
Sonde Chandrayaan-2 Indien ist am Montag zum Mond gestartet
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25. Juli 2019, 10:09 Uhr
Nach den USA, Russland und China will Indien das vierte Land der Welt werden, das mit einem Raumschiff den Mond erreicht. Am Montag startete eine Rakete mit der unbenannten Sonde Chandrayaan-2.
Im zweiten Anlauf geglückt: Indien ist mit seiner Raumsonde Chandrayaan-2 am Montag ins All gestartet. Um 11.13 Uhr mitteluropäischer Zeit (14.43 Uhr vor Ort) hob die Rakete vom südindischen Sriharikota aus ab. Indiens Weltraumorganisation ISRO übertrug den Start über soziale Medien wie Youtube oder twitter ins Internet. Chandrayaan ist Sanskrit, klingt geheimnisvoll, heißt übersetzt allerdings schlicht Mondfahrzeug. Sollte die Mission wie geplant funktionieren, wäre Indien das vierte Land, dem eine weiche Landung auf dem Mond gelingt.
Als erste hatte das die Sowjetunion im Januar 1966 mit der Sonde Luna 9 geschafft. Die USA folgten im Mai des gleichen Jahres mit Surveyor 1. Erst am 3. Januar 2019 reihte sich China mit Chang’e 4 in diese Reihe ein. Den chinesischen Wissenschaftlern gelang dabei allerdings das technisch ausgesprochen schwierige Kunststück einer Landung auf der erdabgewandten Seite des Mondes.
Israel, das ebenfalls eine Sonde zum Mond geschickt hatte, scheiterte im April bei der Landung. "Beresheet" führte das Landemanöver nicht richtig aus und zerschellte an der Mondoberfläche.
Indiens Chandrayaan-2 soll im September den bislang kaum erforschten Südpol des Mondes erreichen. Dort soll der Lander der Mission die Oberfläche kartieren, ihre Zusammensetzung erforschen und dabei auch nach Wasser suchen. Die Mission kostet insgesamt rund 126 Millionen Euro. Die Sonde sollte ursprünglich bereits am 15. Juli starten, war aber aufgrund eines technischen Problems angebrochen worden.
Jetzt ist Indien mit seinem Raumschiff bereits zum zweiten Mal auf dem Weg zum Mond. Chandrayaan-1 umrundete den Trabanten bereits 2008 erfolgreich.
ens/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 15. Juli 2019 | 10:31 Uhr