Nur aller 2,4 Jahre "Blue Moon" am 22. August von Wolkenmassen bedroht

17. April 2024, 14:15 Uhr

Vier Vollmonde in einer astronomischen Jahreszeit erscheinen nur aller 2,4 Jahre. Den dritten von ihnen bezeichnen Astronomen als "Blue Moon". Am 22. August wäre einer zu sehen, wenn es nicht bewölkt wäre. Doch warum eigentlich "Blue Moon" und wieso gibt es häufiger zwei Vollmonde pro Kalendermonat als vier Vollmonde pro astronomischer Jahreszeit?

Teilweise von Wolken verhangener Vollmond
Ein leicht von Wolken verhangener Vollmond. Bildrechte: imago images/UIG

Zuerst die gute Nachricht: Am 22. August gibt es ein besonderes "Blue Moon"-Ereignis zu bestaunen. Nein, kein blauer Mond leuchtet dann am Nachthimmel, sondern ein ganz besonderer Vollmond. An diesem Tag gibt es nämlich den dritten von diesmal insgesamt vier Vollmonden der aktuellen astronomischen Jahreszeit Sommer zu sehen.

Nur "alle Jubeljahre"

Mondphasen 1 min
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29,53 Tage braucht der Mond, um die Erde einmal zu umrunden. Von uns aus wirkt es so, als nehme der Mond zu, erstrahle dann rund und voll und nehme wieder ab.

Fr 28.06.2019 10:04Uhr 01:24 min

https://www.mdr.de/wissen/astrokalender/Mondzyklus-Mondphasen-102.html

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Vier Vollmonde innerhalb einer astronomischen Jahreszeit ist sehr selten und kommt nur etwa aller 2,4 Jahre vor. Und den dritten – nicht den vierten – Vollmond einer Vier-Vollmonde-Jahreszeit bezeichnen Astronomen als "Blue Moon", was – wie gesagt – nichts mit der Farbe des Mondes, sondern mit der Seltenheit des Ereignisses zu tun hat. Frei nach der englischen Redewendung "Once upon in a blue moon", was in etwa dem deutschen "alle Jubeljahre" entspricht. Und wenn schon ein astronomisches Ereignis nur "alle Jubeljahre" stattfindet, will man es natürlich auch nicht verpassen.

Wolken verhüllen den "Blue Moon"

Womit wir schon bei der schlechten Nachricht wären: Denn für die meisten Menschen in Deutschland stehen die Prognosen schlecht, dass sie den "Blue Moon" in der Nacht vom 22. auf den 23. August 2021 überhaupt zu Gesicht bekommen. Denn nach einem kurzen Zwischenhoch am Samstag breitet sich laut Deutschem Wetterdienst DWD am Sonntag vom Westen her über weiten Teilen Deutschlands eine dichte Wolkendecke mit Schauern und Gewittern sowie örtlichem Starkregen, Sturmböen und Hagel aus.

Wer allerdings zu diesem Zeitpunkt Urlaub in Frankreich, Spanien, Italien, auf dem Balkan, in Griechenland oder anderswo auf der Welt macht, wo es gerade keine Wolken gibt, der kann den seltenen jahreszeitlichen "Blue Moon" am Nachthimmel aus vollen Zügen genießen.

Zwei Vollmonde pro Monat

Nahaufnahme des Planeten Erde mit Sonnenaufgang im Weltraum, Lichter der Stadt und Mond. Blick auf Europa und Asien.
Wenn die Erde auf einer Achse genau zwischen Sonne und Mond steht herrscht Vollmond. Bildrechte: imago images/StockTrek Images

Übrigens: Als "Blue Moon" wird allgemein auch der zweite Vollmond eines Monats bezeichnet. Da zwischen zwei Vollmondphasen 29,56 Tage vergehen, kann dieses monatliche "Blue Moon"-Ereignis theoretisch bei allen Monaten außer dem Februar stattfinden. Dafür muss sich der erste Vollmond jedoch bereits zu Monatsanfang ereignen. Steht der Mond nach einer kompletten Erdumrundung am Monatsende erneut in Opposition, sprich auf einer Achse mit der Sonne und der genau dazwischen positionierten Erde, wird seine erdzugewandte Seite abermals von der Sonne als Vollmond ausgeleuchtet.

Monatlicher "Blue Moon" häufiger

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Am 26. Mai wird der nicht nur Vollmond sein. Der Trabant wird als Super-Vollmond am Nachthimmel stehen.

Di 25.05.2021 11:14Uhr 01:26 min

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Monatliche "Blue Moon‘s" ereignen sich übrigens häufiger als jahreszeitliche "Blue Moon‘s". Den letzten gab es am 31. Oktober 2020, also nicht mal vor einem Jahr.

Man könnte also annehmen, dass bei einem monatlichen "Blue Moon" pro Jahr auch ein astronomisch-jahreszeitlicher "Blue Moon" pro Kalenderjahr drin sein müsste. Doch auch wenn das Jahr aus vier Jahreszeiten besteht, was rein rechnerisch drei volle Monate pro Jahreszeit ausmachen würde, von denen mindestens einer im Kalenderjahr ein "Blue Moon"-Monat ist, funktioniert diese Rechnung nicht. Denn die astronomischen Jahreszeiten halten sich nicht an unsere gregorianische Monatseinteilung. So beginnt der astronomische Frühling am 20. März, der astronomische Sommer am 21. Juni, der astronomische Herbst am 22. September und der astronomische Winter am 21. Dezember.

Und deshalb müssen wir jedes Mal etwa 2,4 Jahre warten, bis wir wieder einen jahreszeitlichen "Blue Moon" sehen können – vorausgesetzt natürlich das Wetter spielt mit!

(dn)

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