Cannabis Blüten in einer Hand. Der illegale Cannabis-Markt überlebt vor allem wegen des geringeren Preises und der Bequemlichkeit der Konsumenten.
Cannabis Blüten in einer Hand. Der illegale Cannabis-Markt überlebt vor allem wegen des geringeren Preises und der Bequemlichkeit der Konsumenten. Bildrechte: Katherine Hitt

Kanadische Studie zu Cannabis-Freigabe Darum überlebt der illegale Marihuana-Markt trotz Legalisierung

24. Mai 2022, 12:24 Uhr

In Kanada und einigen US-Bundesstaaten ist Cannabis legal erhältlich. Dennoch hat sich auch hier ein Schwarzmarkt für Marihuana erhalten. Eine neue Studie hat nun Gründe dafür gefunden: Vor allem der geringere Preis und die Bequemlichkeit der Konsumenten sind dafür verantwortlich.

Die Forschenden von der University of Waterloo in der kanadischen Provinz Ontario untersuchten dafür Daten der Jahre 2019 und 2020 aus der International Cannabis Policy Study, bei der Informationen zu den Auswirkungen der Cannabis-Politik in Kanada und den USA gesammelt werden. Dazu wurden Menschen zwischen 16 und 65 Jahren gefragt, wieviel von dem Marihuana, das sie in den vergangenen zwölf Monaten gekauft hatten, aus legalen und wieviel aus illegalen Quellen stammte. Für letzteres gab es eine umfangreiche Liste mit Gründen zum Ankreuzen.

Legale Beschaffung wurde durch Corona-Pandemie erschwert

Ganz oben stand dabei die Antwort: "Die Preise bei den legalen Quellen sind höher", die rund ein Drittel der Befragten in Kanada und ca. ein Viertel in den USA angaben. Auf Platz zwei kam mit knapp 20 Prozent die Begründung, dass die Beschaffung des Cannabis auf legalem Weg weniger leicht sei – gefolgt von "Autorisierte Verkaufsstellen sind zu weit von dem Ort entfernt, in dem ich lebe/es gibt dort keine". Andere mögliche Gründe, etwa die geringere Qualität des Marihuanas oder der Wunsch, anonym zu bleiben, wurden dagegen deutlich seltener genannt.

"Wir haben auch Unterschiede je nach lokaler Gesetzgebung sowie Veränderungen über die Zeit hinweg beobachtet", erklärt der Studienautor Prof. David Hammond. So seien einzelne Begründungen mit den Jahren weniger wichtig geworden, was zu der steigenden Zahl an Verkaufsstellen in Kanada und den USA und dem gesunkenem Marihuana-Preis dort passe. Interessanterweise habe sich auch die Corona-Pandemie auf die Antworten der Befragten ausgewirkt. Denn zehn Prozent von ihnen gaben an, dass sich die Bedingungen für den legalen Kauf von Cannabis durch die Pandemie verschlechtert hatten. Aber auch hier hätten sich mit der Zeit Lieferservices etabliert, weswegen sich die legalen Beschaffungsmöglichkeiten zuletzt wieder verbessert hätten.

cdi

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