Bildungsforschung Chancenmonitor belegt Ungleichheit bei Bildung

24. April 2023, 11:51 Uhr

Bildungschancen in Deutschland hängen immer noch stark vom Elternhaus ab. Der Chancenmonitor 2023 zeige eine große Ungleichheit der Chancen im gesamten Bildungsverlauf, teilte der Verein "Ein Herz für Kinder" in Berlin mit, der den Monitor gemeinsam mit dem ifo-Institut für Wirtschaftsforschung herausgibt.

Wer bei einem alleinerziehenden Elternteil ohne Abitur aus dem untersten Einkommensviertel und mit Migrationshintergrund aufwächst, hat der Untersuchung zufolge nur eine Wahrscheinlichkeit von 21,5 Prozent, ein Gymnasium zu besuchen. Bei zwei Eltern aus dem obersten Einkommensviertel und ohne Migrationshintergrund liege diese Wahrscheinlichkeit hingegen bei 80,3 Prozent.

Unabhängig von der besuchten Schulart hänge das Kompetenzniveau von Schülerinnen und Schülern stark von deren sozialer Herkunft ab. Die Studie habe auch einen deutlichen Geschlechterunterschied ergeben: So gehen Mädchen häufiger auf ein Gymnasium als Jungen. Laut Studie besuchen 44,9 Prozent aller Mädchen ein Gymnasium, aber nur 38 Prozent aller Jungen. Für Kinder mit Migrationshintergrund ist laut Chancenmonitor der Erwerb der deutschen Sprache ein zentraler Faktor für deren Erfolg in der Schule und später im Beruf. (dpa)