Silhouetten dreier Personen vor dem Hintergrund eines Sonnenuntergangs
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Dämmerung Wintersonnenwende: Ab Freitagmorgen werden die Tage länger

21. Dezember 2023, 11:37 Uhr

Die alljährliche Wintersonnenwende ist in diesem Jahr in den frühen Morgenstunden des 22. Dezember. Ab diesem Zeitpunkt werden die Nächte kürzer und die Tage wieder länger. Warum? Das erfahren Sie hier:

Die diesjährige Wintersonnenwende vollzieht sich am 22. Dezember um 04:27 Uhr (mitteleuropäischer Zeit) und leitet den Beginn des astronomischen Winters ein. Zu diesem Zeitpunkt erreicht die Sonne ihren Zenit am südlichen Wendekreis und die Tage werden von nun an wieder länger, zumindest auf der Nordhalbkugel. Der südliche Wendekreis durchläuft unter anderem Namibia, Bootswana, Australien und Chile.

Außerdem wird der kürzeste Tag des Jahres auf der Nordhalbkugel erreicht. Im Gegensatz dazu wird die Sonne jenseits des südlichen Polarkreises nicht mehr untergehen. In der Antarktis ist somit polarer Tag. Anders sieht es am Nordpol aus. Dort zeigt sich die Sonne gar nicht, denn es ist polare Nacht.

Sonnenuntergang mit rot-orangenem Himmel
Sonnenuntergang am 13. Januar 2022 in Heiligenhaus: Vom Isenbügeler Kopf geht der Blick nach Südwesten. Herausragend ist der Mobilfunkmast an der A3 zwischen dem Angertal und der Raststätte Hösel. Nach der Wintersonnenwende wird die Abendsonne in den in den kommenden Monaten immer weiter nach rechts, also nach Norden wandern, wodurch die sich Tage verlängern.  Bildrechte: IMAGO / Funke Foto Services

Geneigte Erdachse

Der Grund dafür ist die Neigung der Erdachse. Diese ist um 23,45 Grad geneigt, wobei der Norden im Winter von der Sonne weg schaut. Die Arktis bekommt somit kein Licht ab. Außerdem befindet sich die Erde am 3. Januar 2024 im Perihel, dem sonnennächsten Punkt. Aufgrund dieser beiden Besonderheiten herrschen auf der Erde unterschiedliche Jahreszeiten.

Bei einer senkrecht stehenden Achse gefriere die Atmosphäre an den Polen, während Wasser am Äquator verdampfe, erklärt der Astrophysiker René Heller vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen. Diese extremen Temperatur-Unterschiede würden dann zu starken, dauerhaften Stürmen führen. Ein solcher Planet wäre für uns wahrscheinlich ziemlich ungemütlich und möglicherweise generell lebensfeindlich.

Dass die Erdachse geneigt ist und das in einem relativ stabilen Winkel, ist unserem Mond zu verdanken. Wenn er nicht wäre, würden die Gravitationskräfte von Sonne, Jupiter und Saturn so extrem an der Erde zerren, dass sich ihre Achse wie beim Mars über Millionen und Milliarden von Jahren ändern würde. Die Folge: Kein höherentwickeltes Leben könnte sich entwickeln.

Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen

Neben der Wintersonnenwende gibt es noch die Sommersonnenwende im Juni sowie die Tagundnachtgleiche im März und September. Bei der Tagundnachtgleiche sind Tag und Nacht gleich lang, wohingegen der Tag während der Sommersonnenwende am längsten und während der Wintersonnenwende am kürzesten ist.


(PK/iz)