Astronaut beim Wechsel eines Nitrogen-Tanks am Columbus-Modul der Internationalen Raumstation ISS.
Astronaut beim Wechsel eines Nitrogen-Tanks am Columbus-Modul der Internationalen Raumstation ISS. Bildrechte: imago stock&people

WISSEN-NEWS Russische Trümmerteile haben die ISS-Besatzung bedroht

28. Juni 2024, 14:26 Uhr

Trümmerteile von auseinandergebrochenen russischen Satelliten bedrohten die ISS. Die Besatzung musste sich vorübergehend in Sicherheit bringen.

Fragmente eines ausgedienten russischen Satelliten haben in der niedrigen Erdumlaufbahn eine große Trümmerwolke gebildet. Diese kann eine potenzielle Bedrohung für die Internationale Raumstation ISS darstellen. Die Besatzung musste Schutz suchen, während die Missionskontrolle die Kollisionsgefahr prüfte.

Am Mittwoch entdeckte das Raumfahrtunternehmen LeoLabs eine Trümmerwolke, die sich gebildet hatte, nachdem ein nicht betriebsbereiter Satellit in einer niedrigen Erdumlaufbahn auseinandergebrochen war. Der in russischem Besitz befindliche, stillgelegte Satellit mit der Bezeichnung RESURS-P1 brach am 26. Juni auseinander und hinterließ nach Angaben des US-Weltraumkommandos mehr als 100 verfolgbare Trümmerteile.

Mit seinen rund 6.000 Kilogramm befand sich der Satellit in einer nahezu kreisförmigen Umlaufbahn in einer Höhe von 355 Kilometern über der Erde. Die ISS umkreist die Erde in einer Höhe von etwa 400 Kilometern.

Entwarnung

"Die Missionskontrolle überwachte weiterhin den Weg der Trümmer und nach etwa einer Stunde konnte die Besatzung ihr Raumschiff verlassen und die Station nahm ihren normalen Betrieb wieder auf", erklärt die US-Raumfahrtbehörde Nasa. Das U.S. Space Command bestätigte ebenfalls, dass es "keine unmittelbare Bedrohung beobachtet hat und weiterhin routinemäßige Bewertungen der Konjunktion durchführt, um die Sicherheit und Nachhaltigkeit der Weltraumdomäne zu unterstützen."

Diese Art von Ereignissen sind selten, aber sie könnten immer häufiger auftreten, da immer mehr Satelliten die Erdumlaufbahn bevölkern und damit das Risiko von Kollisionen zwischen Objekten steigt. Die ISS soll im Jahr 2030 kontrolliert in der Erdumlaufbahn verglühen. Die Nasa hat dafür dem privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX den Auftrag erteilt, ein Raumfahrzeug für den Wiedereintritt der ISS zu entwickeln. Nach der Fertigstellung des Raumschiffs wird die Nasa die Mission und das Raumfahrzeug übernehmen.

Links/Studien

X-Tweet von LeoLabs vom 27.06.2024
X-Tweet vom U.S. Space Command vom 27.06.2024
X-Tweet von der International Space Station vom 27.06.2024
NASA-News vom 26.06.2024: NASA Selects International Space Station US Deorbit Vehicle

pk

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Nachrichten | 27. Juni 2024 | 21:38 Uhr

2 Kommentare

MDR-Team vor 14 Wochen

Vielen Dank für deine Kritik.
"Fragmente eines ausgedienten russischen Satelliten haben in der niedrigen Erdumlaufbahn eine große Trümmerwolke gebildet. Diese kann eine potenzielle Bedrohung für die Internationale Raumstation ISS darstellen. Die Besatzung musste Schutz suchen, während die Missionskontrolle die Kollisionsgefahr prüfte."

Untertan vor 14 Wochen

was für ein reißerischer Titel "Russische Trümmerteile haben die ISS-Besatzung bedroht" um dann im Text festzustellen, keine Gefahr alles gut. Bildzeitungsniveau eben. Das nächste Mal die Buchstaben in der Überschrift etwas größer wählen.