Zwei ältere Männere joggen.
Sport ist ein wichtiger Faktor bei der Verlängerung der eigenen Lebenserwartung. Bildrechte: IMAGO / Andreas Haas

Lebenserwartung Lebensstil plus Bluttest: Was Sie tun müssen, um 22 Jahre länger zu leben

08. April 2022, 11:18 Uhr

Viel Sport, gesunde Ernährung, kein Tabak und Alkohol können unsere Lebenserwartung bekanntermaßen verlängern. Eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zeigt nun, dass dabei auch bestimmte Blutmarker eine wichtige Rolle spielen: Männer können so über 22 Jahre mehr an Lebenserwartung erreichen, Frauen 14.

Die Experten vom DKFZ hatten bereits 2014 in einer Untersuchung gezeigt, dass sich die Lebenserwartung durch gesundes Verhalten stark steigern lässt. Allerdings wird unser mögliches maximales Alter nicht nur vom Lebensstil beeinflusst, sondern auch von unserer genetischen Ausstattung. "Wir wollten wissen, ob wir die Lebenserwartung noch präziser vorhersagen können, wenn wir zusätzlich geeignete Serum-Biomarker bestimmen", erklärt der Epidemiologe Rudolf Kaaks vom DKFZ.

Besonders gefährdete Menschen können besser identifiziert werden

Aus diesem Grund untersuchten die Heidelberger Forschenden fünf sogenannte Blutmarker, die bei der Länge unseres Lebens eine Rolle spielen und leicht messbar sind. Dazu gehört beispielsweise der Growth differentiation factor 15 (GDF-15), der oxidativen Stress, Entzündungen und Mitochondrien-Fehlfunktion anzeigt. Dabei nutzten die Wissenschaftler die Daten von Heidelberger Teilnehmenden der EPIC-Studie, einer gesamteuropäischen Untersuchung zum Zusammenhang von Ernährung, Lebensstilfaktoren und Krebs – in diesem Fall von 25.000 Personen.

Nur auf die lebensstilbezogenen Risikofaktoren (Rauchen, Body-Mass-Index, Hüftumfang, Alkoholkonsum, körperliche Aktivität, Diabetes, Bluthochdruck) bezogen, lag die gestiegene Lebenserwartung bei optimalem Verhalten bei 16,8 Jahren für die männlichen Studienteilnehmer und 9,9 Jahren bei den weiblichen. Wenn nun auch noch die Blutmarker miteinberechnet werden, steigen diese Werte sogar auf 22,7 (Männer) bzw. 14 Jahre (Frauen).

"Der voraussichtliche Verlust an Lebenserwartung ist ein geeigneter und leicht verständlicher Messwert, den beispielsweise Ärzte nutzen können, um ihre Patientinnen und Patienten zu motivieren, ungesunde Gewohnheiten aufzugeben", erläutert der Studienautor Bernard Srour. So könnten auch Menschen mit besonders hohen gesundheitlichen Risiken identifiziert und dann möglicherweise besser therapiert werden. "Durch die Kombination von Lebensstilfaktoren plus Serummarkern kann die Vorhersagekraft für die Lebenserwartung noch weiter verbessert werden", resümiert Srour.

pm/cdi

Eine Gruppe Senioren beim Aqua Aerobic 6 min
Bildrechte: imago/Westend61

3 Kommentare

Denkschnecke am 08.04.2022

Ja, es gibt die Leute, die auf den Groschen sehen müssen. Und leider zu viele. Aber Sie wollen mit jetzt nicht erzählen, dass es der größere Teil der Bevölkerung eine Reihe der genannten Faktoren in der Hand hat?
Da muss ich nur in im Supermarkt in die benachbarten Einkaufswagen auf die Mengen an namhaften Softdrinks schauen, die nicht einmal billiger sind als gesunde Alternativen.
Und mein - durchaus intensiver - Freizeitsport an der frischen Luft kostet mich im Jahr nur ein paar Laufschuhe, das ist ein Drittel einer Mitgliedschaft bei einer Fitness-Kette.

kleinerfrontkaempfer am 08.04.2022

Alles schöne lebensbejahende, optimistische Aussichten.
Der Verfasser sollte sich von seinem weichen Bürostuhl lösen und draußen im Alltag die Lebensrealität wahrnehmen.
Streß - Auslöser durch Schichtarbeit, Arbeitsaufkommen, Sorgen und Nöte, schlechte Perspektiven.
Ernährung - Zunahme der Menschen die zur Tafel u.a. karitativen Organisationen kommen um zu ÜBERLEBEN!
Wer noch halbwegs ein einigermaßen finanzielles Auskommen hat kauft halt billig und nicht in erster Linie gesund.
Gesundheit - muß zunehmend teuer und zusätzlich erkauft werden, Arzt, Klinik, Apotheke, Physio,.......
Freizeit - Kur, Erholung, Freizeitsport kosten immer mehr. Preise steigen allerorts wie der kundige, aufmerksame Steuerbürger ständig erlebt.
Kultur - Beiträge Bibliotheken steigen, geht man ins Theater, Kino, Club, Konzert oder heizt man einigermaßen die Wohnung?
Der Blick aufs Konto oder ins Portemonnaie relativiert die schönen Aussichten gewaltig.

Atheist am 07.04.2022

Was nützt es 22 Jahre länger zu leben?
Wichtiger ist mir wie ich lebe, ohne Zwänge Ängste…lieber mit Liebe und Genuss.
Und bei den zu erwartenden Renten scheint es besser auf die 22 Jahre Armut zu verzichten!