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19. März 2021Mond, Mars und das Goldene Tor der Ekliptik

04. März 2021, 18:02 Uhr

Der Mars zieht gerade durchs Goldene Tor der Ekliptik. Am 19. März wird er hinter der "Torlinie" vom Mond in Empfang genommen. Das dürfte ein wundervoller Abend für Himmelsgucker werden.

Kennen Sie das Goldene Tor der Ekliptik?
Wenn nicht, kein Problem. Wir erklären und zeigen es Ihnen.

Ekliptik

Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Ekliptik wird die scheinbare Bahn der Sonne um die Erde genannt. Man stelle sich vor, die Sonne würde jeden Tag zur selben Uhrzeit einen Abdruck am Himmel hinterlassen. Dann hätte man nach einem Jahr eine gleichmäßige Spur von 365 Abdrücken rund um den Himmel herum. Und diese Spur würde entlang der bekannten Tierkreis-Sternbilder verlaufen, also Schütze, Steinbock, Wassermann usw..

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Planeten, die man gut am Nachthimmel beobachten kann (wie Mars, Jupiter und Saturn) bewegen sich auch immer in diesem Bereich der Sonnenekliptik. Das liegt daran, dass die Ebenen ihrer tatsächlichen Umlaufbahnen um die Sonne fast den gleichen Winkel haben wie die unserer Erde.
Die größte Abweichung der drei Genannten hat die Umlaufbahn des Saturn, und da sind es gerade mal knapp 2,5 Grad.
Mit anderen Worten: Am Nachthimmel haben auch die Planeten nur einen begrenzten Bewegungsradius, ebenfalls in der Nähe der Tierkreis-Sternbilder.

Das Goldene Tor

Seit vielen Jahrtausenden beobachten Menschen den Himmel. Und markante Konstellationen haben es ihnen natürlich besonders angetan.

Da gibt es zum Beispiel den Sternhaufen der Plejaden. Dieses berühmte "Siebengestirn" ziert sogar die Himmelsscheibe von Nebra. (Die Macher der Scheibe ahnten aber sicherlich nicht, dass der Sternhaufen in Wahrheit nicht nur aus den sieben hell leuchtenden, sondern aus mindestens 1.200 Sternen besteht.)

Und ein paar Grad weiter "links" am Himmel gibt es einen weiteren Sternhaufen, dessen hellste Sterne man meist V-förmig wahrnimmt. Das sind die Hyaden im Sternbild Stier. Aldebaran, der hellste Stern des Stiers gehört allerdings nicht zu den Hyaden, er liegt deutlich näher an der Erde.

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Irgendwann merkten die Menschen, dass die Planeten immer wieder zwischen den beiden markanten Sternhaufen auftauchen und diese Lücke Tag für Tag ein Stück weiter "durchschreiten". So entstand der Name "Goldenes Tor der Ekliptik".

Mars (und Mond) im Anmarsch

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Zur Zeit nähert sich der Mars dem Goldenen Tor der Ekliptik, von rechts unten nach links oben. Am 5. März überschreitet er die gedachte Torlinie. Aber auch an den Tagen danach wird er sich noch nah genug an Plejaden und Hyaden befinden, um gut ausgemacht und beobachtet werden zu können.

Und weil man es ja gern hat, wenn möglichst viele helle, markante Objekte auf einen Blick am Himmel zu sehen sind, seien der 18. und 19. März empfohlen. An beiden Abenden wird auch der dann zunehmende Mond in der Nähe von Hyaden, Plejaden und Mars sein. Die größte Annäherung zwischen Mond und Mars gibt es am 19. März. Von Sonnenuntergang bis kurz nach Mitternacht lohnen sich dann Blicke zum Himmel. Wie das aussehen wird, Wolkenlosigkeit vorausgesetzt, zeigt unser Video oben.

Die Sonne

Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Zum Schluss noch ein kleiner "Fun Fact". Die Sonne passiert das Goldene Tor der Ekliptik natürlich auch alljährlich. Am 23. Mai wird es wieder soweit sein. Dann können Sie zum Himmel schauen, auf die Sonne zeigen und verschiedenen Menschen Ihrer Wahl zurufen: "Da, schaut mal, links unter der Sonne sind die Hyaden. Und rechts drüber die Plejaden!"
Vielleicht wird Ihnen niemand glauben. Aber Recht haben Sie trotzdem.

rr

Mehr Themen zu Astronomie und Raumfahrt finden Sie übrigens in unserem Weltraumkalender. Diesen können Sie sogar mit ihrem digitalen Kalender synchronisieren.

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