Vollmond hinter einem Riesenrad
Der Vollmond am 17.09.2024 hinter dem Riesenrad auf der Münchner Theresienwiese, vier Tage vor der eröffnung des Oktoberfestes. Bildrechte: IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Astronomie Vollmond mit Mondfinsternis: Nach dem Supermond ist vor dem Supermond

19. September 2024, 08:59 Uhr

Im September und Oktober kommt uns der Mond sehr nahe, der Vollmond wird dann Supermond genannt. Aber einer von beiden ist ein bisschen mehr super als der andere. Dafür wird der andere vom Erdschatten angeknabbert: partielle Mondfinsternis. Hier erfahren Sie, welcher Supermond welcher ist und wann Sie beide sehen?

Es gibt Zeiten, da ist der Mond mehr als 400.000 Kilometer von der Erde entfernt. Am Himmel wirkt er dann entsprechend klein. Und es gibt Zeiten, da kommt unser Erdtrabant auf weniger als 360.000 Kilometer an uns heran und wirkt deutlich größer. Diese Zeiten sind recht selten. Deshalb spricht man bei einem so nahen Vollmond vom Supermond. Einen haben wir gerade erlebt, der zweite Supermond-Termine liegt noch vor uns im Oktober 2024.

356.400 Kilometer: So nahe kann uns der Mond kommen

Der kleinstmögliche Abstand zwischen Erde und Mond beträgt rund 356.400 Kilometer. Diesem Grenzwert kommen die beiden Supermonde des Jahres ziemlich nahe. Los ging es in der Nacht vom 17. zum 18. September. Der Vollmond war die ganze Nacht zu sehen sein: kurz nach 19 Uhr am Abend ging er auf, kurz vor 7 am nächsten Morgen unter. Er wanderte dabei von östlich-südöstlicher Richtung über Süden bis fast nach Westen. Begleitet vom Saturn und vom weniger gut sichtbaren Neptun. Wie das am Abend in Erfurt aussah, sehen Sie hier.

Der Vollmond geht als sogenannter Supermond am Horizont über Erfurt auf
Der Supermond am Abend des 17. September 2024 über der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt. Bildrechte: IMAGO/Funke Foto Services

Partielle Mondfinsternis in den frühen Morgenstunden des 18. September

Als kleiner Bonus kam bei diesem September-Supermond noch eine Mondfinsternis hinzu, allerdings nur eine partielle. Wenn man genau hinschaut, konnte man in den frühen Morgenstunden beobachten, wie der Mond zuerst oben rechts ein wenig vom Kernschatten der Erde "angeknabbert" wurde. Um 4:12 Uhr ging das los, dann zog die "Knabberstelle" weiter nach links und hatte etwa eine halbe Stunde später (4:45 Uhr) schon das Maximum dieser partiellen Finsternis erreicht. Der Erdschatten hat dann exakt 8,3 Prozent des Mondes verdeckt.

Aber 8,3 Prozent Flächenverlust sind für einen Supermond relativ leicht zu verschmerzen, um trotzdem noch gehörig hell zu strahlen. Zum Vergleich: Der größtmöglich erscheinende Supermond am Himmel hat einen um 14 Prozent größeren Durchmesser und damit eine um 30 Prozent größere Fläche (und Strahlkraft) als der kleinstmöglich erscheinende Mond. Man kann das in etwa mit dem Unterschied zwischen einer Ein-Euro- und einer Zwei-Euro-Münze vergleichen. Und ja, auch wenn man von einer Zwei-Euro-Münze oben 8,3 Prozent abbeißt, ist ihre Fläche trotzdem noch größer als die einer Ein-Euro-Münze.

Supermond 1 min
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1 min

Di 25.05.2021 11:14Uhr 00:57 min

https://www.mdr.de/wissen/was-ist-ein-supermond-100.html

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Video

Noch näherer Mond am 17. Oktober

Einen Monat später gibt es dann schon den nächsten Supermond, und der ist prinzipiell "noch mehr super", aber irgendwie auch nicht. "Noch mehr super" deshalb, weil der Vollmond der Erde im Oktober noch ein wenig näher ist als im September: 357.369 Kilometer. Kleines Problem dabei: Der gemeine deutsche Himmelsbeobachter kann diesen Moment der Nähe nicht genießen, denn am 17. Oktober um 13:27 Uhr ist erstens hellichter Tag und der Mond zweitens noch weit unterhalb des Horizonts.

Wenn der Mond an diesem 17. Oktober dann gegen 18 Uhr im Osten aufgeht, ist er schon wieder ein paar Hundert Kilometer weiter weg von der Erde, aber natürlich trotzdem noch absolut im "Definitionsbereich" eines Supermondes. Beobachten kann man dann, wie er im Verlauf der Nacht zum 18. Oktober in Richtung Süden immer höher steigt (gegen 1:20 Uhr), bevor er sich dann gen Westen senkt. Saturn und Neptun sind ihm dabei am Himmel – im Gegensatz zum September – inzwischen ein ganzes Stück voraus.

Illustration: Nachthimmel über Mitteldeutschland in der Nacht vom 17. zum 18. Oktober 2024 , wenn es keine Wolken gibt. Uhrzeit: 0:20 Uhr. Blickrichtung: Süden.
Nachthimmel über Mitteldeutschland in der Nacht vom 17. zum 18. Oktober 2024 , wenn es keine Wolken gibt. Uhrzeit: 0:20 Uhr. Blickrichtung: Süden. (Illustration) Bildrechte: MDR Wissen

rr

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 17. September 2024 | 17:50 Uhr

2 Kommentare

Rainer Kirmse vor 3 Wochen

MONDIMPRESSIONEN

Seit Menschen sind auf dieser Welt,
geht ihr Blick hoch zum Himmelszelt.
Mondfinsternis und Supermond,
ein Schauspiel, das sich immer lohnt.

Die Romantiker schwärmten schon
von der Mondnacht Faszination.
Auch wir heute sind angetan,
wenn Frau Luna zieht ihre Bahn.

Mondfinsternis total oder partiell,
Luna mal ziemlich düster, mal recht hell.
Als Supermond ein wahrer Riese, gell.😉

MONDFINSTERNIS

Großes Schauspiel am Himmelszelt,
auf den roten Mond blickt die Welt.
Frau Luna schaut sehr finster drein,
im Erdschatten so ganz allein.

Nun abgeschirmt vom Sonnenlicht,
verdüstert sich das Mondgesicht.
Das ist nicht allzu oft der Fall,
zu sehen auch nicht überall.

Nur bei Vollmond zu verfolgen,
wenn denn mitspielen die Wolken.
Der Eklipse Faszination
erlagen Menschen immer schon.

Es bringt die Himmelsmechanik
uns das Mondlicht wieder zurück.
Der Erde treuer Begleiter
kann jetzt blicken wieder heiter.

Rainer Kirmse , Altenburg

Herzliche Grüße aus Thüringen

MDR-Team vor 3 Wochen

Hallo Rainer Kirmse,

was für ein Gedicht! Sowas lesen wir auch nicht so oft in den Kommentaren. Vielen Dank!

- Das MDR WISSEN Team

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