Menschen am Badestrand am Cospudener See
Der Cospudener See im Süden Leipzigs bekommt seit zehn Jahren den Status "Ausgezeichnet" Bildrechte: imago images/Travel-Stock-Image

EU-Gewässerbericht Alles ok im Badesee? Mitteldeutschlands Gewässer können überzeugen

15. Juni 2022, 11:22 Uhr

Sommer 2021: Für viele fiel er sprichwörtlich ins Wasser. Ein EU-Bericht macht den Sommer rückblickend zu einem guten - jedenfalls wenn es um die Wasserqualität der Badegewässer an Seen, Flüssen und Küsten geht. 96 Prozent der Badestellen überzeugten. Nur 14 der untersuchten 2.291 Gewässer waren mangelhaft - aber keine davon in Mitteldeutschland. Den kompletten Bericht und eine interaktive Karte finden Sie am Ende des Beitrags.

96 Prozent der deutschen Badegewässer stufte die EU-Kommission in ihrem Bericht als ausgezeichnet oder gut ein. Die ausgezeichneten machen darunter mit 90,4 Prozent den größten Anteil aus. Damit liegt Deutschland auch europaweit im Vorderfeld, auf Platz 7. Ganz vorn ist Österreich (97,7 Prozent ausgezeichnet) und am Ende Polen, nur 44,5 Prozent der Badestellen erreichen hier das beste Prädikat.

Insgesamt bewertete die Europäische Umweltagentur EEA im Jahr 2021 rund 85 Prozent der europäischen Badegebiete als exzellent. An knapp 95 Prozent der Standorte wurden die EU-Mindeststandards für die Wasserqualität eingehalten (in Deutschland 98 Prozent). Im Jahr zuvor waren es nur rund 83 beziehungsweise 93 Prozent.

Was wurde da genau angeschaut?

Dafür wurden in der Badesaison 2021 insgesamt 2.291 deutsche Badegewässer untersucht und 12.948 Wasserproben analysiert. Von den Badegewässern lagen 363 an der Küste von Nord- und Ostsee und 1.928 an Binnengewässern. Europaweit wurden 21.859 Gewässer untersucht. Hauptaugenmerk dabei lag vor allem auf Belastung der Gewässer mit Fäkalbakterien.

Badeverbote an Seen: Was steckt dahinter?

Ein Schild mit der Aufschrift Baden verboten steht am am Ufer eines Sees
Nicht immer durfte 2021 überall gebadet werden. Bildrechte: picture alliance / dpa

Aber der Bericht zeigt auch: 14 von 2.291 Badegewässern wurden als mangelhaft gewertet, in 144 Fällen wurde an Seen vorsorglich ein Badeverbot verhängt oder vom Baden abgeraten. Gründe dafür waren zum Beispiel Cyanobakterien oder wenn Starkregen besonders viel Schmutzwasser in die Seen eingespült hatte. Außerdem waren aufgrund der Corona-Pandemie 26 Badegewässer zeitweise für Badende gesperrt, oder über die gesamte Saison nicht zugänglich; ein Badegewässer lag im Sperrgebiet der afrikanischen Schweinepest.

Mangelhaft - Mitteldeutschland nicht betroffen

Unter den als mangelhaft bewerteten Gewässern befanden sich unter anderem der Sunthauser See in Bad Dürrheim (Baden-Württemberg), das Freibad Miersdorf in Zeuthen (Brandenburg), der Mainparksee in Mainaschaff im Landkreis Aschaffenburg (Bayern), der Naturbadestrand Glöwitzer Bucht in Barth (Mecklenburg-Vorpommern), das Nordseestrand Wremen im Landkreis Cuxhaven (Niedersachsen) und die Badestelle an der Elbe bei Brokdorf (Schleswig-Holstein). Keine der beanstandeten Badestellen lag in Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen.

Und wie ist die Wasserqualität 2022?

Auch wenn es ganz nett ist zu sehen, wie im Überblick die Badesaison 2021 war: Was ist denn mit diesem Sommer? Den aktuellen Stand eines Gewässers kann man auf dieser Seite des Umweltbundesamtes einsehen.

Ein See, in dem sich die Wolken spiegeln.
Das Heidebad in Halle. Laut den EU-Daten ebenfalls seit mindestens zehn Jahren in Bestform: Wasserbewertung ausgezeichnet. Bildrechte: Heidebad Halle

Bericht und interaktive Karte

Hier finden Sie den Bericht der EU-Komission. Und auf dieser interaktiven Karte können Sie sich durch alle Länder klicken, um zu schauen, wie es in ganz Europa oder direkt bei Ihnen vor der Haustür aussieht.

(lfw/gp/dpa)

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