre der Erde trifft, wird dieses sehr stark gestreut.

Anders sieht es bei gelben, orangen und roten Lichtwellen aus. Die sind sehr lang gestreckt und können deswegen weniger gut von der Erdatmosphäre abgelenkt werden. Sie durchdringen die Atmosphäre und werden dabei um etwa fünf Grad nach innen gelenkt. Die Lichtwellen treffen dabei auf den Mond und färben ihn rot.

Phasen einer Mondfinsternis mit Blutmond
Phasen einer Mondfinsternis mit Blutmond Bildrechte: Imago-Stock/Eibner

Die Intensivität der Farbe hängt dabei von Wetter, Luftfeuchtigkeit und Feinstaubanteil in der Luft ab. Der Blutmond am 26. Mai wird jedoch nicht sehr rot werden. Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg weiß warum:

Es gibt zwar zwei Mondfinsternisse dieses Jahr, aber beide sind von Deutschland aus nicht zu sehen. Die totale Mondfinsternis im Mai findet tagsüber statt, und der Mond ist dann unter dem Horizont. Auch der spannende Teil der partiellen Mondfinsternis im November beginnt erst morgens unmittelbar nach dem Untergang des Mondes, so dass wir sie knapp verpassen.

Carolin Liefke vom Haus der Astronomie

Die totale Mondfinsternis wird sich um 09:47 Uhr einstellen. Auch die Halbschattenfinsternis am 19. November wird man kaum sehen können. Allgemein soll das Jahr 2021 aus astronomischer Sicht eher unspektakulär werden, fügt Liefke hinzu.

Mondfinsternis 1 min
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Immer wenn Vollmond ist, steht der Mond von der Erde aus gesehen hinter der Sonne. Trotzdem ist nicht alle vier Wochen Mondfinsternis. Warum?

Fr 28.06.2019 10:05Uhr 01:24 min

https://www.mdr.de/wissen/astrokalender/wann-ist-mondfinsternis-100.html

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Warum ist der Mond so gross?

Dafür ist der Mond aber größer als üblich. Das liegt daran, dass der Trabant an diesem Tag der Erde näher ist als sonst. Er befindet sich in "nur" 357.311 Kilometern Entfernung, wobei hier von Mondmitte und dem Erdmittelpunkt gerechnet wird. Normalerweise befindet sich der Mond im Durchschnitt 384.405 Kilometer von der Erde entfernt.

Das liegt an seiner elliptischen Umlaufbahn. Wenn er sich am erdnächsten Punkt (dem Perigäum) befindet, nimmt seine scheinbare Größe von der Erde aus betrachtet zu. Das kann bis zu sieben Prozent umfassen. Wenn er ihr näher als 360.000 Kilometer kommt, bezeichnet man den Trabanten als Super-Mond. Seinen erdnächsten Punkt für 2021 erreicht der Mond übrigens am 4. Dezember.

Seinen erdfernsten Punkt, das sogenannte Apogäum, erreicht er dagegen am 11. Mai. Dann befindet sich der Mond aber in seiner Neumondphase und ist für die Bewohner der Erde nicht zu erkennen. Denn nur die erdabgewandte Mondseite wird zu diesem Zeitpunkt von der Sonne beleuchtet. Wenn der Trabant sich mehr als 405.000 Kilometer von der Erde entfernt, nennt man ihn Mini-Mond.

Nun müsste man meinen, dass sich der Mond im Apogäum und Perigäum immer im jeweils gleichen Abstand zur Erde befinden müsste. Das ist aber nicht so. Das liegt daran, dass der Trabant sich wie ein hartgekochtes Ei auf seiner Umlaufbahn bewegt. Wie er das genau macht, zeigt das Video:

Mondbahn 1 min
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Es gibt eine schlechte Nachricht: Den Größenunterschied kann man mit dem bloßen Auge kaum erkennen. Dafür braucht man astronomische Messinstrumente. Genauso sieht es mit dem Helligkeitsunterschied aus. Zwischen Mini- und Supermond kann der Trabant bis zu 30 Prozent heller sein. Aber ohne Vergleichsobjekt ist der Unterschied für Laien nicht zu erkennen.

Der Mai und sein Mondzyklus

Zwar sind der Blutmond und der Supermond im Mai nicht besonders vielversprechend. Dafür kann man die unterschiedlichen Mondphasen sehr gut beobachten. Am 3. Mai steht ein abnehmender Halbmond am Himmel. Von der Erde aus betrachtet "schrumpft" er dann auf eine schmale Mondsichel zusammen.

Am 11. Mai steht der Mond dann im Neumond und ist nicht zu erkennen. Seine schmale Sichel wächst in den folgenden Tagen zu einem zunehmenden Halbmond heran.

Mondphasen 1 min
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29,53 Tage braucht der Mond, um die Erde einmal zu umrunden. Von uns aus wirkt es so, als nehme der Mond zu, erstrahle dann rund und voll und nehme wieder ab.

Fr 28.06.2019 10:04Uhr 01:24 min

https://www.mdr.de/wissen/astrokalender/Mondzyklus-Mondphasen-102.html

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Ungefähr sieben Tage später wird der Trabant als Vollmond (19. Mai) am Nachthimmel stehen. Üblicherweise beginnt ein Mondzyklus an Neumond. Zwischen Neu- und Vollmond liegen 14,76 Tage. Für eine komplette Erdumrundung benötigt der Mond 29,53 Tage. Den nächsten Vollmond wird man übrigens am 24. Juni sehen können. Der letzte fand am 28. April statt.