Hanfpflanze
Aus speziell gezüchteten Hanfplfanzen kann der Wirkstoff CBD gewonnen werden, der als entzündungshemmend gilt. Bildrechte: imago images/VWPics

Kanadische Forscher Cannabis-Stoff CBD schützt möglicherweise vor Corona

13. Mai 2020, 13:14 Uhr

Kanadische Forscher schlagen die Cannabis-Substanz CBD als Vorbeugung und Therapeutikum gegen Corona vor. Offenbar reguliert CBD den ACE2-Rezeptor, über den das Virus in Menschen eindringt.

Damit ein Virus einen Menschen infizieren kann, braucht es einen Schlüssel für das passende Schloss. Nur so kann es in die richtigen Körperzellen eindringen und sich dort vermehren lassen. Der Schlüssel von Sars-CoV-2 ist ein Spikeprotein, das an den ACE2-Rezeptor der Menschen andockt. ACE2 wiederum ist ein Enzym, dass vor allem im Gewebe der Atemwege, der Lunge, aber auch im Magen-Darm-Trakt und in verschiedenen Organen vorkommt. Mehrere Forscherteams arbeiten deshalb daran, das Virus abzuwehren, indem sie den Weg über den ACE2-Rezeptor versperren.

Cannabis-Stoff CBD blockiert Andockrezeptor für Sars-CoV-2

Französische Forscher vermuten, dass das mit dem Tabaksuchtstoff Nikotin möglich ist. Ob das stimmt, wird derzeit in Paris mit einer Studie erforscht. Eine Untersuchung, die fast 200 wissenschaftliche Studien ausgewertet hat, kommt allerdings zu dem Ergebnis, dass Raucher doch stärker von Covid-19 betroffen sind und öfter sterben.

Die neue, noch nicht überprüfte Studie aus Kanada legt jetzt aber nahe, dass die Cannabis-Substanz CBD gegen Sars-CoV-2 wirken könnte. Im Gegensatz zum bekannten Tetrahydrocanabinol (THC) ist CBD nicht psychoaktiv. Mediziner, die an Cannabis-basierten Medikamenten forschen, arbeiten mit CBD, das unter anderem Entzündungen hemmt.

Das Team um die Biologin Olga Kovalchuk von der Universität Lethbrigde zeigt in seinem neuen Aufsatz jetzt, dass CBD auch den ACE2-Rezeptor moduliert. Außerdem reduziert es offenbar die Serinprotease TMPRSS2, ein weiteres Enzym, über das Corona in den Körper eindringen kann.

CBD Mundspülungen zur Vorbeugung gegen Corona

Die Arbeit der Forscher zeigt bislang nur einen potenziellen therapeutischen Wirkmechanismus, der in klinischen Studien weiter validiert und getestet werden muss. Das Team hat allerdings bereits Ideen, wie der Cannabis-Wirkstoff zur Vorbeugung gegen Corona eingesetzt werden könnte. Die Wissenschaftler schlagen vor CBD in Mundspülungen zu verwenden. So könnten direkt die Gewebe in Mund und Rachen beeinflusst werden, um die Aufnahme des Corona-Virus zu verhindern.

(ens)

3 Kommentare

Mado am 14.05.2020

Intuitiv sage ich auch dass es hilft! Es kann Lungenkrebs zerstören und hat meine spastische Bronchitis beseitigt!
Allerdings spielen weit mehr Inhaltsstoffe als THC und CBD eine Rolle!
Es wurden über hundert verschiedene Terpene in Mariuhana festgestellt!
Die verschiedenen Terpene haben natürlich auch verschiedene Einflüsse auf Körper und Geist, genauso wie bei Kräuter, ätherischen Ölen,...
Es gibt über dieses Thema noch zu viele Fragezeichen in der Bevölkerung, meine persönlichen beantworte ich über Kalifornische Collagebücher! Die sind diesbezüglich viel weiter als 'Wissenschaftler' hier zulande und haben einen etwas höheren Wahrheitsgehalt als Facebook 😂😂😂
'Es Rosenthals Marijuana' richtig empfehlenswert! Aufklärung ist der beste Jugendschutz und für der Gesundheitswillen muss das Geschäft in die Hände von Liebhaber und nicht in gierige Schwarzmarkthände!
Auch aus der Apotheke ist nicht die Wahrheit! Ich liebe es Organisch gezüchtet und nicht hydroponisch (chemische Dünger)

MDR-Team am 13.05.2020

Hallo "Mushin",
nein, hierbei handelt es sich um einen ganz anderen Ansatz:

Verschiedene Mediziner preisen medizinisches Cannabis für die Behandlung einer Reihe von Erkrankungen an: Von Übelkeit bis zu Demenz. Aber medizinisches Cannabis ist nicht dasselbe wie das, was viele als Genußmittel im eigenen Garten pflanzen.

Diese eher gewöhnlichen berauschenden Sorten sind für ihren Tetrahydrocannabinol (THC)-Gehalt bekannt. Das ist der wichtigste psychoaktive Wirkstoff in der Droge.

Die in Alberta ansässigen Forscher haben sich unterdessen auf Stämme der Pflanze Cannabis sativa konzentriert, die einen hohen Gehalt an dem entzündungshemmenden Cannabinoid Cannabidiol (CBD) aufweisen - das ist neben THC eine der anderen Hauptchemikalien im Hanf.

Die Kanadischen Forscher haben über 800 neue Cannabis sativa-Varianten mit hohen CBD-Werten entwickelt und bei ihnen 13 Extrakte identifiziert, die ihrer Meinung nach die ACE2- Werte in diesen menschlichen Gateways modulieren.

Liebe Grüße

Mushin am 13.05.2020

Ich halte es für einen Skandal, dass der Journalist offenbar nicht recherchieren kann. Bereits eine einfache Recherche hätte ihm oder ihr zeigen können, dass diese Hypothese bereits vor mehr als einem Monat widerlegt worden ist. Ein Bisschen mehr Professionalität würde man sich in diesen Zeiten schon wünschen.