eine ältere Frau wird geimpft
Impfung einer Seniorin in Frankreich: Eine neue Studie zeigt, ein längerer Abstand zwischen den beiden Dosen einer Biontech/Pfizer-Impfung führt zu mehr Antikörpern bei über 80-Jährigen. Bildrechte: IMAGO / PanoramiC

Covid-19 Biontech/Pfizer: Längerer Abstand zwischen Impfungen – bessere Wirkung bei Älteren

18. Mai 2021, 17:28 Uhr

Neue Daten aus England zeigen: Dehnt man den Abstand zwischen den beiden Impfdosen bei der mRNA-Impfung mit Biontech/Pfizer aus, führt das zu einer stärkeren Bildung von schützenden Antikörpern bei über 80-Jährigen.

Um einen möglichst großen Teil der Bevölkerung mindestens teilweise vor dem Coronavirus zu schützen, nahm die Regierung in London im vergangenen Dezember einen eigenwilligen Weg: Die zweite Impfung wurde auf den maximal durch die klinischen Studien abgedeckten Zeitraum von 12 Wochen ausgedehnt.

Jetzt zeigen Daten, dass diese Entscheidung sogar noch einen unbeabsichtigten Zusatznutzen gebracht hat: Bei einigen über 80-Jährigen war die Immunreaktion bei einer Impfung mit dem Biontech/Pfizer Impfstoff deutlich besser, wenn die zweite Impfdosis statt nach vier erst nach elf oder zwölf Wochen gegeben wurde.

Mehr Antikörper bei längerem zeitlichen Abstand zwischen Impfdosen

Die Epidemiologin Gayatri Amirthalingam und ihre Kollegen hatten 175 Geimpfte über 80 Jahren untersucht, die ihre zweite Impfdosis entweder nach drei Wochen oder erst nach elf oder zwölf Wochen erhalten hatten. Sie nahmen Blutproben und maßen die Menge der Antikörper und T-Zellen gegen das Sars-Coronavirus-2, berichtet jetzt das Magazin nature.

Dabei zeigte sich, dass diejenigen, die ihre zweite Impfdosis erst nach zwölf Wochen bekommen hatten, bis zu 3,5 Mal so viele Antikörper hatten, wie diejenigen, die schon nach drei Wochen zum zweiten Mal geimpft wurden. Bei den T-Zellen-Antworten verhielt es sich allerdings anders herum. Sie waren niedriger, bei denjenigen, mit dem längeren Abstand. Der langsame Abbau der Antikörper verlief bei beiden Gruppen gleich schnell.

Anhaltender Lockdown war wichtige Begleitmaßnahme

Die britische Strategie ist allerdings nicht ohne Risiken. Denn der unvollständige Impfschutz zwischen den beiden Impfdosen begünstigt möglicherweise die Ausbreitung von Mutanten des Virus, die dem Immunsystem teilweise ausweichen können. Insofern sei der aufrechterhaltene Lockdown im Vereinigten Königreich mitverantwortlich für den jetzt gemessenen Impferfolg, kommentiert ein britischer Virologe die neuen Ergebnisse.

(ens)

1 Kommentar

Anni22 am 17.05.2021

Man sollte erstmal so viele wie möglich 1. Impfen. Das ist zwar nicht perfekt, aber besser als gar kein Schutz. Aber wahrscheinlich werden eher 3. Impfungen stattfinden, als das alle Willigen wenigstens Erstgeimpft sind. Das verstehe wer will.