Ein Wolf heult den Mond an
Heult der Wolf den Mond an? Nein. Der Wolf heult, weil er kommuniziert, und es ist Vollmond. (Symbolbild) Bildrechte: Colourbox.de

Nachthimmel Der Vollmond im Januar ist Wolfsmond

27. Januar 2021, 19:00 Uhr

Am 28. Januar erreicht der Erdtrabant seine allmonatliche Opposition und es ist Vollmond. Im Januar wird der Vollmond auch Wolfsmond genannt. Astronomisch hat dies aber keine Bedeutung. Doch dieser Beiname aus Nordamerika ist nicht der einzige für den Januar-Vollmond. Auch im Deutschen gibt es einen anderen Namen: Hartung.

Vermutlich werden ihn wegen der Wolken nur die wenigsten sehen, aber am 28. Januar ist trotzdem Vollmond, die ganze Nacht: über Dresden etwa geht er um 16:13 Uhr auf und am 29. Januar um 08:36 Uhr unter. Der Mond befindet sich dann in seiner allmonatlichen Opposition. Das heißt, er steht auf einer Linie hinter Sonne und Erde. Der Januarmond trägt aber noch einen weiteren Namen: Wolfsmond. Der Name stammt aber nicht von Astronomen. Der Beiname geht auf die Ureinwohner Nordamerikas zurück.

Der Mond der Ureinwohner

Sie brachten das nächtliche Heulen der Wölfe, das sie mitten im Winter, im Januar offenbar stärker wahrnahmen, und den entsprechenden Vollmond zusammen. Aber heulen die Wölfe wirklich den Mond an und tun sie es öfter, wenn Vollmond ist? Die Antwort auf den ersten Teil der Frage lautet: nein. Sie kommunizieren durch ihr Geheul, und als nachtaktive Tiere oft mit Beginn der Dämmerung. Dass das in Vollmondnächten möglicherweise öfter geschieht, ist zumindest nicht widerlegt. Es gibt Theorien, dass Wölfe in hellen Mondnächten besser jagen können und daher auch öfter heulen, um sich im Rudel zu verständigen.

Mittlerweile ist die Bezeichnung Wolfsmond auch in unseren Breitengraden geläufig. Ursprünglich hatte man den Januarmond im deutschen Sprachraum allerdings anders genannt: Hartung. Die Menschen bezogen sich dabei auf den harten, gefrorenen Boden im Januar. Auch Eismond war ein geläufiger Name.

Die altertümlichen Mondbezeichnungen richten sich oft nach Witterungsbedingungen oder typischen Beobachtungen, die man in den jeweiligen Monaten machen konnte. Den Februarvollmond nennen die Algonquin, eines der indianischen Völker Kanadas, Schneemond.

Was es tatsächlich mit dem Vollmond im Januar auf sich hat und was vor zwei Jahren im Januar auf dem Mond passierte, erfahren Sie übrigens im nachfolgenden Artikel:

Alte deutsche Namen für die monatlichen Vollmonde

Der Februarvollmond hat im Deutschen viele Beinamen: Tau- und Schmelzmond waren gängige Bezeichnungen, aber auch Sturm- und Hungermond. Eine weitere Bezeichnung ist Hornung. Woher der Name genau stammt, ist umstritten. Eine mögliche Antwort: Hirsche werfen in diesem Monat vermehrt ihr Geweih ab. 

Der Lenzmond erscheint im März. Lenz ist ein altes deutsches Wort für Frühling. Der Aprilvollmond wird nach dem christlichen Fest zu Jesus Kreuzigung und Auferstehung benannt: der Ostermond. Der Wonnemond geht vermutlich auf Viehzucht zurück, denn im Mai trieb man das Vieh auf die Weiden. Ohnehin waren die meisten monatlichen Vollmonde eng mit der Landwirtschaft verbunden.

Der "Brachmond" ist auf die Dreifelderwirtschaft zurückzuführen. Im Mittelalter gehörte sie zu einer weitverbreiteten Bewirtschaftungsform. Die Anbauflächen wurden in drei Teile aufgeteilt. Eines dieser Felder lag für ein Jahr lang "brach" und wurde somit nur als Weide genutzt. Da man im Juli in Europa mit der Heuernte beginnt, wurde dessen Vollmond auch Heumond genannt. Im August wurde geerntet, deswegen der Beiname Erntemond. Da die Weinlese traditionell im Oktober stattfindet, kamen unsere Vorfahren auf den Namen Weinmond.

Doch einen Monat zuvor gab es den Herbstmond. Neben dem September bekamen auch November und Dezember der Jahreszeit entsprechende Mondnamen. Durch den vermehrten Nebel im November entstand der Name Nebelmond. Im Dezember war es der Kalte Mond, wobei auch Julmond geläufig war. Er bezog sich auf das heidnische Julfest der Wintersonnenwende. Somit hatte jeder Vollmond seinen eigenen Namen – manche verwendet man heute noch. Mit Astronomie, der Wissenschaft der Gestirne, hat das gar nichts zu tun.

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